Borussia Dortmund und der Hamburger SV trennten sich am 24. Spieltag in einem zähen Spiel am Samstagnachmittag torlos mit 0:0. Der BVB bleibt durch das Remis im fünften Bundesliga-Spiel in Serie ungeschlagen, kann durch den einen Punkt in der Tabelle aber nicht klettern.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

57.000 Zuschauer in der ausverkauften Imtech-Arena sahen in der ersten Halbzeit eine zerfahrene Partie, in der der BVB sich gegen gut eingestellte und aufopferungsvoll kämpfende Hamburger schwer tat und durch Aubameyang (26.) nur eine echte Torchance verzeichnete. Auch nach der Pause war es ein harter Kampf mit nur wenigen spielerischen Highlights, an dessen Ende ein leistungsgerechtes Unentschieden stand.

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Ausgangslage
Borussia hatte nur eine der letzten sechs Begegnungen verloren und kam mit dem Rückenwind des Derbysiegs und des Einzugs ins DFB-Pokal-Viertelfinale in den Hamburger Volkspark. Die Gastgeber hatten hingegen seit exakt einem Monat (7. Februar, 2:1 gegen Hannover) nicht mehr gewonnen und lechzten nach nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen nach einem Erfolgserlebnis.

Personalien
Die vor der Partie fraglichen Reus und Aubameyang konnten spielen, eine erfreuliche Nachricht für Jürgen Klopp, der die Elf im Vergleich zum Revierderby auf nur einer Position umstellte: Bender ersetzte den angeschlagenen Sahin (Adduktorenbeschwerden) im defensiven Mittelfeld. Piszczek (Teilriss Syndesmoseband), Großkreutz (Muskelbündelriss) und Durm (Trainingsrückstand) waren nicht dabei. Bei Hamburg fehlten Ostrzolek (Gelb-Rot-Sperre), Rajkovic (Kapselverletzung im Knie), Diaz (Innenbandanriss) und Holtby (Aufbautraining nach Schlüsselbeinbruch). Behrami stand nach Knie-OP und zehn Wochen Pause sofort in der Startelf, genauso wie Olic (nach Oberschenkelproblemen). Lasogga saß erstmals wieder auf der Bank.

Taktik
Beide Mannschaften begegneten sich in einer 4-2-3-1-Formation, wobei der HSV sehr rustikal zu Werke ging und offenbar versuchte, den Dortmundern durch Härte Respekt einzuflößen und damit den Spielfluss zu unterbinden. Die Borussen versuchten es zu häufig mit langen Bällen.

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Reus versuchte immer wieder das BVB-Spiel anzukurbeln

Spielverlauf & Analyse
Das Spiel begann zäh, besonders die Hamburger gingen hart in die Zweikämpfe und verhinderten so einen flüssigen Spielaufbau des BVB. Reus schlug zwar bereits nach drei Minuten einen gefährlichen Freistoß in den Strafraum der Gastgeber, den Aubameyang mit der Fußspitze noch berührte, HSV-Keeper Drobny aber problemlos halten konnte. Danach plätscherte die Partie aber erstmal vor sich hin.

Die Hanseaten verzeichneten bis zur 20. Minute zwei Halbchancen, bei denen zunächst Müller (5.) vom Elfmeterpunkt und dann Gouaida vom Rande des Fünfers über das Tor schossen (19.). Zwischenzeitlich hatten sie Kapitän und Abwehrchef Djourou bereits verletzungsbedingt verloren (17.).

Ein wenig Fahrt nahm die Partie erst nach 26 Minuten auf, als zunächst Gouaida aus elf Metern zum Abschluss kam, den Weidenfeller schön parierte. Im direkten Gegenzug setzte der BVB den schnellen Konter über Mkhitaryan, der den Pass auf Kagawa in den Strafraum spielte. Der Japaner – der ohnehin im Abseits stand – erreichte den Ball nicht, dennoch musste Drobny mit dem Fuß eingreifen.

Mehr Ballbesitz, aber nur ein Torschuss vor der Pause

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Mkhitaryan im Zweikampf mit Müller.

Nur eine Minute später ergab sich die größte Chance in der ersten Halbzeit für Borussia, als Kirch den feinen Pass auf Aubameyang spielte, der Marcos davoneilte und aus sieben Metern halbrechts abzog. Sein Schuss war einen Tick zu unplatziert, so dass Drobny zur Ecke klären konnte. Bis zur Pause entwickelte sich eine zerfahrene Begegnung, in der die Schwarzgelben zwar mehr Ballbesitz (63 Prozent) behaupteten als die Rothosen, aber nur zwei Torschüsse verzeichneten.

Kagawa wurde nach der Pause durch Kampl ersetzt, der gleich Präsenz auf dem Platz zeigte und nach 55 Minuten aus 17 Metern knapp am linken Pfosten vorbeischoss. Nur Sekunden später bediente Gündogan Reus im Strafraum, der 15 Meter vor dem Tor beim Abschluss in Rücklage geriet und deshalb ebenfalls knapp verzog.

Kurz darauf setzte sich Reus im Strafraum gegen Westermann durch und hob die Kugel zu Aubameyang, der aus zehn Metern aber nicht genügend Druck hinter seinen Kopfball bekam (62), der knapp links vorbeiflog. Der Hamburger SV hingegen trat offensiv nach der Pause zunächst gar nicht mehr in Erscheinung. Erst ein Freistoß von Stieber nach 64 Minuten sorgte für Gefahr. Weidenfeller klärte den Ball aber in Richtung Eckfahne.

In der Schlussviertelstunde brachte Jürgen Klopp mit Immobile und Blaszczykowski für Aubameyang und Mkhitaryan nochmal neuen Schwung in die Offensive. Der Italiener kam zwei Minuten vor dem Ende knapp sechs Meter vor dem Tor in eine gute Schussposition, entschied sich aber den Ball direkt nach innen zu legen. Der Ball geriet ein Stück zu lang, erreichte dennoch Reus rechts im Strafraum. Der gab hoch in die Mitte, doch Hummels Kopfball flog über das Tor.

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Ausblick
Der BVB empfängt am kommenden Samstagabend (14.03., 18:30 Uhr) den 1. FC Köln im SIGNAL IDUNA PARK, ehe am Mittwoch (18.03., 20:45 Uhr) das Achtelfinal-Rückspiel der UEFA Champions League gegen Juventus Turin ansteht.

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