Borussia Dortmund gewinnt auch das neunte Pflichtspiel dieser Saison und bleibt damit Tabellenführer der Fußball-Bundesliga. Bei Hannover 96 gewann das Team von Thomas Tuchel am 4. Spieltag in einer turbulenten Partie mit 4:2 (2:1). Aubameyang mit zwei Elfmetertoren, Mkhitaryan (44.) und Felipe per Eigentor (67.) erzielten die Tore für die Schwarzgelben, Sobiech (18./53.) besorgte die beiden Treffer für Hannover.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

Die HDI-Arena am Maschsee war mit 49.000 Zuschauern ausverkauft, darunter gut 12.000 Borussen. Diese sahen, wie Sobiech die Gastgeber überraschend in Führung brachte (18.). Der BVB kam aber noch vor der Pause zurück und drehte durch Aubameyang (35./FE) und Mkhitaryan (44.) das Spiel. In einer mitreißenden Partie konnte 96 durch Sobiech nach der Pause egalisieren (53.), die Schwarzgelben steckten aber nicht auf und kamen durch ein Eigentor von Felipe (67.) zur erneuten Führung. Aubameyang machte mit seinem zweiten Elfmeter-Tor den Sack zu (85.).

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Ausgangslage:
1966 blieb Borussia Dortmund letztmals ohne Auswärtstor bei Hannover 96 und hatte in den letzten 21 Gastspielen dort immer getroffen. Kein einziges der bislang 48 Bundesliga-Duelle beider Teams endete komplett torlos. Borussia ging als Tabellenführer mit der perfekten Punkteausbeute (9) in den 4. Spieltag, Hannover wartete als Tabellensechzehnter mit nur einem Punkt hingegen noch auf den ersten Dreier. "Das Gefühl, in Serie zu gewinnen, ist durch nichts zu ersetzen. Freiwillig wollen wir damit nicht aufhören", sagte Thomas Tuchel vor dem Spiel.

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Neuzugang Adnan Januzaj saß zunächst auf der Bank und kam nach 60 Minuten ins Spiel.

Personalien:
Ramos (Erkältung), Piszczek (Verhärtung im Adduktorenbereich), Durm (Knie-OP), Sahin (Aufbautraining) und auch Reus (Zehenverletzung) mussten in Dortmund bleiben. Das führte zu einer Veränderung in der Startelf im Vergleich zum Sieg gegen Hertha BSC vor der Länderspielpause: Hofmann spielte für Reus erstmals seit dem 12. April 2014 wieder beim BVB von Beginn an (er war eine Saison an Mainz 05 ausgeliehen). Bei Hannover fehlten Schmiedebach (Knieprellung) und Kapitän Schulz (Rückenprobleme).

Taktik:
Hannover agierte aus einer 4-2-3-1-Grundordnung, interpretierte diese allerdings extrem defensiv. Die vermeintlich offensive Dreierreihe stand tief und nur wenige Meter vor der Abwehrkette. Dazwischen agierten in Sané und Sorg noch zwei weitere Abräumer. Beim BVB waren die Übergänge im System fließend. Angesichts der Dominanz und der Ballbesitzphasen war es dann wohl faktisch ein 4-3-3 mit Hofmann, Aubameyang und Mkhitaryan im Angriff, Gündogan und Kagawa dahinter auf den Halbpositionen.

Spielverlauf & Analyse:
Wie schon in den vergangenen Partien trat der BVB auch in Hannover sehr dominant auf, behauptete in den ersten 15 Minuten mehr als 70 Prozent des Ballbesitzes und verpasste durch Aubameyang (7.), Kagawa (12.) und Gündogan (16.), die alle links am Tor vorbeizielten, erste gute Möglichkeiten zur Führung. 96 hingegen stellte sich hinten rein, machte es in der Folge zu einem Geduldsspiel für die Schwarzgelben und lauerte auf Konter.

Das funktionierte, denn gleich mit dem ersten schnellen Gegenangriff erwischten die Gastgeber den BVB eiskalt. Kiyotake gewann den Zweikampf im Mittelfeld, spielte durch die Schnittstelle zum rechts gestarteten Andreasen, der den Ball in den Strafraum trieb und zum mitgelaufenen Sobiech querlegte. Hannovers Stürmer musste nur noch einschieben, und Borussia lag erstmals in dieser Bundesliga-Saison in Rückstand (18.).

„Auba“ und „Miki“ drehen das Spiel

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Hummels in seinem 200. Bundesliga-Spiel im Kopfballduell mit Sobiech.

Dieser währte aber nur genau 17 Minuten, denn Felipe trat Hofmann im Strafraum von hinten um. Klarer Elfmeter, das sah auch Schiedsrichter Daniel Siebert so. Aubameyang trat an und verwandelte sicher (35.). Die Westfalen waren wieder zurück im Spiel und drehten es noch vor der Pause! Ginter ging nach 44 Minuten über rechts, legte dann zurück zu Mkhitaryan an die Strafraumkante. Der nahm das Zuspiel direkt und knallte den Ball humorlos links in den Kasten. Tolles Tor des Armeniers, bereits sein drittes in dieser Bundesliga-Saison. Für Ginter war es wettbewerbsübergreifend schon die fünfte Vorlage.

Die Niedersachsen kamen dann etwas besser aus der Kabine. Schon zwei Minuten nach Wiederanpfiff köpfte Sane gefährlich aufs Tor, Bürki war jedoch auf dem Posten und konnte parieren. Kurze Zeit später ging dann Prib über die linke Seite ab, flankte vor dem Strafraum punktgenau zu Sobiech, der sich in Hummels' Rücken davongestohlen hatte und aus 14 Metern trocken unten rechts vollendete (53.).

Ginter zwingt Felipe zum Eigentor

Borussia zeigte sich aber wieder unbeeindruckt, spielte weiter mit Zug zum Tor und wollte die erneute Führung unbedingt. Erst passte Gündogan nach toller Einzelleistung von rechts nach innen, wo Aubameyang um Millimeter am Ball vorbeirutschte (65.). Zwei Minuten später dann Kagawa mit dem Zuckerpass von der Strafraumkante zu Ginter auf rechts. Der legte nach innen an den Fünfer, wo wieder Aubameyang lauerte. Hannovers Felipe kam dem Gabuner aber zuvor – und drückte die Kugel unglücklich über die Linie. Ein Eigentor bescherte Borussia Dortmund die erneute Führung (67.).

Und am Schluss stand Unglücksrabe Felipe erneut im Mittelpunkt, als er eine Hereingabe von Kagawa im Strafraum mit der Hand spielte, und so auch den zweiten Elfmeter verursachte. Wieder trat Aubameyang an und verwandelte - diesmal frech per Lupfer - zentral ins Tor (85.). Mkhitaryans sehenswerter Treffer in der Nachspielzeit wurde wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben.

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Ausblick:
Kommenden Donnerstag (17.9., 19:00 Uhr) ist der FC Krasnodar aus Russland zum Auftakt der Gruppenphase der UEFA Europa League im SIGNAL IDUNA PARK zu Gast. Drei Tage später (So., 20.9., 17:30 Uhr) geht es an gleicher Stelle in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen.

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