Beim DFB-Pokalfinale 2012 hatte Borussia Dortmund einen Glückbringer: Norbert Dickel, von den Fans aufgrund zweier Treffer im Endspiel 1989 als „Held von Berlin“ verehrt, hatte seine alten Treter damals zu einer Mannschaftssitzung vorbeigebracht. Mit Erfolg: Der BVB gewann mit 5:2 gegen den FC Bayern, Robert Lewandowski machte sich mit drei Treffern unsterblich. Beim DFB-Pokalfinale 2014 allerdings geht der BVB ohne Glücksbringer ins Rennen.

Aus Berlin berichtet Felix Ulrich

Der simple Grund: „Ein Jahr später – beim Finale in der UEFA Champions League – haben wir das noch mal probiert. Mit den Schuhen von Lars Ricken…“, erinnert sich Jürgen Klopp bei der offiziellen Pressekonferenz im Olympiastadion. Gebracht hatte es beim 1:2 in London nichts.

Eine Extra-Motivation benötigen die BVB-Profis gegen den FC Bayern aber ohnehin nicht. „Dieses Finale ist in unserer aktuellen Situation das größte Finale, das man spielen kann. Vom allerersten Tag der Vorbereitung hatten wir dieses Ziel. Dass die Mannschaft das erreicht hat, ist großartig“, so Jürgen Klopp. Der FC Bayern sei dabei der zu erwarten gewesene Gegner. Klopp: „Entweder triffst du sie auf dem Weg ins Finale oder eben erst im Finale. Dass jemand für dich die Bayern raushaut, passiert eher selten.“

Der FC Bayern erzielte auf dem Weg dorthin 21 Tore – keine andere Mannschaft mehr. Borussia Dortmund (zehn Treffer) wiederum zog ohne Gegentor ins Endspiel ein – wie bereits in der Saison 2011/12. Damals führte der BVB als Deutscher Meister den FC Bayern im Finale phasenweise vor. Entsprechend präsent sind auch noch die Erinnerungen an diese Partie. „Der Trainer hat ein paar Szenen in unsere WhatsApp-Mannschaftsgruppe gepostet. Es wäre schön, wenn es diesmal ähnlich gut ausgeht“, berichtet BVB-Kapitän Sebastian Kehl, der am Samstag ein Duell auf Augenhöhe erwartet.

„Dass jemand für dich die Bayern raushaut, passiert eher selten“
Während der BVB auf Ersatzkeeper Mitch Langerak (Knie) sowie die Langzeitverletzten Neven Subotic, Jakub Blaszczykowski, Ilkay Gündogan und Sven Bender verzichten muss, fehlen beim FC Bayern im Finale Bastian Schweinsteiger (Knieprobleme), Thiago und Mario Mandzukic. Zum Münchner Top-Stürmer (18 Bundesliga-Tore) erklärte Pep Guardiola: „Er könnte spielen, das ist meine Entscheidung, das ist alles.“ Franck Ribery ist bei den Bayern zudem angeschlagen. Einen Vorteil für seine Mannschaft kann BVB-Coach Jürgen Klopp dennoch nicht erkennen: „Wenn ich mir anschaue, dass die Offensive aus Götze, Müller und Robben besteht – Puuuuh!“

Im Endspiel dabei sein wird Robert Lewandowski. Der Bundesliga-Torschützenkönig wird, nachdem er aufgrund von Wadenbeschwerden in dieser Woche nur drei Viertel des Trainings absolviert hat, am Freitag voll trainieren und im Finale auflaufen können.