Am heutigen Sonntagnachmittag komplettierte die U23 von Borussia Dortmund den 32. Spieltag der Regionalliga West. Im Saisonendspurt kam es dabei nochmal zu einem echten Topspiel. Zu Gast im Stadion Rote Erde war der aktuelle Tabellenführer und erster Aufstiegsaspirant KFC Uerdingen. In einem turbulenten Regionalligaspiel gewann der Gast aus Krefeld mit 6:2 im Stadion Rote Erde. Pavlidis und Ornatelli erzielten die einzigen BVB-Treffer.

BVB-Trainer Jan Siewert muss im Saisonendspurt auf zwei weitere Spieler verzichten. Haymenn Bah-Traore und auch Sören Dieckmann fallen wohl bis zum Saisonende aus.

Nicht gut los ging es bei den Borussen, die nämlich nach sechs Minuten bereits verletzungsbedingt wechseln mussten. Jonas Arweiler ersetzte Denzeil Boadu, der sich in einem Zweikampf am Auge verletzte. Der frühe Wechsel brachte den BVB etwas aus dem Konzept, und so kam der Gast aus Uerdingen mit seiner ersten Torchance gleich zum ersten Torerfolg. In der achten Spielminute stocherte am Ende Lucas Musculus den Ball über die Linie. Nach gut einer Viertelstunde hatten die Schwarzgelben dann ihrerseits die erste Tormöglichkeit. Nach einem Konter scheiterte aber Patrick Pflücke an KFC Torwart Vollath.

BVB geht mit 2:1 in Führung – Pavlidis trifft den Pfosten

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Die Gäste waren Mitte der ersten Hälfte die aktivere Mannschaft, hatten in der Summe mehr Spielanteile. Der BVB konzentrierte sich in dieser Spielphase mehr auf das Konterspiel. Der BVB setzte sich nunmehr in der gegnerischen Hälfte fest und bekam nach 27 Minuten einen berechtigten Foulelfmeter zugesprochen. Massimo Ornatelli ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen und verwandelte zum 1:1. Das Spiel wurde nun hitziger, da auch die Gäste nervös wurden. Nach einem herausragenden Angriff über David Sauerland vergoldete Evangelos Pavlidis zum etwas glücklichen 2:1. Doch der BVB hatte die etwas unruhige Anfangsphase überwunden und spielte mit dem Tabellenführer nun mindestens auf Augenhöhe mit.

Etwas eingeschüchtert wirkte der KFC in der Folge und ließ nun nur noch wenig vom attraktiven Offensivfußball aus der Anfangsphase aufblitzen. Die Schwarzgelben setzten den Wirkungstreffer genau zum richtigen Zeitpunkt und waren spätestens jetzt, rund fünf Minuten vor der Halbzeit, wieder endgültig Herr im eigenen Haus. Dies untermauerte Evangelos Pavlidis in der 41. Spielminute mit einem Pfostentreffer. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte gelang den Gästen dann aber doch noch der Ausgleichstreffer. Nach einer zunächst geklärten Ecke konnte Mario Erb den Ball nach einer Flanke über die Linie drücken. Dies war auch gleichzeitig die letzte Aktion.

Spektakulär ging es auch mit Anpfiff der zweiten Hälfte weiter: Der BVB spielte den Anstoß direkt in Richtung KFC-Tor. Rene Vollath stand etwas weit vor dem Gehäuse und konnte den Schuss aus über 50 Metern von Massimo Ornatelli noch so gerade eben vor der Torlinie stoppen. Weiter ging es praktisch im Minutentakt. Nach einem Pass von Arweiler war Patrick Pflücke auf der rechten Seite durch und konnte nur noch durch ein Foulspiel gestoppt werden. Der anschließende Freistoß brachte aber nichts ein.

Jan Siewert: „Das Ergebnis spiegelt heute nicht unsere Leistung wider.“

Nach einer guten Stunde zappelte der Ball dann plötzlich im Tor der Dortmunder. Eine Flanke aus dem Halbfeld nutzte Tanju Öztürk zur erneuten Führung der Gäste. Kurze Zeit später mussten die Schwarzgelben ein weiteres Mal verletzungsbedingt wechseln. Abdelmajid Bouali ersetzte Jonas Arweiler, der ohne Gegnereinwirkung einige Augenblicke regungslos auf dem Feld lag. Vor über 1.600 Zuschauern im gut besuchten Stadion Rote Erde waren die Gäste nun wieder die bessere Mannschaft. Der BVB kam nach der Verletzung von Arweiler nicht mehr in die Zweikämpfe, sodass der KFC in der 72. Spielminute in Person von Maximilian Beister das 4:2 erzielen konnte. Uerdingen spielte sich in einen Rausch und konnte sogar auf 6:2 erhöhen.

Das Fazit von Trainer Jan Siewert: „Jonas Arweiler geht es mittlerweile etwas besser. Das Ergebnis ist heute zweitrangig. Unsere Gedanken sind bei Jonas. Das Ergebnis spiegelt heute nicht unsere Leistung wider. Wir mussten in dieser Saison schon einige Rückschläge verkraften. Dass wir zu diesem späten Zeitpunkt noch so weit oben in der Tabelle stehen, grenzt an ein Wunder. Heute sitzt uns der Schock in den Knochen.“
Timo Lammert