Die Nationalspieler befinden sich in der zwölften "englischen Woche" in dieser Saison. Die Jagd von Spiel zu Spiel hat Spuren hinterlassen. Sechs Profis von Borussia Dortmund stehen vor dem Champions-League-Spiel gegen Manchester City am Dienstag (20.45 Uhr, live im Netradio) auf der Ausfallliste, weitere vier sind fraglich.

Jürgen Klopp wählt vor einer Partie, in der es für den als Gruppensieger vorzeitig fürs Achtelfinale qualifizierten Deutschen Meister sportlich scheinbar um nichts mehr geht, neue Ansätze. Die 18 Spieler, die am Dienstagabend um 20.42 Uhr ins Stadion einlaufen, um der Hymne der UEFA Champions League zu lauschen, dürfen die Nacht im eigenen Bett verbringen. Aufgrund der Personalproblematik wird die Mannschaft ein anderes Gesicht haben. Aber die Aufgabenstellung ist klar formuliert: "Ich will eine Elf sehen, die alles raus haut, die alles investiert", sagt Jürgen Klopp.
Denn Borussia Dortmund möchte ungeschlagen ins Achtelfinale einziehen, möchte sich keine Wettbewerbsverzerrung nachsagen lassen (Manchester und Amsterdam spielen im Fernduell um einen Platz in der UEFA Europa League), und weitere Zähler für die Fünfjahreswertung sowie die Prämie für einen Sieg (1 Mio. €) bzw. für ein Remis (500.000) will man natürlich auch gerne mitnehmen. "Wir wären alle keine Fußballer, wenn wir nicht die drei Punkte haben wollten", verdeutlicht Moritz Leitner: "Niemand geht in ein Spiel, um es zu verlieren."

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Knifflige Aufgabe: Jürgen Klopp muss für Dienstagabend eine Mannschaft basteln. [Foto: firo]

Wenn neben den verletzten Akteuren auch die eine oder andere Stammkraft nicht zur Startelf zählt, dann nicht, um sie zu schonen, "sondern weil man gegen Manchester ein hohes Tempo gehen muss, um gegen diesen Gegner überhaupt eine Chance zu haben", betont der Trainer. Er wird eine Mannschaft auf den Rasen schicken, "die so frisch wie irgend möglich ist."
Nachdem fehlende Stabilität im ersten Saisondrittel eine Rotation verbat, "werden wir jetzt die Chance nutzen", kündigt Klopp an, "auch weil es alle im Kader verdient haben, die Hymne der Champions League zu hören und gegen einen der größten Klubs der Welt zu spielen."
Dass der Gegner in Anbetracht des bevorstehenden Derbys gegen den Stadtrivalen Manchester United möglicherweise den einen oder anderen namhaften Spieler auf der Bank lässt, macht die Sache nicht einfacher. "In jeder Besetzung", so Klopp, werde ManCity "große Qualität aufs Feld bringen."
Boris Rupert