Obwohl es gegen Mannschaften aus keiner anderen Nation bisher so viele Vergleiche gab wie mit Klubs aus Italien, ist es in der langen Europapokal-Tradition beider Klubs erst das zweite Mal, dass Borussia Dortmund und Lazio Rom aufeinandertreffen. Am Mittwoch steigt in Dortmund das Rückspiel. Das erste Duell an der Strobelallee liegt gut 25 Jahr zurück.

Es war das Viertelfinale im UEFA-Pokal. Borussia musste im März 1995 eine 0:1-Hypothek aus dem Hinspiel abtragen. Steffen Freund war dort ein unglückliches Eigentor unterlaufen.

Kapitän Michael Zorc fehlte wegen einer Gelbsperre, und Andreas Möller ging grippegeschwächt in die Partie. „Wenn man sich so fühlt, legt man sich normalerweise ins Bett“, sagte er hinterher. Doch nichts war normal in jenen Wochen. Borussia sah in der Liga der ersten Meisterschaft seit 32 Jahren entgegen und wollte international den Einzug ins Endspiel wie schon zwei Jahre zuvor wiederholen.

„Es dauerte einige Zeit, bis sich die Borussen auf das Spiel der Römer eingestellt hatten, die versuchten, bei Ballbesitz das Spiel schnell zu machen und Steilpässe in den Rücken der Dortmunder Abwehr zu spielen“, berichtete der kicker. „Nach der Pause allerdings gingen Lazio mehr und mehr die Kräfte aus. Trotzdem mussten die Borussen Standardsituation bemühen, um zu gewinnen.“

Stéphane Chapuisat, den Trainer Ottmar Hitzfeld auf den rechten Flügel gestellt hatte, um den im Hinspiel überragenden Linksverteidiger Chamot in der Defensive zu binden, verwandelte in der elften Minute nach Foul an Sturmpartner Kalle Riedle den fälligen Strafstoß zum 1:0. Und in der 90. Minute, als sich die 35.400 enthusiastischen Zuschauer im ausverkauften Westfalenstadion bereits auf eine Verlängerung eingestellt hatten, servierte der Schweizer eine Freistoßflanke passgenau auf Riedle, der das 2:0 köpfte. Damit war das Halbfinale erreicht. (br)