51 Tage Saisonvorbereitung sind vorbei - und weitere 59 seit dem letzten Spiel im Signal Iduna Park. Eine gefühlte Ewigkeit. Jürgen Klopp spürt nach der langen Sommerpause "die gleiche Vorfreude, die auch in den 80.000 tobt".

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Jürgen Klopp

Zum vierten Mal seit Einführung des Saisoneröffnungsspiels vor genau zehn Jahren bestreitet Borussia Dortmund heute Abend gegen Werder Bremen die Premiere. Dass es eine rauschende werden soll, daran lässt der Cheftrainer keinen Zweifel. "Wir müssen uns alles, wirklich alles, abverlangen" gegen einen Kontrahenten, der zu allem fähig scheint. Sei es das Aus in Pokalrunde eins in Münster, seien es aber auch Siege in der Vorbereitung gegen Bayern München und gegen ... Borussia Dortmund.
Vor drei Wochen standen sich beide Teams im Endspiel um den Liga-total-Cup in Hamburg gegenüber. Werder siegte nach Elfmeterschießen. Borussia hatte zuvor binnen vier Minuten aus einem 0:2-Rückstand eine 3:2-Führung gemacht. Gerade aber diese beiden frühen Gegentore sind haften geblieben; ähnlich wie im Supercup gegen die Bayern. "Das", sagt Jürgen Klopp, "lässt sich nicht leugnen." Die defensive Herangehensweise, der Schlüssel zu den Meisterschaften 2011 und 2012, stand in den zurückliegenden Trainingstagen im Vordergrund. Klopp: "Wir müssen zeigen, dass wir auch in der Startphase verteidigen können." Und weiter: "Das ist eine besondere Herausforderung gegen einen Gegner dieser Güte."
Zumal dieser Gegner personell als auch taktisch einige Optionen besitzt. "Wir haben Bremen in der Vorbereitung überwiegend in einem 4-3-3 gesehen", verrät Jürgen Klopp und fügt hinzu: "Das ist das Los vor dem Start, dass man mit Unwägbarkeiten leben muss: Wer spielt, und vor allem, wie spielt der Gegner?"
Deshalb steht die eigene Herangehensweise - defensiv wie offensiv - im Vordergrund aller Überlegungen. Dabei spielt Klopp bewusst den Doppelpass mit dem Publikum: "Es wäre cool, wenn wir es nach 110 Tagen Pause wieder hinbekommen würden, dass jeder gewonnene Zweikampf bejubelt wird wie ein Tor. Aus unserer Sicht kann gerne die Post abgehen..."
Boris Rupert