Mehr Spitzenspiel geht nicht: Die Handball-Damen von Borussia Dortmund treten am Sonntag, 2. Januar (ab 16.30 Uhr/live bei Sportdeutschland und Eurosport) bei der SG BBM Bietigheim an. Der Deutsche Meister reist zum Pokalsieger, beide Teams haben alle Partien gewonnen, es ist das Spiel der beiden stärksten deutschen Mannschaften.

Während die SG BBM bereits ein Spiel nach der WM-Pause bestritten hat (27:21-Sieg in Buxtehude), ist das Gastspiel in Bietigheim für die Mannschaft von BVB-Trainer André Fuhr ein Kaltstart. Die ursprünglich für den vergangenen Mittwoch angesetzte Partie bei der HSG Blomberg-Lippe ist wegen eines Omikron-Falles bei den Ostwestfalen ausgefallen. Keine idealen Voraussetzungen, meint Fuhr: „Wir hätten die Begegnung gebraucht, um unseren Rhythmus zu finden. Aber wir haben versucht, die Belastung schon im Training hochzufahren, viel gegen- und miteinander im Sechs-gegen-Sechs gespielt und so versucht, den Ausfall so gut wie möglich zu kompensieren.“

Die Atmosphäre ist trotz der wenigen Erfolgserlebnisse der Borussinnen bei der WM in Spanien gut: „Wir haben uns vor Weihnachten drei Tage gesehen und hatten Zeit, alles zu besprechen. Jetzt ist die Stimmung gut, alle sind auf die Partie in Bietigheim fokussiert“, sagt Fuhr. Auch im Lager der Bietigheimer ist die Vorfreude auf das Duell riesig: „Endlich treffen wir auf die Dortmunderinnen. Ganz Handball-Deutschland hat die Chance, die Topstars der Liga im direkten Duell zu sehen. Wir freuen uns wahnsinnig auf diese Partie“, so SG BBM-Trainer Markus Gaugisch.

Während Gaugisch Alina Grijseels als größten Dortmunder Gefahrenherd („Sie ist in einer Top-Verfassung. Auf sie müssen wir besonderes Augenmerk legen“) ausgemacht hat, betont Fuhr die starke Breite des SG BBM-Teams: „Bietigheim ist eine Top-Mannschaft und der Favorit auf die Meisterschaft. Sie verfügen über mehr Erfahrung und haben einen breiteren Kader.“ Doch auch bei der Borussia hat sich mit Blick auf das Personal etwas getan: Paulina Uścinowicz ist jetzt spielberichtigt. Die polnische Nationalspielerin „soll vor allem durch ihre körperliche Präsenz entlasten und neue Möglichkeiten im linken Rückraum schaffen“, berichtet Fuhr. Außerdem kehrt auch Tessa van Zijl in den Kader zurück, der es allerdings noch an Spielpraxis nach ihrer verletzungsbedingten Zwangspause mangelt. Nicht dabei sein werden die langzeitverletzten Dana Bleckmann, Delaila Amega, Viktoria Woth und Haruno Sasaki.

Daraus, dass das Kräftemessen auch den Dortmunder Trainer, der kürzlich seinen Vertrag langfristig bis 2025 bei der Borussia verlängert hat, elektrisiert, macht er keinen Hehl: „Ich bin vor allem angespannt, aber auch voller Vorfreude. Es sind zwar nur 500 Zuschauer zugelassen, aber die Partie wird live auf Eurosport übertragen – das ist in unserer Sportart noch etwas Besonderes. Und wir müssen uns nicht verstecken, haben bislang eine super Saison gespielt. Jetzt treffen wir auf die Benchmark in der Liga. Ich habe meinen Spielerinnen aber gesagt, dass Bietigheim nicht stärker als Budapest oder Bukarest ist. Da haben wir in der Champions League hervorragende Ergebnisse erzielt.“