6:2 - Sechs Tore, drei Mal Latte: Borussia Dortmund überrennt den HSV
Fünf Spiele, fünf Siege: Borussia Dortmund feiert einen neuen Startrekord! Am 5. Spieltag der Fußball-Bundesliga zeigte der BVB beim 6:2 (2:1) gegen den Hamburger SV ein echtes Feuerwerk auf dem Rasen und führt die Tabelle mit 15 Punkten weiter souverän an.
Es berichtet Johannes Vorspohl
Vor 80.645 Zuschauern ging Borussia Dortmund durch einen Doppelschlag von Aubameyang (19.) und Mkhitaryan (22.) hochverdient mit 2:0 in Führung. Hamburg gelang durch Lam der Anschlusstreffer (26.). Westermann stellte den Spielverlauf mit seinem Tor zum 2:2 zwischenzeitlich auf den Kopf (49.). Doch dank weiterer Treffer von Aubameyang (65.), Lewandowski (73. und 81.) und Reus (74.) ging der BVB am Ende hochverdient mit 6:2 als Sieger vom Platz.
Ausgangslage:
Borussia Dortmund war mit der optimalen Ausbeute von vier Siegen in die Saison gestartet, der HSV verbuchte nach dem Auftakt-Remis in Schalke erst am vorangegangenen Spieltag mit 4:0 gegen Braunschweig den ersten Saisonsieg. Hamburg gewann in der Spielzeit 2012/13 beide Duelle gegen den BVB.
Personalien:
Neben Gündogan und Piszczek musste der BVB auch auf Blaszczykowski verzichten. Eine Innenbandzerrung im Knie ließ einen Einsatz nicht zu, möglicherweise aber am Mittwoch in Neapel. Lewandowski und Sahin waren nicht vollständig fit, standen aber in der Startelf, ebenso wie Aubameyang, dem einzig Neuen im Team im Vergleich zum 2:1-Sieg vor der Länderspielpause in Frankfurt.
Taktik:
Borussia Dortmund agierte im gewohnten 4-2-3-1-System. Thorsten Fink ließ sein Team zunächst in einer 3-5-2-Grundordnung antreten, in der eine defensive Dreierreihe durch zwei Mittelfeldaußen (Diekmeier und Lam) unterstützt wurde, um früh Druck auf Dortmunds Außen Reus und Aubameyang auszuüben. Nach dem 2:0 stellte Fink auf ein 4-4-2 mit Mittelfeldraute um.
Spielverlauf & Analyse:
Borussia hatte sofort Zugriff auf das Spiel und kombinierte sich mit schnellen Bällen durch die Hamburger Hälfte. Keine vier Minuten waren vorüber, als Mkhitaryan mit einem Schuss aus 15 Metern Adler zum ersten Mal prüfte (4.). Auch Lewandowskis Versuch von der Strafraumkante konnte Hamburgs Keeper noch um den Pfosten lenken (10.). Die Schwarzgelben waren klar überlegen und erspielten sich Chance um Chance. Noch stand Hamburg aber das Glück zur Seite: Einen Freistoß von Reus verlängerte Hummels mit dem Hinterkopf an die Latte (13.).
Hamburgs neu formierte Abwehr fand in dieser Phase kaum ein Mittel gegen Dortmunds Angriffswirbel. Dortmund agierte spiel- und gedankenschneller. Das 1:0 war eine logische Folge: Schmelzer führte einen Freistoß in der eigenen Hälfte schnell aus, Aubameyang ließ mit seinem Antritt Westermann stehen und vollstreckte aus kurzem Winkel zum 1:0 (19.). Adler sah bei Aubameyangs viertem Saisontreffer alles andere als gut aus.
Die Zuschauer im SIGNAL IDUNA PARK jubelten noch, als der HSV-Keeper schon wieder hinter sich greifen musste. Denn Borussia zauberte nun: Reus bediente Lewandowski am Strafraum, der mit der Hacke für Mkhitaryan auflegte. Der Armenier nahm Maß und erhöhte mit seinem dritten Bundesligator auf 2:0 (22.). Die Führung war hochverdient, das Spiel schien entschieden, doch Hamburg schlug wie aus heiterem Himmel zurück. Zoua setzte Lam auf links ein, der nach innen an Subotic vorbeizog und den Ball aus 20 Metern an Weidenfeller vorbei ins Tor bugsierte. Plötzlich stand es nur noch 2:1 (26.).
Der Gegentreffer zeigte keine Wirkung. Dortmunds Offensive stellte die Defensive der Hanseaten weiter vor große Probleme. Erst parierte Adler gegen Lewandowski (29.), dann stand dem HSV erneut das Torgehäuse zur Seite: Einen Schussversuch von Reus im Strafraum berührte Hamburgs Torwart noch mit den Fingerspitzen, der Ball prallte an die Latte (39.).
Die Statistiken zur Halbzeit ließen keinen Interpretationsspielraum: Mit 13:1 Torschüssen hatte der BVB die ersten 45 Minuten klar dominiert.
Die zweite Hälfte begann, wie die erste geendet hatte. Gerade 24 Sekunden waren gespielt, als Aubameyang abzog. Sein Versuch ging einen Meter am Tor vorbei (46.). Dortmund drängte auf den dritten Treffer, doch Hamburg schlug wieder eiskalt zu. Bei einem Freistoß von van der Vaart lief Westermann seinem Bewacher Subotic im Rücken weg und hatte keine Mühe, den Ball zum 2:2-Ausgleich ins Tor zu köpfen (49.). Hanseatische Effizienz: Mit dem zweiten Treffer beim zweiten Torschuss stellte der HSV den Spielverlauf auf den Kopf.
Dortmund zeigte sich nur kurze Zeit irritiert. Doch das Hamburger Tor schien weiter wie zugenagelt. Dieses Mal probierte es Reus aus 16 Metern, Adler streckte sich und lenkte den Ball an die Oberkante der Latte (55.). Es war zum Verzweifeln: Bei einer Doppelchance parierte Adler erst überragend gegen Reus, dann gegen Mkhitaryan (63.). Doch der BVB gab nicht auf, kombinierte sich weiter durch Hamburgs Defensive und wurde endlich belohnt: Mkhitaryan steckte zu Aubameyang durch, der Adler im Strafraum keine Chance ließ und das hoch verdiente 3:2 erzielte (65.).
Aubameyangs zweiter Treffer an diesem Abend war der viel zitierte "Dosenöffner". Nach zwei weiteren guten Gelegenheiten durch Reus (67.) und Aubameyang (70.) besorgte Lewandowski mit seinem Treffer zum 4:2 die Vorentscheidung (73.). Reus hatte den Ball nach Pass von Aubameyang wunderbar für den polnischen Torjäger passieren lassen und durfte keine Minute später selber jubeln: Mit einem Schuss durch die Beine von Diekmeier erhöhte Reus auf 5:2 (74.).
Dortmund bewies nun eindrucksvoll, warum das Duell mit den Hanseaten die torreichste Paarung der Bundesligageschichte ist: Nach einer Sahin-Flanke aus dem Halbfeld machte Lewandowski mit seinem Kopfballtreffer zum 6:2 das halbe Dutzend voll (81.). Die Fans ließen den SIGNAL IDUNA PARK beben und feierten ihr Team für einen auch in der Höhe verdienten Sieg.
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Ausblick:
Am Mittwoch (18.09., 20:45 Uhr) startet Borussia Dortmund mit der Partie beim SSC Neapel in die UEFA Champions League. In Bundesliga geht es für den BVB am Samstag (21.09., 15:30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel in Nürnberg weiter.