Ein gezeichneter Matthias Ginter stand nach dem Revierderby der Presse Rede und Antwort. Mit geschwollener Lippe, die mit mehrere Stichen genäht werden musste, erzählte er, wie er das Spiel erlebt hatte, schilderte seinen zweiten Treffer im zweiten Derby diese Saison und warf auch schon einen kleinen Blick voraus auf das Rückspiel gegen Liverpool nächsten Donnerstag.

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Matthias, Du hast eine dicke Lippe und bist genäht worden. Was ist passiert? Schmerzt es?
Es geht, eigentlich im Moment nicht so sehr. Aber natürlich ist eine aufgeplatzte Lippe jetzt nicht so angenehm. Ich habe kurz vor Schluss einen Ellenbogenschlag ins Gesicht bekommen. Das war aber wohl keine Absicht, von daher ist alles okay. Auf dem Platz ist es erst notdürftig getackert worden, das hat aber nicht richtig gehalten, ist wieder aufgegangen. Deswegen hat der Doc es gerade in der Kabine nochmal mit vier oder fünf Stichen genäht.

Wie hast Du das Spiel gesehen?
Das Spiel hat gerade in der zweiten Halbzeit gehalten, was es versprochen hat. Vor der Pause haben wir uns ein bisschen schwer getan Torchancen herauszuspielen. Nach der Pause haben wir uns dann immer wieder schnelle Konter eingefangen. Insgesamt haben wir nicht zu 100 Prozent abrufen können, was wir eigentlich drauf haben. Deshalb geht das Unentschieden wohl in Ordnung.

Du hast heute mal wieder getroffen. Dein zweites Tor im zweiten Derby diese Saison. Wie hast Du den Treffer erlebt?
Der Ball kommt abgefälscht in die Mitte. Ich stand im Rücken von Neustädter und habe gehofft und darauf spekuliert, dass er nicht mehr drankommt. So ist es dann glücklicherweise auch gekommen. Es war ein kurioses Tor, und auch nicht das allerschönste, aber Tor ist Tor.

„Bin glücklich, dass es wieder geklappt hat“

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Mit diesem Kopfball trifft Matthias Ginter zum 2:1.

Kopfballtore gegen Schalke scheinen eine Spezialität von Dir zu sein…
Der Co-Trainer hat mir vor dem Spiel noch mit einem Augenzwinkern gesagt, dass ich mich mal dran erinnern soll, wann ich das letzte Mal getroffen habe. Ich bin glücklich, dass es heute wieder geklappt hat.

Du hast heute in der Startelf gestanden. Wurmt es, wenn das mal nicht so ist?
Wir haben jetzt 48 Pflichtspiele, das ist eine Menge. Ich habe zwar nicht mitgezählt, aber ich stand schon oft in der Startelf. Zuletzt gegen Bremen oder Tottenham. Der Trainer weiß, dass ich sehr flexibel einsetzbar bin und immer alles gebe.

Der Trainer hat die Startelf heute im Vergleich zum Spiel gegen Liverpool auf acht Position umgestellt. Wart Ihr überrascht?
Wie gesagt: Wir hatten heute das 48. Pflichtspiel. Kein Spieler kann dieses Pensum gehen, ohne mal eine Pause zu bekommen. Da ist es doch klar, dass der Trainer mal rotiert und Wechsel in der Startformation vornimmt. Von daher kam das nicht überraschend. Wir haben schon die gesamte Saison über sehr selten zwei Spiele hintereinander mit derselben Startelf bestritten.

„Es wird wieder ein 50:50-Spiel“

Liverpool hat heute in der Premier League übrigens auch acht Veränderungen in der Startelf vorgenommen. Was erwartest Du am Donnerstag für ein Spiel?
Liverpool ist eine sehr, sehr starke Mannschaft, das konnte man ja im Hinspiel sehen. Es wird wieder ein 50:50-Spiel. Wir hoffen natürlich, dass es für uns ausgeht.
Aufgezeichnet von Dennis-Julian Gottschlich