Borussia Dortmund hat beim 2:2 in Paderborn nicht nur zwei Punkte, sondern auch Marco Reus verloren. Der Offensivspieler, Torschütze zum zwischenzeitlichen 2:0 und zugleich 2800. Bundesligator des BVB, schied in der 64. Minute mit Verdacht auf eine schwere Sprunggelenksverletzung aus.

Laut Aussage von Sportdirektor Michael Zorc besteht „Verdacht auf einen Außenbandriss. Auch die Syndesmose scheint in Mitleidenschaft gezogen zu sein, so jedenfalls die erste Vermutung vom Doc“.

Vor gut fünf Monaten, im Länderspiel gegen Armenien, zog sich Reus einen Riss des Syndesmosebandes im linken Fuß zu und verpasste deshalb die WM – dieses Mal „ist es der andere Fuß“, so Klopp, „und das macht die Sache noch schlimmer. Das Gelenk ist sehr schnell sehr dick geworden.“

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Das Fernsehbild zeigt, wie Reus umknickt.

Eine genaue Diagnose steht noch aus. Reus war noch während des Spiels in ein Paderborner Krankenhaus gefahren worden. Verletzungsbedingt bestritt der Nationalspieler erst elf Pflichtspiele in dieser Saison, war in diesen Partien aber schon an neun Treffern beteiligt (sechs Tore, drei Vorlagen).

Klopp sprach nach dem Spiel von einer „Szene, die einfach Wahnsinn ist. Anders kann man das nicht sagen“. Er unterstellte dem Ex-Borussen Marvin Bakalorz, der in der 64. Minute das Foul an Reus beging, als er ihn mit gestrecktem Bein am Knöchel traf, keine Absicht („Das ist mir vollkommen klar“), aber es gebe „Situationen, wo er unkontrolliert grätscht. Ich habe ihm früher schon gesagt, dass er das nicht machen soll. Marvin ist ein toller Kerl, aber das war einfach too much.“

Der Paderborner zeigte sich nach dem Spiel geschockt über die Folgen seines Foulspiels und berichtete: „Klopp hat mich angeschrien – und er hatte vollkommen recht.“ Sein Trainer André Breitenreiter äußerte: „Wer Marvin Bakalorz kennt, der weiß, dass er den BVB liebt. Marvin war kreidebleich. Das tut uns allen sehr leid, auch wenn wir es nicht mehr ändern können.“
Boris Rupert