1:0 - Lewandowski sorgt für die Entscheidung gegen Werder Bremen
Borussia siegt weiter! Der BVB schlug den SV Werder Bremen am Freitagabend in einem munteren Match mit 1:0. Lewandowski erzielte das Tor des Tages, am Ende standen 32:6 Torschüsse für den BVB zu Buche, der so auch das fünfte Pflichtspiel der Saison gewann und die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga vorerst verteidigte.
Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich
80.645 Zuschauer im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK sahen in der ersten Halbzeit einen deutlich überlegenen BVB, bei dem es jedoch an der Präzision im Abschluss haperte. 19:3 Torschüsse für Borussia sprachen da schon eine deutliche Sprache, Zählbares kam dabei aber zunächst nicht heraus. Dies sollte sich nach der Pause ändern: Lewandowski brachte Borussia nach 55 Minuten in Führung, die bis zum Abpfiff Bestand haben sollte.
Ausgangslage
Borussia Dortmund konnte auf einen perfekten Saisonstart zurückblicken und ging als Tabellenführer in den dritten Spieltag. Gegen Bremen verlor der BVB nur eins der letzten zehn Spiele (7 Siege, 2 Remis): 0:2 am 33. Spieltag 10/11, als die Meisterschaft schon feststand. Die Norddeutschen waren ihrerseits auch gut in die Saison gestartet (zwei 1:0-Erfolge gegen Braunschweig sowie Augsburg) und standen punktgleich mit dem Spitzenreiter auf Platz fünf der Tabelle. Im DFB-Pokal war man hingegen schon in der ersten Runde an Drittligist Saarbrücken gescheitert (1:3 n.V.).
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Personalien
Jürgen Klopp musste nur auf Gündogan (Wirbelstauchung) und den langzeitverletzten Piszczek verzichten. Kapitän Kehl rotierte im Vergleich zum Spiel gegen Braunschweig für Bender auf die Position neben Sahin auf der Doppelsechs, außerdem ersetzte Subotic den Griechen Sokratis in der Innenverteidigung und Reus Aubameyang auf der linken Außenbahn. Robin Dutts Mannschaft musste ohne Kapitän Fritz (Oberschenkelprobleme), Bargfrede (Meniskusriss) und Trybull (Aufbautraining) antreten.
Taktik
Der BVB agierte in einer 4-2-3-1-Grundordnung, wobei Reus und Blaszczykowski mit viel Tempo über die Außenbahnen kamen und immer wieder von Schmelzer und Großkreutz unterstützt wurden. Robin Dutt stellte dem ein nur schwer einzuordnendes System gegenüber. 4-1-4-1 trifft es wohl noch am ehesten, wobei Makiadi immer wieder die Position vor der Abwehr einnahm, dort zum Teil aber auch von Junuzovic unterstützt wurde. Kapitän Hunt war überall auf dem Platz zu finden: mal als zweite Spitze neben Arnautovic, mal im Mittelfeld, aber auch in der Defensive.
Spielverlauf & Analyse
Den Spielern waren die schwülwarmen und - zum Fußballspielen - beileibe nicht optimalen äußeren Bedingungen anzumerken. Schwarzgelb behauptete allerdings von Beginn an deutlich mehr Ballbesitz gegenüber den Gästen, konnte diesen aber zunächst nicht in Tore ummünzen. Dies war auch der über weite Strecken gut gestaffelten Bremer Abwehr geschuldet, die die Räume eng machte und nur wenig Platz für Kombinationsspiel ließ, auch wenn ein klares Spielsystem (siehe Taktik) bei Werder nur schwer auszumachen war.
So versuchte Borussia häufig über die Außen und durch Standardsituationen Gefahr auszustrahlen: Mkhitaryan zog allerdings volley aus kurzer Distanz nach Schmelzers Flanke knapp vorbei (5.), ebenso landete Reus´ Freistoß (17.) aus 18 Metern und sein Schuss von der Strafraumkante (32.) nur Zentimeter neben dem linken Pfosten.
Den Schwarzgelben fehlte es vor allem an der Präzision im Abschluss. Die größte Chance im ersten Durchgang vergab Blaszczykowski, der bei einem Konter seine Schnelligkeit ausspielte und mit Vollgas von rechts in den Strafraum stürmte, knallhart abzog, aber nur die Latte traf (36.). Nur eine Minute später schlenzte Lewandowski den Ball aus 15 Metern nur knapp am Gehäuse von Werder-Keeper Mielitz vorbei.
Kurz vor der Pause erspielte sich der BVB dann noch mal ein wahres Chancenfeuerwerk, doch Reus verzog und scheiterte aus 16 Metern an Mielitz (42./45.), ebenso Lewandowski (43.); Hunt klärte einen Subotic-Kopfball auf der Linie (45.). Im direkten Gegenzug legte Arnautovic den Ball mit der ersten Werder-Chance an Weidenfeller, aber auch am Tor vorbei.
Nur zehn Minuten nach der Pause sollte der schwarzgelbe Sturmlauf dann aber endlich belohnt werden: Reus und Großkreutz spielten am rechten Strafraumeck den Doppelpass, so dass Reus den Ball kurz vor der Torauslinie flach und präzise in die Mitte in den Rücken der Bremer Abwehr spielen konnte. Prödl rutschte dort am Ball vorbei, so dass Lewandowski nur noch den Fuß hinhalten musste und das Leder zum 1:0 über die Linie drückte.
Robin Dutt versuchte, in der Folge durch den Doppelwechsel von Di Santo und Kroos für Arnautovic und Ekici die Offensive der Grün-Weißen weiter zu beleben, doch die Westfalen verteidigten klug und blieben ihrerseits gefährlich: Sahins Fallrückzieher vom Elfmeterpunkt nach zu kurzer Faustabwehr von Mielitz landete jedoch über dem Kasten (67.), der eingewechselte Aubameyang scheiterte freistehend im Strafraum am glänzenden Mielitz (74.).
In der Schlussphase kam Bremen noch einmal auf, musste aber hinten offen machen, so dass auch Borussia zu weiteren Chancen kam: Hunt rettete abermals auf der Linie, diesmal gegen Lewandowski nach einer Ecke (82.); Aubameyang war nach Pass von Reus zu schnell für den Ball und rutschte an eben jenem vorbei, er hätte nur noch ins leere Tor einschieben müssen (84.). Auf Seiten der Gäste prüfte di Santo Weidenfeller, der jedoch auf der Hut war (86.).
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Ausblick
Für den BVB geht es in der Bundesliga am Sonntag (1.9., 17:30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt weiter. Außerdem steht am Donnerstag (29.8.) die Auslosung der Gruppenphase der UEFA Champions League an.