Der Saisonstart ist geglückt. Nach der Niederlage im Supercup gegen Bietigheim feierten die Handball-Damen des BVB am Samstagabend in Neckarsulm einen am Ende souveränen 36:28 (18:14)-Erfolg. „Es war ein typischer Saisonauftakt. Die Abläufe waren noch nicht so stabil wie erhofft, zudem haben wir viele gute Chancen vergeben. Aber unterm Strich haben die positiven Dinge überwogen. Nach zehn Minuten hatten wir das Spiel im Grunde genommen im Griff“, bilanzierte BVB-Trainer André Fuhr.

Dank einer Leistungssteigerung nach der Pause war der Sieg in Neckarsulm vor 750 Zuschauern auch in der Höhe verdient. Erfolgreichste Werferin beim Liga-Start war Linksaußen Jennifer Gutiérrez Bermejo mit acht Treffern gefolgt von Rechtsaußen Amelie Berger mit sieben und Rückraumspielerin Laura van der Heijden mit fünf Treffern.

Ob die geplante Heimpremiere des BVB am Mittwoch, 8. September, gegen Oldenburg stattfinden kann, ist fraglich. Am Samstag wurde das Nord-Derby Oldenburg gegen Buxtehude aufgrund von Corona-Fällen bei den Oldenburgerinnen abgesagt. Informationen darüber, wie es weitergeht, ob die Oldenburger Mannschaft oder Teile davon in Quarantäne müssen, lagen noch nicht vor.

Handball-Abteilungsleiter Andreas Heiermann hatte im Vorfeld „eine komplett andere Mannschaft“ versprochen als gegen Bietigheim, Trainer André Fuhr hatte um Geduld gebeten. Am Ende lagen wohl beide mit ihrer Prognose richtig. Fazit nach dem Saisonauftakt in Neckarsulm: Es wird sicherlich noch einige Zeit dauern, bis der Deutsche Meister das Niveau der Vorsaison erreicht haben wird. Die von André Fuhr geforderte Geduld scheint in der Tat angebracht.

Andererseits war nach zehn Minuten so gut wie alles klar, zwar hielt Neckarsulm den Abstand zunächst in Grenzen, doch ernsthaft gefährdet war der BVB zu keinem Zeitpunkt. „Die Abwehr war recht stabil, auch wenn wir oft den zweiten Ball nicht bekommen haben“, erklärte André Fuhr, der seine Mannschaft für das gute Tempospiel und für das enorm verbesserte Zweikampfverhalten lobte. „Unterm Strich habe ich mehr positive Dinge gesehen als negative“, so der Trainer.

Der BVB begann stürmisch. Nach schnellen Toren von Laura van der Heijden, Alina Grijseels und zweimal Merel Freriks stand es nach nur fünf Minuten bereits 4:2. Zwar erlaubten sich die Borussinnen in der Folge zahlreiche Abspielfehler, konnten ein Überzahlspiel nicht nutzen und hatten durchaus sichtbare Probleme im Rückraum gegen die offensive Abwehr der SU Neckarsulm, dennoch wurde der Vorsprung Schritt für Schritt ausgebaut. In Minute 15 stand es 8:4, drei Minuten vor dem Pausenpfiff sogar 18:12. Eine Vorentscheidung wäre möglich gewesen, hätte der BVB nicht noch zwei Großchancen gegen die stark spielende Torfrau Sarah Wachter vergeben. Statt des möglichen 8-Tore-Vorsprung verkürzten die Gastgeberinnen ihrerseits auf 14:18.

Ein kurzes Hoch der Gastgeberinnen nach der Pause war dann aber schnell beendet, danach übernahm der BVB endgültig die Regie und setzte sich über 20:15 und 22:17 auf ein 25:19 in der 40. Minute ab. Durch konsequentes Tempospiel des BVB hieß es am Ende verdient 36:28. Fazit von André Fuhr: „Unser Tempospiel war schon ganz gut, allerdings hätten wir unsere Chancen besser nutzen müssen.“

BVB: Kohorst, ten Holte - Grijseels (4), van Zijl (1), van der Heijden (5), Bleckmann, Rønning (2), Zschocke (4), Kücükyildiz, Sasaki, Gutiérrez Bermejo (8), Moreno (1), Abdulla, Berger (6), Freriks (5), Sando