Michael Zorc sprach nach dem 1:0 gegen Gladbach von einem „Sieg für viele Dinge, auch für die Tabelle“, in einer „ein bisschen irrealen“ Situation, „wenn man sieht, wie wir in der Champions League stehen und auch spielen“.

War das 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach ein Sieg für die Seele?
Das war ein Sieg für viele Dinge. Auch für die Tabelle. In erster Linie war es aber eine große Erleichterung, weil wir nach einem Sieg in der Champions League in der Liga nachgelegt haben. Auch mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben, war wohl jeder einverstanden. Kämpferisch war das überragend, aber wir haben uns auch immer wieder gute Chancen herausgespielt, lediglich die Chancenverwertung war nicht optimal. Da waren wir in der einen oder anderen Situation nicht ruhig genug. Aber das ist vielleicht auch ein bisschen der Situation geschuldet. Die drei Punkte tun jetzt einfach gut.

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Dennoch hat der BVB das Tor nicht selbst gemacht, sondern Gladbachs Christoph Kramer per 40-Meter-Eigentor.
Das war für uns sicherlich sehr glücklich in der Situation, ein sehr kurioses Tor. Aber wenn so ein Tor je verdient war, dann heute durch unsere gesamte Spielweise.

War dieses Spiel die Wende zum Guten?
Ich habe zuletzt immer wieder gesagt, dass ich bei uns durchaus einen Aufwärtstrend sehe, auch wenn der sich in der Tabelle nicht niedergeschlagen hat. Das war jetzt eine Fortsetzung von dem, was wir in den letzten Wochen zum Teil gesehen haben - aber es war auch nur ein erster Schritt. Wir sind froh, dass wir nicht mehr ganz unten stehen, das war kein schöner Blick auf die Tabelle. Aber es war ein erster Schritt, und wir müssen jetzt in Paderborn weitermachen.

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Aber so einen so stark aufspielenden Tabellenletzten hat man in der Bundesliga wohl noch nie erlebt.
Das ist ja auch ein bisschen irreal, wenn man sieht, wie wir in der Champions League stehen und auch spielen. Dann in der Liga Tabellenletzter zu sein, ist schon komisch. Klar, dass wir so schnell wie möglich da unten weg wollen. Aber wir werden weiterhin Geduld haben müssen, weil wir schon einige Spiele verloren haben in den letzten Monaten. Aber die haben wir jetzt gezeigt, und die werden wir auch in Zukunft zeigen. Und dann schauen wir weiter.
Aufgezeichnet von Sebastian Weßling (WAZ)