Borussia Dortmund wird am Dienstagabend alles daran setzen, im Heimspiel gegen den SSC Neapel (Anstoß 20.45 Uhr) die Grundlage für das Weiterkommenzu legen. „Wir sind hochkonzentriert und nicht so schnell von unserem selbstbewussten Weg abzubringen“, kündigt Jürgen Klopp kämpferisch an.

Nur „fünf Minuten Zeit für Depressionen“ hatte der Trainer seinen Spielern nach der Niederlage gegen Bayern München gestattet – am Samstag, um 20.45 Uhr, also passend zur Anstoßzeit in der Königsklasse, begann beim BVB die Vorbereitung auf das erste von zwei erhofften „Gruppen-Endspielen“ um den Einzug ins Achtelfinale.

„Wenn wir nicht zwei Mal gewinnen, dann wird es schwierig. Das weiß auch Neapel“, sagt Klopp und deutet damit an, dass er einen defensiv orientierten Gegner erwartet, zumal den Italienern bereits ein Remis reicht, um vorzeitig in die nächste Runde einzuziehen. Für den BVB ist die Ausgangslage komplizierter. „Wir haben uns alle UEFA-Regularien angeschaut, da gibt es viele Konstellationen. Da ist Druck drauf.“ Borussia Dortmund muss gewinnen, am besten mit zwei Toren Differenz. Nach nur einem erzielten Treffer in den letzten drei Partien wünscht sich Klopp auch das nötige Quäntchen Glück im Abschluss zurück: „Wie die Bälle reingehen, ist mir ehrlich gesagt wurscht.“ 

Und hinten sollte möglichst „die Null“ stehen. Doch die Abwehr muss erneut umgebaut werden: Manuel Friedrich kann erst nach der Winterpause für internationale Einsätze nachgemeldet werden. Nach den Ausfällen von Mats Hummels und  Neven Subotic wird also der Nebenmann für Sokratis gesucht. Der sagt entspannt: „Wir haben einen sehr starken Kader. Natürlich gibt es in letzter Zeit viele Änderungen im Defensivbereich, aber darauf müssen wir uns eben einstellen.“ Wie schon im Hinspiel könnte Sven Bender diese Rolle übernehmen, doch damit würde die Doppel-Sechs im Mittelfeld mit Nuri Sahin gesprengt. Sebastian Kehl, der Routinier, der neben Erfahrung und Ruhe auch eine gehörige Portion Kopfballstärke in die Waageschale werfen könnte, ist ebenso eine denkbare Alternative wie der junge, immens talentierte, aber erst mit einer Bundesliga-Einsatzminute gesegnete Koray Günter. „Sebastian Kehl ist eine Option“, bestätigte der Trainer und fügte hinzu: „Er hätte auch Samstag spielen können, aber nach der langen Pause muss man ihn nicht zweimal über 90 Minuten durchjagen. So wissen wir, dass wir einen frischen Sebastian Kehl bringen können. Seine Erfahrung könnte man ganz gut gebrauchen…“

Egal, wie; egal, mit wem. Am Ende muss ein Sieg her. „Wir geben alles“, verspricht der Trainer, „um uns am 11. Dezember ein Endspiel in Marseille zu verschaffen. Nach der Auslosung hat man gesagt, dass es die spannendste Gruppe wird. Und wenn es so kommt, wie wir uns das wünschen, haben wir auch am letzten Spieltag noch die spannendste Gruppe.“

So könnten sie spielen

In der Gruppe F droht ein Fotofinish

Boris Rupert