„Der Gegner musste nicht viel tun, um zwei Tore zu erzielen“, sagte Jürgen Klopp nach der 0:2-Niederlage am Sonntagabend in Frankfurt und meinte zur Leistung der Mannschaft: „Sie hat alles versucht, in manchen Momenten falsche Entscheidungen getroffen. Der Vorwurf, sie wollte nicht, zieht nicht.“

Jürgen Klopp über das Spiel:
Wir sind hochmotiviert in diese Begegnung gegangen, haben aber frühzeitig einen Nackenschlag bekommen. Für uns und in unserer Situation war das frühe Gegentor die denkbar ungünstigste Spielentwicklung. Der Gegner musste nicht wahnsinnig viel tun, um dieses Tor zu erzielen. Es hat uns weh getan, das hat man gespürt. Die Mannschaft hat versucht, sich zu überwinden, doch fehlende Lockerheit hat dazu geführt, dass wir unsere Chancen nicht nutzen konnten. Der Gegner ist in einer guten Verfassung, und dennoch hatten wir die größeren Chancen, kriegen aber das zweite Tor...

... über das Foul an Aubameyang vor dem zweiten Gegentor:
Ich denke schon, dass man da Foul hätte pfeifen können. Wir kassieren dieses Tor erneut auf eine ungewöhnliche Art. Es passt in unser Kuriositätenkabinett. Ob wir 0:1 verlieren oder 0:2, macht den Kohl nicht fett. Wir haben ja eh kein Tor geschossen.

Bild

... über Aufwand und Ertrag:
Wir hatten Möglichkeiten genug, aber keine davon genutzt. Wiedwald hat toll gehalten. Der Gegner muss wenig tun, um noch ein Tor machen zu dürfen. Wir machen viel für nichts. Das ist die Situation. Es ist unwichtig, wie gut du kicken kannst, wenn du dir ständig so ins Gebälk haust wie heute beim 0:1. Wir haben es ordentlich gemacht, aber nicht gut genug. Ich kann mich nicht hinstellen und sagen, wir haben die Sterne vom Himmel gespielt und nur Pech gehabt.

... über die Gründe, warum kein Tor fiel:
Wir holen uns in einzelnen Situationen nicht die Sicherheit. Wir kommen immer ordentlich rein. Wir vergeben dann aber richtig große Chancen. Die erste Möglichkeit des Gegners ist fast immer ein Tor. Das ist nicht zu erklären. Und schon nimmt das Ding wieder Fahrt auf. Das zu durchbrechen, ist eine große Herausforderung vor der wir stehen. Heute haben wir es erneut nicht geschafft.

Bild

... über die Einstellung der Mannschaft:
Sie hat alles versucht, in manchen Momenten falsche Entscheidungen getroffen. Der Vorwurf, sie wollte nicht, zieht nicht. Wir müssen jetzt alle ausrichten auf das nächste Spiel.

... über die Reaktion der Fans:
Die Leute waren während des Spiels voll dabei. Wir machen es ihnen nicht leicht. Sie haben gepfiffen, das ist nachvollziehbar. Für heute war ihr Verhalten absolut in Ordnung. Sie haben uns nicht gefeiert, aber dafür gab es in den letzten Wochen auch wenige Gründe. Dass wir uns dieses Vertrauen zurückerarbeiten müssen, ist uns vollkommen klar.

... über die Zukunft:
Wir wollten unsere Position mit einem Sieg in Frankfurt dramatisch zum Positiven verändern. Das ist uns nicht gelungen. Im Gegenteil. Dennoch werden wir weitermachen. Wir müssen die Situation durchbrechen. Am Ende geht es darum, in unseren Momenten konsequenter zu sein um das Spiel in die richtige Richtung zu drehen.
Aufgezeichnet von Boris Rupert und Felix Ulrich