Borussia Dortmunds U23 hat im Spitzenspiel der Regionalliga West gegen den Wuppertaler SV nach einem 0:2-Rückstand noch 2:2 (0:1)-Unentschieden gespielt. 1022 Zuschauer sahen dabei ein spannendes Spiel.

Im Vergleich zum Spiel unter der Woche bei Fortuna Düsseldorf musste BVB Trainer Jan Siewert seine Startelf etwas umbauen. Die vielen Spiele in der kurzen Zeit haben etwas Spuren hinterlassen, sodass sowohl Serra als auch Bockhorn und Bah-Traore im Kader fehlten. Endgültig zurück war aber Jo-Hoo Park, der im heutigen Spiel wieder in der Startelf stand. Im 4-2-3-1 System agierte Michael Eberwein in der Spitze. Über außen kamen Sören Dieckmann und Beyhan Ametov.

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Die erste Gelegenheit im Spiel hatten die Gäste aus Wuppertal nach rund sechs Minuten. Jedoch ging der Schuss von Gino Windmüller am Tor vorbei. Doch drei Minuten später machte es sein Mitspieler Christopher Kramer besser. Der Stürmer konnte nach einer Flanke den Ball im Sechzehner annehmen und im Anschluss unhaltbar für Dominik Reimann das 1:0 aus Sicht der Gäste erzielen. Es war der denkbar ungünstigste Beginn in diese wichtige Partie. Auch in der Folge waren die Gäste die spielbestimmende Mannschaft. Mit gefährlichen Kontern über die schnellen Flügelspieler brachten sie den BVB schon früh in der Partie in Bedrängnis. Mehr als ein Schuss von Ornatelli nach 15 Minuten sprang für die Borussen zu diesem Zeitpunkt nicht heraus.

Wenn etwas ging, dann über Standardsituationen. Eine Ecke von Pflücke und der anschließende Kopfball von Mainka brachten nach 25 Minuten den ersten Torschuss für die Schwarzgelben. In der Folge tat der BVB etwas mehr für das Spiel. Wuppertal konzentrierte sich auf Konter, die Schwarzgelben hatten viel Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte, ohne dabei aber gefährlich vor das Tor der Gäste zu kommen. Mit dem knappen Rückstand aus der achten Spielminute ging es mit 0:1 in die Halbzeit.

Zur zweiten Halbzeit brachte Jan Siewert mit Anargyros Kampetsis einen weiteren Stürmer in die Partie. Sören Dieckmann verließ den Platz, Pflücke wich für ihn auf den Flügel aus. Die Schwarzgelben legten los wie die Feuerwehr. Voller Motivation gestalteten sie den Beginn der zweiten Halbzeit. Ein Kopfball von Mainka ging in der 48. Spielminute nur knapp am Tor vorbei. Wuppertal stand im zweiten Durchgang deutlich tiefer in der eigenen Hälfte. Der BVB machte das Spiel, und die Gäste lauerten auf Konter.

Nach 57 Spielminuten nutzten die Gäste einen ihrer schnellen Konter. Nach Vorlage von Gaetano Manno war es Enzo Wirtz, der zum 0:2 einschieben konnte. Ein herber Rückschlag für die Schwarzgelben, die es gerade geschafft hatten, etwas Ruhe in das eigene Spiel zu bringen.

Doch der BVB ließ sich auch nach dem zweiten Gegentreffer nicht aus der Ruhe bringen. Nach Vorlage von Patrick Pflücke war es Beyhan Ametov, der auf 1:2 verkürzen konnte. Es blieb nun noch eine halbe Stunde Zeit, das Spiel zu drehen. Jetzt drehte der BVB richtig auf. Gegen tief stehende Gäste sorgte eine erneute Standardsituation für den verdienten Ausgleich. Nach Freistoß von Pflücke war es Kapitän Mainka, der in der 67. Spielminute zum 2:2 einköpfen konnte. Es war die beste Phase der Borussen. Wuppertal wusste gar nicht mehr, was los ist, wirkte platt und teilweise mit dem hohen Tempo der Borussen überfordert.

Nach dem Ausgleich wollten die Borussen noch mehr. Jan Siewert reagierte und brachte Philipp Hanke für Jo-Hoo Park. Kurz vor Ende der Partie sah Michael Eberwein die gelb-rote Karte: Nachdem ihm der Ball versprungen war, erwischte er einen gegnerischen Spieler am Fuß. Jetzt hieß es nochmal drei Minuten lang verteidigen und einen Punkt aus dem Spitzenduell mitnehmen. Am Ende erkämpfte sich der BVB das Unentschieden gegen den Tabellendritten und bleibt an der Spitzengruppe der Regionalliga West dran.

BVB Trainer Jan Siewert war nach dem Spiel mit der Leistung seiner Mannschaft einverstanden: „Wir haben die ersten 10 Minuten verschlafen. Wuppertal hat uns heute vor Probleme gestellt. Meine Mannschaft ist aber sehr stark zurückgekommen. Wir haben heute viel Leidenschaft gezeigt. Ich bin sehr zufrieden und mit dem Unentschieden heute sehr einverstanden.“
Timo Lammert