U23 siegt mit 4:1 gegen Rhynern

Das Nachholspiel vom 21. Spieltag sahen bei strömenden Regen und niedrigen Temperaturen immerhin 1.096 Zuschauer, darunter etwa 30 Fans der Gäste. Die Gästefans waren mehrheitlich Spieler der 3. Mannschaft von Westfalia Rhynern, die ihre Mannschaft pausenlos anfeuerten. Die Mannschaft von Trainer Jan Siewert siegte hochverdient und hätte schon zur Halbzeit deutlich höher führen können.

Bei Borussia Dortmund fehlten verletzungsbedingt Armin Pejtrovic, Junior Flores und Michael Eberwein. Weiterhin gesperrt ist Denzeil Boadu seit seiner Roten Karte in Aachen. Bei der Nationalmannschaft Griechenlands weilt Anargyro Kampetsis.

Auf tiefem Boden in der Roten Erde begannen die Gäste von Anfang an defensiv, griffen zumeist erst kurz vor der Mittellinie die ballführenden Dortmunder an. Der BVB mühte sich um einen konstruktiven Spielaufbau, fing die zaghaften Angriffe der Gästespieler zumeist im Mittelfeld ab. Nach einigen Minuten kamen die Borussen immer besser ins Spiel, initiierten die ersten Angriffe. In der siebten Minute war es dann soweit, nach einem feinen Außenristpass von Massimo Ornateli lief Evangelos Pavlidis alleine auf den Schlussmann von Ryhnern zu und traf zur verdienten Führung.

Rhynern wurde nun für kurze Zeit etwas mutiger, griff schon weit in der BVB-Hälfte an, kam aber zu keinen guten Gelegenheiten. In der 19. Minute köpfte Philipp Hanke aufs Tor, doch der Ball wurde gerade noch geklärt. Nach einer Freistoßflanke des ehemaligen Borussen Salvatore Gambino in der 23. Minute kamen die Gäste zu ihrer ersten Gelegenheit, doch der anschließende Kopfball ging knapp am Tor vorbei. In der 28. Minute konnte Jonas Arweiler nach einer feinen Kombination über Herbert Bockhorn seine Chance nicht nutzen, der Ball ging knapp am Tor vorbei.

Der BVB kontrollierte Ball und Gegner, die Gäste kamen kaum noch in die Nähe des Tores von Dominik Reimann. Aber die Borussen spielten längst nicht mehr so druckvoll, im Gefühl der Führung ließ die Elf die Konsequenz vermissen. In der 39. Minute setzte sich Herbert Bockhorn toll im zentralen Mittelfeld durch, spielte den Ball auf Hanke, der wieder auf Bockhorn zurücklegte, doch Rhynern klärte auf der Linie.

Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte traf Philipp Hanke nach einer schönen Ballstafette und einem feinen Pass von Massimo Ornatelli zum 2:0. Die Gäste wurden jetzt offensiver, kamen zu einigen guten Möglichkeiten – doch auch der BVB war immer wieder durch Konter gefährlich. Nach knapp einer Stunde dribbelte sich Herbert Bockhorn in den Strafraum und wurde klar gefoult. Den anschließenden Elfmeter verwandelte Massimo Ornatelli souverän zum 3:0. Ornatelli war damit an jedem der drei Treffer beteiligt. Die Gäste aus Hamm versuchten weiterhin, nach vorne zu spielen, setzten sich aber nur selten durch. Der BVB konnte seinerseits einige Konter nicht sauber zu Ende spielen und blieb immer wieder hängen.

Das Übergewicht der Borussen führte aber immer wieder zu Gelegenheiten: So scheiterte Bockhorn nach fast siebzig Minuten am Schlussmann der Westfalia. Wenig später kamen die Gäste zu einer Doppelchance, die BVB-Keeper Reimann vereiteln konnte. Das Spiel plätscherte nun etwas dahin, die Gäste spielten weiterhin auf das Tor des BVB, blieben aber zumeist harmlos. Einen tollen Konter über Philipp Hanke und Patrick Pflücke schloss wiederum Hanke zum 4:0 ab. Pflücke hätte selbst den Ball ins Tor schießen können, passte uneigennützig zum freistehenden Hanke, der den Ball im Tor unterbringen konnte. Kurz vor Schluss verkürzte Rhynern nach einem schnellen Konter und einem sehenswerten Schuss in den Winkel zum 1:4.

So endete eine Partie mit einigen Höhepunkten, aber auch vielen Stockfehlern auf beiden Seiten mit einem verdienten Sieg des BVB. Die vielen vergebenen Kontermöglichkeiten verhinderten einen deutlicheren Sieg der jungen Borussen-Mannschaft. Auf der anderen Seite unterliefen den Borussen im Spielaufbau immer wieder Fehler, die Rhynern jedoch glücklicherweise nicht bestrafen konnte.

Trainerstimmen

Torsten Garbe: „Ich denke, ich habe trotzdem eine ordentliche Leistung gesehen. Wir haben uns gegenüber der Partie in Uerdingen deutlich gesteigert. Die Gegentore fielen leider zu einem jeweils ungünstigen Zeitpunkt. Normalerweise freut man sich bei einem 0:4-Rückstand nicht mehr über den Ehrentreffer. Heute habe ich mich aber für die Jungs gefreut, wir waren für zwei bis drei Tore gut, haben dann immerhin eins gemacht.“

Jan Siewert: „Ich bin natürlich sehr froh über den Sieg. Jeder hat erwartet, dass wir standesgemäß gewinnen, das ist aber eben nicht so einfach. Über die Chancen der Gäste war ich nicht glücklich, das habe ich den Jungs auch mitgeteilt. Mit der Art und Weise, wie wir die Chancen zugelassen haben, war ich nicht zufrieden. Es hätte 7:0, aber auch 4:4 ausgehen können, wenn man so viele Gelegenheiten zulässt. Ich drücke den Gästen die Daumen, dass sie so weitermachen.“
Jens Volke