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4:2 – Borussia stößt das Tor zum Viertelfinale ganz weit auf

UEFA Champions League

Borussia Dortmund hat sich eine glänzende Ausgangslage für das Rückspiel am 18. März verschafft! Im Achtelfinal-Hinspiel der UEFA Champions League feierte der Vorjahres-Finalist durch Tore von Mkhitaryan, Reus und in der zweiten Hälfte zwei Mal Lewandowski einen 4:2 (2:0)-Auswärtssieg bei Zenit St. Petersburg.

Aus St. Petersburg berichtet Boris Rupert

Etwa 15.000 Zuschauer im Petrowski-Stadion, in dem die Fankurve der Gastgeber aufgrund vorangegangener Ausschreitungen leer bleiben musste, sahen eine Borussia, die in der Anfangsphase zwei Mal eiskalt zuschlug, durch Tore von Mkhitaryan (4.) und Reus (5.) binnen 75 Sekunden mit 2:0 in Führung ging und das Spiel dann bis zur 57. Minute sicher im Griff hatte. Da kam St. Petersburg durch Shatov zum 1:2 und in der 69. Minute durch Hulk zum 2:3 – doch postwendend stellte Lewandowski den Zwei-Tore-Vorsprung jeweils wieder her.

Ausgangslage: 
St. Petersburg war seit dem 11. Dezember 2013 ohne Wettkampfpraxis, hatte bis dahin nur eins der vorangegangenen neun Pflichtspiele gewinnen können und war mit der geringsten Punktzahl aller Zeiten (sechs) ins Achtelfinale eingezogen. In der Gruppenphase endeten alle drei Heimspiele mit einem Unentschieden. Der BVB wiederum hatte als Gruppensieger die Runde der besten 16 Teams erreicht und – das letzte Spiel in Hamburg ausgeklammert – sechs der wettbewerbsübergreifend sieben Auswärtsspiele zuvor gewonnen.

Personalien:
Hummels trug feinen Zwirn statt Trainingsanzug, als die Mannschaft im Stadion eintraf. Ein Einsatz des Nationalverteidigers wäre also noch zu früh gekommen. Somit fehlte im Vergleich zum Champions-League-Finale vor neun Monaten mit Hummels und Subotic sowie mit Gündogan und Bender der komplette zentrale Block in der Defensive, dazu Rechtsaußen Blaszczykowski. Immerhin konnte Reus wieder von Beginn an mitwirken; er ersetzte Aubameyang. Kehl kam für Bender in die Mannschaft.

Taktik: 
Beide Mannschaften begegneten sich aus einer 4-2-3-1-Grundordnung, und beide suchten das Kombinationsspiel durch das Spielfeldzentrum. St. Petersburg war auf Dominanz aus, musste das taktische Konzept indes nach fünf Minuten über den Haufen werfen. Mit Tymoshchuk für Arshavin kam nach 15 Minuten zunächst einmal ein stabilisierender Faktor ins Team. Fayzulin wechselte von der Doppel-Sechs auf die linke Bahn.

Spielverlauf & Analyse:
1.000 BVB-Fans hatten den langen Weg in die Zarenstadt auf sich genommen. Bei Temperaturen von knapp über dem Gefrierpunkt, die sich aufgrund des eisigen Windes jedoch deutlich kälter anfühlten, wurde ihnen jedoch schnell warm ums Herz. Sie sahen den schnellsten Doppelpack in der Champions-League-Geschichte ihrer Mannschaft – und die schnellste 2:0-Führung. Vier Minuten und 56 Sekunden waren absolviert, als dieser Zwischenstand auf der Anzeigetafel erschien. Es waren zwei perfekt herausgespielte Tore – und eiskalt abgeschlossen durch Mkhitaryan und Reus.

Zunächst schickte Lewandowksi Reus mit der Hacke steil. Der zog von halbrechts unter Bedrängnis in die Mitte des Strafraums, wurde dabei elfmeterreif attackiert, doch irgendwie sprang der Ball zu Mkhitaryan, der die Kugel aus sieben Metern im langen Eck versenkte. Die Frage, Strafstoß oder nicht, stellte sich nach dem zweiten Europapokaltor des Armeniers für den BVB gar nicht mehr.

Beflügelt von diesem Treffer drang Mkhhitaryan nur eine Minute später von der rechten Seite in den Strafraum ein. Großkreutz ließ die Hereingabe prallen auf den besser postierten Reus, der aus zwölf Metern sofort abzog und flach ins rechte Eck traf. Sein dritter Champions-League-Treffer in dieser Saison.

Für den BVB kam es nun darauf an, sich von diesem überraschenden Spielverlauf nicht einlullen zu lassen, sondern weiterhin konzentriert und aggressiv zu bleiben. Und in der Tat kontrollierte die Mannschaft weiterhin souverän das Geschehen, war in Person durch Lewandowski nach einer Viertelstunde sogar aussichtsreich auf dem Weg zum dritten Treffer, doch der Pole wurde im letzten Moment von Abwehrchef Lombaerts und Torwart Lodygin gestellt. Danach war schon Schluss für Superstar Arshavin. Für ihn kam der Ex-Münchner Tymoshchuk (15.). Doch an den Kräfteverhältnissen änderte sich bis zum Pausenpfiff nichts.

Kurz nach Wiederbeginn zog Lewandowski aus spitzem Winkel ab – und zwang Keeper Lodygin zu einer weiteren Parade (48.). Auf der anderen Seite verlebte Weidenfeller bis dahin einen ruhigen Abend. Hulk war von Schmelzer weitgehend abgemeldet, und wenn der Superstar im Team der Russen ihm doch mal entwischte, war Sokratis zur Stelle.

Dann aber übersah das Schiedsrichtergespann eine Abseitsstellung von Rondon. Hulk nutzte dies, lupfte den Ball über Weidenfeller, Schmelzers Rettungsaktion vor der Linie geriet zu kurz, Rondon traf den Pfosten, und Shatov brachte schließlich den Abpraller aus zehn Metern zum 1:2 unter (57.).

Borussia schlug postwendend zurück: Piszczek spielte die Kugel vom rechten Fünfereck flach an zwei Zenit-Verteidigern perfekt zu Lewandowski. Der probiert es flach – und traf zum 1:3 (61.). Lodygin war zwar noch dran, aber nicht mehr entscheidend. Mit seinem 17. Europapokaltor zog Lewandowski damit in der Klub-Bestenliste an Chapuisat (16) vorbei.

Ein umstrittener Elfmeter brachte Zenit aber nochmal zurück. Piszczek stand Fayzulin im Weg, und Column zeigte auf den Punkt. Hulk ließ Weidenfeller mit einem knallharten Schuss rechts oben in den Winkel keine Chance – 2:3 (69.). Die Dortmunder Antwort aber ließ dieses Mal nur zwei Minuten auf sich warten: Reus setzte auf rechts Lewandowski ein, der aus zwölf Metern flach und platziert ins linke Eck traf. Das 4:2 war sein sechstes Tor im laufenden Wettbewerb – ein Tor, das die Tür zum Viertelfinale weit aufstieß.

Ausblick: 
Das Rückspiel findet am 18. März im Signal Iduna Park statt. In der Bundesliga trifft der BVB am Samstag (15.30 Uhr) im eigenen Stadion auf den 1. FC Nürnberg.

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26.02.2014 08:38
Ulf Kullmann