Zum neunten Mal nimmt Borussia Dortmund an der UEFA Champions League teil. Die Gegner heißen wie schon vor zwei Jahren FC Arsenal aus London und Olympique de Marseille aus Frankreich. Die Gruppe F komplettiert der SSC Neapel, der in Italien zum Angriff aus Meister Juventus Turin bläst und aktuell die Tabellenführung inne hat.

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Und so sprechen alle Verantwortlichen bei Borussia Dortmund von einer ausgeglichenen, jedoch sehr ambitionierten Gruppe, "in der der Ausgang völlig offen ist", so Sportdirektor Michael Zorc: "Alle vier Mannschaften treffen sich auf Augenhöhe. Es ist eine sehr interessante Konstellation, weil es keinen richtigen Favoriten gibt."
Am ersten Spieltag tritt der BVB in Neapel an - das ist der vermutlich stärkste Gegner, den man aus Topf vier hätte ziehen können. "Wir hätten es vielleicht schwerer, ganz sicher aber auch leichter treffen können", meinte Kapitän Sebastian Kehl. Für Zorc ist es jener Klub aus dem Topf der vermeintlich schwächeren Klubs, "den man nicht unbedingt dabei haben muss".
"Wir sind wie schon in der vergangenen Königsklassen-Saison Bestandteil einer sehr schwierigen Gruppe", stellte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke fest: "Vor zwei Jahren haben wir aus den Partien gegen Arsenal und Marseille insgesamt lediglich einen Punkt geholt und sind in der Gruppenphase ausgeschieden. Nun bietet sich uns die Gelegenheit, gegen die Kontrahenten von 2011 zu zeigen, dass wir uns weiterentwickelt haben."

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Vor zwei Jahren strauchelte der BVB in Marseille. [firo]

Dazu bietet sich schon im ersten Heimspiel am 1. Oktober die Gelegenheit, wenn der aktuelle Tabellenzweite aus Frankreich, Olympique Marseille (vier Spiele, neun Punkte), im Signal Iduna Park antritt. Nach zuvor fünf Champions-League-Teilnahmen in Serie verpasste Marseille in der Vorsaison die Königsklasse. Nun ist Olympique zum neunten Mal in der Königsklasse vertreten. Andrew Ayew (Ghana) sowie Frankreichs Nationalspieler Mathieu Valbuena und André-Pierre Gignac sind die bekanntesten Namen im Kader.
Begeisternder Offensivfußball, ehrwürdige Tradition, großartige Fankultur - dafür steht der FC Arsenal. Und Geld haben die Londoner auch: 50 Millionen Euro überwiesen sie nach Madrid, damit Mesut Özil künftig für die Gunners ballert und mithilft, eine Durststrecke zu beenden. Seit neun Jahren gab es keine Meisterschaft, seit 19 Jahren keinen europäischen Pokal. Aber: Arsenal nimmt zum 16. Mal hintereinander an der UEFA Champions League teil und erreichte bei den letzten zehn Teilnahmen immer mindestens das Achtelfinale. In der Vorsaison war hier nur denkbar knapp gegen den FC Bayern Endstation (1:3 H, 2:0 A).
Zum Auftakt trifft der BVB schon am Mittwoch auf den Tabellenführer Italiens, den SSC Neapel (drei Spiele, drei Siege), der in der Saison 2012/13 ärgster Verfolger von Meister Juventus Turin war. Top-Stürmer Edinson Cavani ging zwar für 64 Millionen Euro zu Paris St. Germain, dafür kamen aus Madrid für insgesamt 59 Millionen Euro Gonzalo Higuain, José María Callejón sowie Raúl Albiol, außerdem Eindhovens Dries Mertens (9,7 Mio.). Neapel nimmt nach 2011/12 (Achtelfinal-Aus gegen Chelsea) erst zum zweiten Mal an der Königsklasse teil.
"Das ist eine geniale, ausgeglichene Gruppe mit vier Mannschaften, die allesamt das Zeug haben, die Gruppenphase zu überstehen", attestiert Jürgen Klopp und fügt hinzu: "Wir haben gegen Arsenal ein bisschen was gutzumachen, und wir haben auch gegen Marseille ein bisschen was gutzumachen. In Neapel war ich noch nicht, freue mich aber jetzt schon auf die Atmosphäre. Das wird sehr, sehr spannend."
Boris Rupert