Die Trainingseinheit am Vormittag des Spiels ist üblicherweise ein leichtes „Anschwitzen“. Am Dienstag aber hat sie einen noch wichtigeren Zweck: Gleich drei Akteure unterziehen sich einem Härtetest, darunter auch Shinji Kagawa, dessen Einsatz im Auftaktspiel der UEFA Champions League gegen den FC Arsenal (20.45 Uhr) also fraglich ist.

„Am Samstag wurde alles positiv besprochen, dass es nur ein Krampf ist“, sagte Jürgen Klopp über den Mann, um den sich seit seinem Comeback im schwarzgelben Dress alles dreht: Shinji Kagawa. Am Montag wurde der Japaner beim Training so behutsam wie nur irgendwie möglich belastet, Torschüsse waren ihm verboten. Klopp: „Wir wollten keine Belastungsreize setzen, wenn dies nicht notwendig ist.“

Angesichts der ellenlangen Ausfallliste von Hummels über Gündogan, Sahin und Kirch bis hin zu Blaszczykowski und Reus kommt diese Nachricht zur Unzeit, „und da ich in diesem Zusammenhang noch zwei weitere Namen nennen könnte“, so Klopp, ist der Coach vor der Champions-League-Premiere zum Improvisieren gezwungen: „Mein Thema ist es nicht, wer kann wie gut mit wem, oder wer kann wie gut werden, sondern wer kann überhaupt.“

„Solche Wehwehchen sind zwei Tage nach einem Spiel nicht ungewöhnlich“

Aber Klopp wäre nicht Klopp, wenn er nicht irgendwo einen Silberstreif erkennen und benennen würde. „Solche Wehwehchen sind zwei Tage nach einem Spiel nicht ungewöhnlich. Wir brauchen die eine Nacht noch.“ Und dann heißt es: „Anschwitzen und feststellen, wer kann.“ Und wer nicht. „Das ist dann egal.“ Und ändert nichts an der Herangehensweise: „Wir wollen ein möglichst unangenehmer Gegner sein, unsere Tugenden zeigen, den Gegner durch taktische Maßnahmen im Zaum halten und dann unsere eigene Qualität auf den Platz bringen.“

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Dafür kann beispielsweise ein Henrikh Mkhitaryan stehen, in der vergangenen Saison Torschütze beim 2:1-Auswärtssieg in London. „Es ist besser zu gewinnen, als selbst ein Tor zu schießen“, merkt der Armenier an und fügt mit Blick auf die Ausfallliste und speziell auf den Namen Reus hinzu: „Es ist nicht das erste Spiel, das wir ohne einen unserer Besten machen müssen, nicht in dieser Saison und auch nicht in der vergangenen. Wir werden alles daran setzen, um ein gutes Resultat zu erzielen.“

Und das gegen einen Kontrahenten, der nach klugen Verpflichtungen im Sommer und der Rückkehr vieler bei den letzten Vergleichen zwischen Schwarzgelb und den „Gunners“ fehlender Leistungsträger „eine völlig andere Mannschaft“ (Klopp) auf den Platz bringen wird und jetzt „den Fußball spielen kann, den Arsene Wenger seit Jahren propagiert. Jetzt haben sie richtig Tempo auf den Platz. Auf uns kommt hohe Qualität zu. Die Champions League geht gleich richtig los...“

Arsenal ohne Giroud und Monreal

Aber auch sein Kollege hat ein paar personelle Probleme, wenn auch nicht in diesem Ausmaß. In Stürmer Giroud und Linksverteidiger Monreal sowie dem gesperrten Innenverteidiger Debuchy fehlen drei wichtige Akteure.
Boris Rupert

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