Nur sieben Mal hat Borussia in 44 gemeinsam Bundesligajahren in Bremen gewonnen. Vier dieser sieben Siege gelangen, wenn die markanten Flutlichtmasken an der Weser ihr Licht abstrahlten. Oder andersherum formuliert: Die drei letzten Abendspiele zwischen beiden Mannschaften im Weserstadion hat ausnahmslos Borussia Dortmund für sich entscheiden können. Anstoß am Samstag ist weit nach Sonnenuntergang um 18.30 Uhr.

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Das Hinspiel war eine enge Kiste: Junuzovic gegen Kehl

Nicht nur dieses gute Omen nimmt der Deutsche Meister mit, wenn er am späten Freitagnachmittag in den Intercity nach Bremen steigt. Traditionell erfolgt die Anreise mit der Bahn, und der abergläubische Jürgen Klopp nahm am Donnerstagmittag einen Umweg in Richtung Presseraum des Signal Iduna Parks. Die andere Tür hat bislang kein Glück gebracht...
Das sind die kleinen Anekdoten um eine der reizvollsten Paarungen in der Liga. Bremen gegen Dortmund, das hat was. Im Weserstadion trennte man sich noch nie torlos; in keiner anderen Paarung wurde eine 1:0-Führung häufiger verspielt.
Es wird also heiß hergehen bei angesagten minus sieben Grad. Die Rasenheizung läuft auf Hochtouren, und Werder-Coach Thomas Schaaf scheint seinem Team eine ähnliche Taktik zu verordnen wie im Hinspiel, als sechs Mittelfeldspieler, aber keine Stürmer auf dem Rasen standen. Jürgen Klopp hat seine Mannschaft im Training darauf vorbereitet und in den "Simulator" geschickt: "Da heißt es, ballorientiert zu verteidigen. Wenn man da seinen Mann sucht, ist man schon zu spät dran." Er hat seiner Mannschaft Wege aufgezeigt, den Gegner "in die richtigen Räume" zu schicken, um ihn dort erfolgreich zu bekämpfen.
Wie im Vorjahr (5:1 in Hamburg) möchte der BVB mit einem Auswärtssieg im Norden den Grundstein zu einer erfolgreichen Rückrunde legen.
Boris Rupert

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Borussen-Jubel im Weserstadion: in der vergangenen Saison siegte der BVB mit 2:0 in Bremen. [Fotos: firo]