Im Achtelfinale der UEFA Europa League kommt es zu einer Premiere: Niemals zuvor traf Borussia Dortmund in einem Pflichtspiel auf Tottenham Hotspur. Es ist die nächste, sehr ernst zu nehmende Hürde für den BVB auf dem Weg ins Finale am 18. Mai in Basel.

Als Ex-Borusse Alexander Frei, der die Auslosung im schweizerischen Nyon vornahm, zuerst Borussia Dortmund und anschließend die Spurs aus dem Topf zog, huschte ihm ein schelmisches Grinsen über die Lippen. Auch der 36-Jährige, inzwischen beim FC Basel in der Jugendabteilung angestellt, wusste, dass er seinem ehemaligen Club aus Westfalen mit diesem Gegner den nächsten ganz dicken Brocken vor die Nase gesetzt hatte. Die Spurs, ein Konkurrent auf Augenhöhe mit dem BVB.

Tottenham ist sehr gut in Form

Der zweimalige englische Meister aus dem Norden Londons legte nach einem 1:1 im Hinspiel beim AC Florenz am Donnerstag mit einem 3:0 gegen die Italiener nach und zog am Ende souverän in die Runde der letzten 16 Teams ein. Gleiches gilt für die Bilanz zu Beginn des Wettbewerbs: In der durchaus schweren Gruppe J wurden die Spurs mit vier Siegen, einem Remis und einer Niederlage vor dem RSC Anderlecht, AS Monaco und Quarabag Agdam unangefochtener Sieger.

In der Premier League spielen die Londoner derzeit eine ähnliche starke Saison wie der BVB in der Bundesliga, liegen als Zweiter nur zwei Zähler hinter Tabellenführer Leicester City und besitzen also durchaus noch realistische Chancen auf den ersten Titelgewinn in der Liga seit 1961.

Beide holten den Pokal der Pokalsieger

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Der BVB am Donnerstagabend nach dem Einzug ins Achtelfinale.

Mit der Borussia und Tottenham treffen zwei absolute Traditionsvereine aufeinander. Das 1882 gegründete Team aus London war 1963 die erste britische Mannschaft, die mit dem Europapokal der Pokalsieger einen europäischen Wettbewerb gewinnen konnte. Drei Jahre später machte der BVB es ihnen nach, gewann als erstes deutsches Team einen der prestigeträchtigen internationalen Titel – ebenfalls den Pokal der Pokalsieger.

Neben diesem Erfolg und zwei Meisterschaften (1951 und 1961) hat Tottenham achtmal den englischen Pokal und viermal den Ligapokal gewinnen können. In einer Sache sind sie den Schwarzgelben sogar etwas voraus: Den UEFA-Pokal (heute Europa League) konnten sie sowohl 1972 als auch 1984 an die White Hart Lane holen. Einen dritten Erfolg möchte der BVB ihnen nun natürlich vermiesen, um diesen Wettbewerb nach zwei Final-Niederlagen 1993 und 2002 endlich selbst zu gewinnen.

Reaktionen von BVB-Seite zur Begegnung folgen im Laufe des Nachmittags. Informationen zum Kartenvorverkauf für das Hinspiel am 10. März im SIGNAL IDUNA PARK gibt es ebenfalls in Kürze. (djg)