Sebastian Kehl beendet nach dieser Saison seine Karriere - das ist zumindest der Plan. Aktuell befindet sich der 34-Jährige in einer beeindruckenden Form. In der Bundesliga kommt „Kehli“ auf einen kicker-Notendurchschnitt von 3,08, in der UEFA Champions League liegt er sogar bei 2,5. Gegen Galatasaray glänzte der ehemalige Kapitän nicht nur mit einer 100-prozentigen Zweikampfquote, sondern auch mit der Vorlage zum 2:0.

Sebastian, wie fällt Dein Fazit nach dem 4:1 gegen Istanbul aus?
„Wir haben ein gutes Spiel gemacht, Galatasaray wenig Tormöglichkeiten gegeben und das Spiel dominiert. Selbst als das 1:2 fiel und der eine oder andere vielleicht ein bisschen unruhig wurde, hatte ich immer das Gefühl, das wir unsere Chancen bekommen werden, das dritte Tor zu machen. Es tut gut, mal wieder gewonnen zu haben. Jetzt müssen wir den Beweis antreten, dass wir nach einem guten Champions-League-Spiel auch in der Bundesliga Punkte holen können. Es wäre ganz cool, wenn wir an diesem Wochenende damit anfangen.“

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Sebastian Kehl verlor gegen Galatasaray Istanbul keinen einzigen Zweikampf. Zudem bereitete der 34-Jährige das 2:0 durch Sokratis vor.

Der BVB hat in zwei Duellen insegsamt acht Tore gegen Galatasaray erzielt…
„Wir haben unsere Tormöglichkeiten auch diesmal wieder eiskalt genutzt, zudem den Gegner sehr kompakt gestellt und wenig zugelassen. Es war ein verdienter Sieg. Wir können sehr zufrieden sein und uns endlich einmal wieder richtig freuen.“

Kurz vor dem 2:0 musste die Partie unterbrochen werden, weil Feuerwerkskörper auf den Rasen und in andere Blöcke flogen. Wie intensiv bekommt man das als Spieler mit?
„Wenn Fans von Galatasaray Raketen auf das Spielfeld oder sogar in andere Blöcke schießen, macht man sich schon Gedanken. Welche Idioten sind dabei, ist jemand verletzt worden, stehen da vielleicht Kinder? All das beschäftigt einen, auch wenn du dich eigentlich nicht ablenken darfst. Man konnte den Spielern von Galatasaray anmerken, dass sie sich für den Auftritt der Fans geschämt haben. Sportlich hatte ich nur Angst, dass wir nach diesen Szenen, den Rhythmus verlieren würden. Aber das ist nicht passiert. Am Ende ist hoffentlich alles gut gegangen.“

In der Gruppe D habt ihr fünf Punkte Vorsprung vor dem FC Arsenal. Lasst ihr euch Platz eins noch nehmen?
„Ich habe große Hoffnung, dass wir diesen ersten Platz auch verteidigen können. Wir brauchen noch einen Punkt, am besten gegen Arsenal. Dann haben wir es geschafft.“

Inwiefern richtet sich der Fokus trotz des vorzeitigen Einzugs ins Achtelfinale der UEFA Champions League gleich wieder auf die Bundesliga?
„Ab Mittwoch beginnt die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Gladbach. Darauf richtet sich nun unser Fokus. Mit den Gladbachern haben wir einen heißen Gegner vor der Brust. Es wird ein sehr, sehr intensives Spiel werden. Ich hoffe, dass wir einiges von dem, was wir gegen Bayern und auch gegen Galatasaray umgesetzt haben, mitnehmen können.“ (fu)