Mit 19 Spielern ist Borussia Dortmund nach Frankfurt gereist, wo heute Abend der 5. Spieltag der Fußball-Bundesliga auf dem Spielplan steht. In der Commerzbank-Arena trifft der BVB auf die Eintracht, die mit vier Siegen in die neue Saison gestartet ist. "Dass man als Aufsteiger Offensivfußball spielt, ist nicht normal", sagt Jürgen Klopp und fügt anerkennend hinzu: "aber das ist belohnt worden. Wir treffen auf eine selbstbewusste Mannschaft, die guten Fußball spielt."

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Jürgen Klopp

Dem Gegner bescheinigt Borussia Dortmunds Trainer "viele gute Transferentscheidungen" und zählt Frankfurt zu "den Vereinen, die aus einem Abstieg das Beste gemacht haben".
Seine Mannschaft hatte zwar am vergangenen Samstag in Hamburg weder in der Defensive (drei Gegentore) noch in der Offensive (26 Torschüsse, aber nur zwei Treffer) "das Beste" gezeigt, doch Klopp hätte es nach zuvor 31 Spielen ohne Niederlage als "nicht angemessen" empfunden, in der Mannschaftskritik "zu überziehen". Er sparte sich Vorwürfe, sondern wies die Spieler auf Details hin.
"Die drei Gegentore", sagt Klopp mit gewissem Abstand, "überlagern fast alles." Doch seine Rückschau findet differenzierter statt: "Es war in vielen Momenten ein außergewöhnlich gutes Spiel in der Offensive." Im Spiel nach hinten haben sich die feinen Mechanismen nicht so ohne weiteres über eine lange Pflichtspielpause retten

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Robert Lewandowski wird in Frankfurt wieder unter enger Bewachung stehen.

lassen; sie müssen sich erst wieder finden. Zurecht weist der Trainer darauf hin, dass "wir die meisten Gegentore immer in der Anfangsphase einer Saison hatten. Stabilität entwickelt sich im Laufe der Zeit." Und weiter: "Natürlich wären mir 100 Prozent vom ersten bis zum letzten Spieltag am liebsten." Aber das sei unrealistisch.
Mit dem "Gefühl, etwas gutmachen zu wollen", tritt Borussia Dortmund also heute in Frankfurt an. Klopp erwartet einen Gegner, der "Wert darauf legen wird, uns keine Räume zu geben". Diese muss seine Elf finden. Jakub Blaszczykowski könnte solche auf der rechten Seite reißen und wird in der Startformation erwartet. Dass Ivan Perisic nach zwei Toren in Hamburg und einer tollen Leistung im zweiten Durchgang auf der linken Seite auf die Bank muss, ist eher unwahrscheinlich. Damit bleibt allerdings nur noch ein Platz für die Supertechniker Mario Götze und Marco Reus in der Startelf.
In die zurückkehren könnte Ilkay Gündogan, der ebenso wie Sven Bender mitgereist ist an den Main. Nach einer leichten Einheit am Vormittag wird Klopp feststellen, "wer sieht fit aus? Und wer gibt uns das Gefühl, alles reißen zu können?"
Boris Rupert