Die Aufgabe für Jürgen Klopp und das Trainerteam ist nach den Ausfällen der beiden gesperrten Stürmer Robert Lewandowski und Julian Schieber sowie eines dicken Fragezeichens hinter Jakub Blaszczykowski alles andere als einfach. Aber auch Gladbachs Trainer Lucien Favre dürfte rätseln, wer denn wo spielt beim BVB im Borussen-Derby am Sonntag (15.30 Uhr).

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Robert Lewandowski fehlt bei der Neuauf- lage des Borussen-Derbys. [Fotos: firo]

"Er wird allerdings weder Mats Hummels noch Neven Subotic in der Spitze erwarten", scherzte Klopp, der in der Tat in der ablaufenden Trainingswoche allerhand Varianten probieren ließ auf einem Platz, der für die Spione vom Niederrhein nicht einsehbar war.
Viele Varianten sind denkbar beim Deutschen Meister. Balint Bajner aus der U23, der nicht nur mit einem spektakulären Tor im Testspiel gegen Albacete während des Wintertrainingslagers in La Manga auf sich aufmerksam machte, dem Klopp "eine tolle Entwicklung" attestiert, würde die Lücke im Angriff 1:1 stopfen. Aber auch das in letzten Wochen immer populärer diskutierte "spanische Modell" wäre eine Variante, mit Marco Reus oder mit Mario Götze in der Spitze, was Platz schaffen würde für Kevin Großkreutz als Stabilisator und Dampfmacher zugleich auf der linken Seite oder für Nuri Sahin, wenn stattdessen Ilkay Gündogan eine Position weiter nach vorne rückt. Aber auch ein 4-3-3-System scheint nicht ausgeschlossen.

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Jakub Blaszczykowski bejubelt seinen Treffer im Hinspiel. Sein Einsatz ist fraglich.

Doch all diese Überlegungen wiederum sind abhängig von der Personalie Blaszczykowski. "Wenn wir im vorderen Bereich keine Vakanzen hätten, würden wir gar nicht mehr über ihn nachdenken" für das Spiel in Gladbach. So aber hält ihm der Trainer "bis zum Schluss alle Türen offen".
"Kuba" ist eines von vier "Opfern" im BVB-Team, das mit dem Kunstrasen-/Rasengemisch in Donetsk nicht so gut zurechtkam. Beschwerden im Adduktoren- oder Bauchmuskelbereich waren die Folge. Bei Blaszczykowski ist es eine Zerrung im Hüftbeugeansatz. Sie ließ bislang nur Lauftraining zu. "Aber laufen allein", so Klopp, "wird am Sonntag nicht reichen."
Auf die schwarzgelbe Borussia wartet eine spannende Angelegenheit. "Lucien Favres Mannschaften", weiß Klopp, "verteidigen auf eine bestimmte Art und Weise. Sie stellen sich tiefer auf und versuchen, einen in die Falle laufen zu lassen. Und sie kommen über Standards. Bei Gladbach sind sie eine extreme Waffe." Borussia Dortmunds Trainer warnt sein Team vor Fouls in den gefährlichen Räumen: "Einem Juan Arango darf man nicht zu viele Möglichkeiten geben."
Boris Rupert