Es hat sich viel verändert seit Borussia Dortmunds Rückkehr in die UEFA Champions League im September 2011. Damals reiste der BVB als krasser Außenseiter durch Europa - und bestätigte dies auch indirekt mit einer recht naiven Spielweise. Aufwand und Ertrag standen in keinem Verhältnis. Sowohl aus Marseille, Piräus als auch London kehrte der BVB zwar mit anerkennenden Worten der Gegner, aber ohne Punkte zurück.

Aus Neapel berichtet Boris Rupert
"Heute werden wir ja schon beim Landeanflug erkannt", sagte Hans-Joachim Watzke lachend, als er die Boeing 737-800 des BVB-Partners Turkish Airlines bestieg und auf das in den Vereinsfarben lackierte Heck des Fliegers zeigte: "Wir reisen seit dem Champions-League-Finale mit einer eigens gebrandeten Maschine."

Bild
Hans-Joachim Watzke vor dem Abflug nach Neapel: umlagert von Reportern.

"Es hat sich eine Menge verändert", erklärt der BVB-Chef und nimmt den Faden wieder auf: "Wenn du das Finale des größten Klubwettbewerbs der Welt erreicht hast, erfährst du eine ganz andere Aufmerksamkeit. Aber das tangiert uns nicht. Wir sind immer noch die gleichen geblieben."
Entsprechend defensiv äußern sich Trainer und Spieler vor dem Start in die neue Champions-League-Saison, der dem Bundesliga-Tabellenführer am Mittwoch die Aufgabe beim Spitzenreiter der Serie A in Italien beschert. Sven Bender warnt vor der "krassen Atmosphäre", die am Fuße des Vesuv herrschen wird. "Es wird entscheidend sein, dass wir richtig gut verteidigen", betonte Jürgen Klopp vor dem Abflug: "Neapel hat eine überragende Qualität in der Mannschaft." Die sieht auch Watzke: "Das ist die Mannschaft, die Turin Paroli bieten kann. Neapel hat sich phantastisch verstärkt. Wir wissen, dass das eine ganz schwere Aufgabe wird."
In der letzten Saison startete der BVB mit einem Heimsieg gegen Ajax Amsterdam (1:0) und nahm den Rückenwind mit in die dann folgenden Partien bei Manchester City (1:1) und gegen Real Madrid (2:1, 2:2). "Champions League", sagt Watzke, "ist keine klassische Saison. Das ist wie ein Pokalwettbewerb. Da musst du von Anfang an voll da sein."