Hertha BSC, VfB Stuttgart, Hannover 96: Zwei Siege und ein Remis aus drei Spielen in den letzten sieben Tagen stehen für Borussia Dortmund zu Buche. Doch das war nur der Anfang:  Bis zum 5. März folgen sechs weitere schwierige Aufgaben.

Im Schnitt alle drei Tage ein Spiel, darunter so hohe Hürden wie die beiden Europa-League-Duelle gegen Porto und die Bundesliga-Partien gegen Leverkusen und vor allem den FC Bayern. Mammut-Aufgaben, denen sich der BVB aber gewachsen sieht. „Wir fühlen uns bereit für die Prüfungen der nächsten Wochen“, gab BVB-Coach Thomas Tuchel nach dem Spiel gegen Hannover 96 zu Protokoll, in dem seine Mannschaft auf Leistungsseite zwar „Luft nach oben“ hatte, an dessen Ende aber dennoch verdiente drei Punkte standen. Immens wichtige Zähler, schließlich konnte man dadurch den Patzer von Hertha BSC beim VfB Stuttgart „vergolden“.

„Selbstvertrauen für die nächsten Spiele getankt“

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13 Punkte beträgt der Vorsprung auf Leverkusen und Berlin auf den Plätzen drei und vier nun. 15 Punkte Abstand sind es schon auf den Fünften Schalke, auch wenn M’gladbach am Sonntag noch vorbeiziehen kann – dann auf ebenfalls 13 Punkte. Die Schwarzgelben sind auf dem besten Weg zur direkten Champions-League-Qualifikation.

Dennoch war die Partie gegen Hannover ein Fingerzeig dafür, dass in dieser herausragenden Spielzeit, in der der BVB schon jetzt mehr Punkte gesammelt hat als in der gesamten Vorsaison, eben doch nicht alles von alleine läuft. Es war ein echter „Arbeitssieg“, dem Thomas Tuchel dennoch einen „enormen Wert“ zuschrieb. „Auch wenn das über weite Strecken nicht so schön und einfach ausgesehen hat, wie es sonst schon mal der Fall war.“

Vor allem die Mentalität beeindruckte den Coach. Der Biss, den sein Team entwickelt habe, um im Match zu bleiben. Daraus wollen die Schwarzgelben ihr Selbstbewusstsein ziehen, um in den nächsten Wochen zu bestehen. Da gab ihm auch Shinji Kagawa recht: „Wichtig war, dass wir Selbstvertrauen getankt haben, um in den Rhythmus für die nächsten Spiele zu kommen.“

Mit Porto wartet ein dicker Brocken

Schon einmal in dieser Saison hatte die Borussia ein ähnliches Programm vor der Brust. Im Herbst absolvierte man sieben Spiele in 23 Tagen. Alle Partien wurden gewonnen, das Revierderby zum krönenden Abschluss. Eine ebenso beeindruckende Serie wollen die Westfalen nun auch wieder hinlegen, am besten natürlich mit einem Sieg gegen die Bayern in drei Wochen zum „grande Finale“.

Auch wenn der Weg dorthin steinig ist, die Mannschaft sieht sich der kommenden Aufgaben gewachsen. „Wir müssen jetzt gut regenerieren, dann sind wir bereit für Porto“, sagte Siegtorschütze Henrikh Mkhitaryan am Samstag. Der Auftakt ist gemacht, jetzt muss mit den Portugiesen in vier Tagen der erste richtig dicke Brocken aus dem Weg geräumt werden.
Dennis-Julian Gottschlich