71.000 Zuschauer sind in der ausverkauften Allianz-Arena dabei, darunter 10.000 BVB-Fans, sowie Millionen vor den Fernsehschirmen bei der ARD und bei Sky, die am Mittwoch live übertragen. Vor dem 98. Aufeinandertreffen zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund in einem Pflichtspiel sagt Jürgen Klopp: "Wir wissen, dass wir zu den wenigen Mannschaften auf diesem Planeten gehören, die sie schlagen können."

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Vor dem DFB-Pokal-Viertelfinale bezeichnet Bayern Münchens Stimme bei Sky, Uli Köhler, den BVB als "stärksten Gegner in Europa" für den Rekordmeister und -pokalsieger. Und als gäbe es diesen Riesenvorsprung in der Bundesligatabelle nicht, sagt FCB-Trainer Jupp Heynckes beim gleichen Sender: "Ein Sieg liegt im Bereich des Möglichen." Er meint einen Erfolg seiner Erfolgstruppe.
Borussia Dortmund hat sich durch fünf Siege und ein Unentschieden in den letzten sechs direkten Aufeinandertreffen in Liga und Pokal einen gewissen Respekt erarbeitet. "Dass die Bayern eine überragende Saison spielen, steht außer Frage", meint Jürgen Klopp, "trotzdem ist vor diesem Spiel nichts entschieden."
Der BVB will da anknüpfen, wo er zuletzt in der Liga (1:1, 1:0, 3:1 in München) oder im Pokal (5:2 im Endspiel) aufgehört hat. "Mit 98 Prozent unserer Leistungsfähigkeit können wir Bayern München nicht schlagen", weiß Klopp, "aber mit 100 Prozent ist alles möglich. An einem guten Tag sind wir zu außergewöhnlichen Leistungen fähig. Das weiß der Gegner auch."

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Zum dritten Mal in dieser Saison spielt der BVB in München. Nach Supercup und Liga-Hinspiel (1:1 durch Götze, Bild) geht's jetzt ums Weiterkommen im Pokal.

Außergewöhnlich offensiv stimmt Jürgen Klopp seine Mannschaft und die Fans auf das vorweggenommene Endspiel in diesem Wettbewerb ein. Die Aussage "bis hierhin ist es für Bayern eine perfekte Saison", lässt er ebenso einfließen wie die Ankündigung: "Wir gehen an diese Partie heran wie an ein Auswärtsspiel in der Champions League." 1:1 in Manchester, 2:2 in Madrid, 4:1 in Amsterdam und 2:2 in Donetsk - alles andere als europäische Laufkundschaft - lauteten die Resultate. "Die hatten wenig Spaß mit uns." Klopp hätte auch noch anführen können, dass seine Mannschaft wettbewerbsübergreifend seit 15 Auswärtsspielen ungeschlagen ist.
Der Glaube ist da, in München gewinnen zu können, wenn ein Rädchen ins andere greift, zumal der BVB wieder auf seine polnische Achse Piszczek, Blaszczykowski, Lewandowski setzen kann, während bei den Bayern mit dem gesperrten Ribery ein wichtiger Mann fehlt. "Wir wollen und wir müssen selbst initiativ werden", sagt Klopp. Die alles entscheidende Frage aber wird lauten während der 90 oder 120 Minuten: "Wer hat die besseren Problemlösungen parat?"
Boris Rupert