Borussia Dortmund hat das 158. Revierderby gegen den FC Schalke 04 mit 4:0 (2:0) gewonnen und bleibt mit dem höchsten Auswärtssieg in diesem Duell seit 1964 dran im Kampf um die Königsklasse.

Aus Gelsenkirchen berichtet Boris Rupert

Mit einem Doppelschlag kurz vor der Pause stellten Sancho (42.) und Haaland (45.) die Weichen auf Sieg für überlegene, bis dahin jedoch kaum durchschlagskräftige Borussen, die nach dem Seitenwechsel zwei Schrecksekunden zu überstehen hatten, dann durch weitere Treffer von Guerreiro (60.) und Haaland (79.) auf 4:0 davonzogen.

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Ausgangslage:   
Letzter gegen Sechster. Der BVB ging mit neun Punkten Rückstand auf einen Champions-League-Rang, S04 mit neun Zählern Rückstand auf den Relegationsplatz in dieses Derby. Beide mussten also gewinnen, um ihre Ziele nicht noch weiter aus den Augen zu verlieren. Erstmals in der Bundesliga-Historie zwischen beiden Klubs war der BVB seit drei Duellen ohne Gegentor (3:0, 4:0, 0:0).

Personalien:  
Knapp 68 Stunden nach dem Abpfiff des Champions-League-Spiels in Sevilla schickte Terzic eine auf nur zwei Positionen veränderte Startelf ins Derby: Brandt begann anstelle von Bellingham, und Delaney ersetzte nominell den verletzten Akanji (Faserriss). Auf dessen Position rückte Can. Neben Akanji fehlten weiterhin Bürki, Hazard, Piszczek, Schmelzer, Witsel und Zagadou.

Taktik:  
Beide Mannschaften begegneten sich in einer 4-2-3-1-Grundordnung, wobei sich die Gastgeber bei Dortmunder Ballbesitz tief zurückzogen in die eigene Hälfte und erst ab Höhe des Mittelkreises attackierten, bemüht waren, mit zwei Ketten zu vier bzw. fünf Spielern die Räume so eng wie möglich zu halten. Im Aufbau ließ sich Dahoud häufig zwischen die Innenverteidiger fallen; Morey und Guerreiro rückten auf den Außenbahnen weit auf, während sich Sancho auf eine Höhe zu Haaland orientierte, Brandt und Reus dahinter rochierten.

Spielverlauf & Analyse:
Der BVB dominierte die Begegnung von der ersten Minute an, kam gegen defensiv eingestellte Schalker früh zu einer Großchance: Haaland leitete weiter auf Sancho, der aus etwa zehn Metern halblinker Position im Strafraum abzog, aber nicht an Fährmann vorbeikam (7.).

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Es war eine von mehreren vielversprechenden Aktionen im Schalker Sechzehner, die in der Folge aber nicht konsequent, nicht genau genug zuende gespielt wurden. Und so wurde es zwischenzeitlich eine zähe Angelegenheit. Dahoud leitete dann mit einem Schuss von der Strafraumkante, den der für Fährmann eingewechselte Ersatzkeeper Langer aber parieren konnte (36.), eine starke Schlussphase des ersten Durchgangs ein. Nun war wieder Zug im Spiel. Morey eroberte gegen Stambouli tief in der Gelsenkirchener Hälfte den Ball, leitete weiter auf Sancho, der aus 16 Metern mit einem platzierten Schuss zum 0:1 traf (42.). Keine drei Minuten später war der Engländer Wegbereiter des zweiten Treffers. Bei dessen Flanke aus dem linken Halbfeld legte sich Haaland quer in die Luft und schoss volley zum 2:0 aus Dortmunder Sicht ein – ein Traumtor!

Schalke kam taktisch und personell verändert zurück auf den Rasen und drängte auf einen frühen Anschlusstreffer. Hitz rückte zweimal in den Brennpunkt. Zunächst lenkte er Serdars Schuss aus 14 Metern mit den Fingerspitzen an den Pfosten (50.), dann klärte er gegen Hoppe zur Ecke (53.). Der BVB fand eine passende Antwort. Guerreiro rückte weit auf, spielte am Strafraum zu Reus, der die Kugel wieder zurücklegte auf den einlaufenden Portugiesen, der auf 0:3 stellte (60.).

Auch Terzic reagierte mit einem taktischen Wechsel in einer Partie, die zwischenzeitlich hektisch geworden war: Mit Bellinghams Hereinnahme für Brandt agierte der BVB fortan in einem 4-3-3 und erhöhte elf Minuten vor dem Ende auf 4:0. Nach toller Kombination über Sancho und Bellingham musste Haaland im Fünfer nur noch den Fuß hinhalten.

Ausblick:   
In einer „nicht-englischen Woche“ geht es für den BVB am kommenden Samstag (27. Februar, 15.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld weiter.

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