Borussia Dortmund trauert um Dieter „Hoppy“ Kurrat. Einer der beliebtesten Borussen aller Zeiten stirbt nach langer Krankheit im Alter von 75 Jahren. „Von seiner Statur war er der Kleinste. Aber für uns alle war er der Größte“, sagte ein emotional sehr berührter Dr. Reinhard Rauball.

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Hoppy Kurrat spielte von 1956 bis 1974 für Borussia Dortmund, erlebte alle Höhen und Tiefen und verkörperte wie kaum ein Anderer die Werte unseres Klubs. In 612 Spielen trug er das schwarzgelbe Trikot, gewann 1963 die Deutsche Meisterschaft, 1965 den DFB-Pokal und 1966 den Europacup der Pokalsieger. Er hielt dem Verein auch die Treue, als der BVB 1972 aus der Bundesliga absteigt.

„Mit Hoppy verliere ich einen guten Freund. Die Erinnerung an die vielen schönen Stunden wird nie verblassen“, erklärte Hans-Joachim Watzke. „Seine Herzenswärme und sein unnachahmlicher Witz werden allen Borussen unvergessen bleiben“, betonte Rauball: „Wir sind Hoppy sehr dankbar, und wir werden ihn immer in guter Erinnerung behalten.“

Kurrats Nach-Nach-Nach-Nach…-Nachfolger auf der rechten Abwehrseite ist Lukasz Piszczek. Die Knie-Verletzung, die sich der Pole im WM-Qualifikationsspiel gegen Montenegro (4:2) zuzieht, schwächt Borussia entscheidend. Da auch Erik Durm verletzt fehlt, muss Trainer Peter Bosz auf dieser Position mehrfach umbauen. Es zeigt sich: Piszczek – bislang in allen Pflichtspielen zum Einsatz gekommen – ist nur schwer zu ersetzen.

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Ohne ihn endet zunächst die längste Heimserie der Vereinsgeschichte mit 41 ungeschlagenen Liga-Partien im Signal Iduna Park. Borussia verliert gegen Leipzig mit 2:3 und kassiert zugleich die erste Saisonniederlage. In einer rasanten Partie dreht der Gast nach Pierre-Emerick Aubameyangs frühem 1:0 (4.) das Spiel durch Treffer von Sabitzer (10.), Poulsen (25.) und Augustin (47.), ist zudem in Überzahl, da Sokratis die Rote Karte sieht. Dann leistet sich Ilsanker binnen zwei Minuten zwei Fouls und fliegt mit Gelb-Rot ebenfalls vom Feld (56.). Aubameyang verkürzt per Elfmeter auf 2:3 (64.). In der Nachspielzeit scheitert er am Torwart, und der überraschte Andrey Yarmolenko verzieht den Nachschuss.

Es folgt ein spektakuläres, temporeiches und bis zum Ende offenes Spiel in Frankfurt. Der BVB geht durch Nuri Sahin (19.) und Maximilian Philipp (57.) mit 2:0 in Führung, hat aber da schon Glück, dass die Hessen nicht ebenfalls ein oder zwei Mal getroffen haben und lässt gleichzeitig vorne zahlreiche Hochkaräter ungenutzt. So vereitelt Eintracht-Keeper Hradecky gegen Christian Pulisic das mögliche 1:3 unmittelbar vor dem 2:2-Ausgleich der Frankfurter durch Wolf (68.), nachdem Haller vier Minuten zuvor bereits per Elfmeter verkürzt hat. In der Nachspielzeit kratzt Frankfurts Hasebe einen Sahin-Schuss von der Linie.

Nach 71 Tagen an der Tabellenspitze muss Borussia den ersten Platz räumen: Bei Hannover 96 verlieren die Schwarzgelben in Unterzahl mit 2:4 (1:2). Zwei Mal schaffen sie den Ausgleich – durch Dan-Axel Zagadou in der 27. Minute zum 1:1 sowie durch Andrey Yarmolenko zum 2:2 (52.) – doch nach Zagadous Roter Karte verwandelt Hannovers Klaus den folgenden Freistoß zum 3:2 (60.). Borussia wirft alles nach vorne und erfährt durch Bebou nach einem Konter den K.o. in der 86. Minute.

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Im Pokal zieht der Titelverteidiger dagegen durch ein 5:0 beim 1. FC Magdeburg souverän in die dritte Hauptrunde ein. Mit einem Doppelschlag kurz vor (42. Minute) und nach der Pause (47.) brechen Gonzalo Castro und Alexander Isak mit ihren Treffern den Widerstand des leidenschaftlich verteidigenden Drittligisten. Yarmolenko per Handelfmeter, Marc Bartra mit einem perfekten Kopfballtreffer und Shinji Kagawa mit einem herrlich herausgespielten Tor machen den Kantersieg perfekt.
Boris Rupert