In seinem persönlich insgesamt 50. Europapokalspiel erzielte Robert Lewandowski seine Treffer Nummer 17 und 18 auf internationaler Ebene für Borussia Dortmund. Damit löste er Stéphane Chapuisat als Rekordtorschützen beim BVB ab. Doch der Pole hat noch Großes vor: „Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen…“

Du wirst Borussia Dortmund im Sommer verlassen – aber in den Geschichtsbüchern des Vereins hast Du jetzt schon Deinen festen Platz als Europapokal-Rekordtorschütze…
Natürlich bin ich im Moment zufrieden mit dem Spiel, mit dem Ergebnis, mit meinen beiden Toren. Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Das war noch nicht das letzte Tor. Wir spielen weiterhin in der Champions League, und ich hoffe, dass ich noch ein paar weitere Tore schieße.

Jürgen Klopp hat gesagt, das 4:2 sei 50 Prozent auf dem Weg ins Viertelfinale. Wie siehst Du die Ausgangslage für das Rückspiel?
Der Trainer hat recht, wenn er sagt, dass wir noch nicht in der nächsten Runde sind, obwohl wir 4:2 gewonnen haben. Auch im Rückspiel müssen wir zeigen, dass wir die bessere Mannschaft sind. Der Gegner hatte gute Momente in seinem Spiel. Wir müssen aufpassen!

Ist das Achtelfinale der vergangenen Saison zwischen Bayern München und dem FC Arsenal ein warnendes Beispiel? Die Münchner gewannen in London mit 3:1 und verloren das Rückspiel mit 0:2.
Das ist ein gutes Beispiel! Auf dem Niveau in der Champions League muss man in jedem Spiel sehr konzentriert spielen. Auch wenn wir in St. Petersburg vier Tore geschossen und das Spiel gewonnen haben, ist vieles noch möglich. Wir wollen das Rückspiel unbedingt gewinnen, müssen aber von der ersten bis zur letzten Minute aufpassen.

War St. Petersburg schwächer als erwartet, oder war Borussia Dortmund so stark?
In der ersten Halbzeit hatte Zenit keine große Torchance. Dagegen hatten wir einen guten Beginn mit zwei Toren in den ersten fünf Minuten. Ich denke aber, dass wir in der zweiten Halbzeit noch besser hätten spielen können. Da haben wir ein paar Fehler zuviel gemacht.

Fielen die Tore zum perfekten Zeitpunkt? Zunächst das schnellste 2:0 des BVB in der Champions-League-Geschichte und dann innerhalb von vier bzw. zwei Minuten die „Antworten“ auf St. Petersburgs Anschlusstore?
Nach dem 2:3 war die Situation sehr gefährlich, weil Zenit daran glauben durfte, ein Unentschieden erreichen zu können. Das vierte Tor war sehr wichtig – und es kann nochmal wichtig werden. Auswärtstore zählen ja in bestimmten Fällen doppelt, wie schon beim Spiel Bayern gegen Arsenal vor einem Jahr.

Du hast Anfang Januar Deinen Wechsel zu Bayern München im kommenden Sommer bekanntgegeben. Verein und Trainer haben immer betont, dass Du Dich nicht hängen lassen wirst. Sie scheinen recht zu behalten…
Wir haben noch wichtige Spiele in der Bundesliga, im Pokal und in der Champions League. Ich will so viele Spiele wie möglich gewinnen. Es spielt überhaupt keine Rolle, dass ich nach der Saison weggehe!

Welche Ziele möchtest Du mit dem BVB noch erreichen?
Wir spielen im Pokal das Semifinale, und wir wollen ins Finale nach Berlin! In der Champions League ist alles offen, und in der Bundesliga wollen wir auf den zweiten Platz.
Interview: Boris Rupert