Borussia Dortmund hat die erste Hürde im DFB-Pokal 2015/16 gemeistert und ist durch einen 2:0 (1:0)-Auswärtserfolg beim Drittligisten Chemnitzer FC in die zweite Runde eingezogen. Aubameyang (25.) sorgte vor der Halbzeitpause für die Führung, Mkhitaryan entschied das Spiel kurz vor Schluss mit einem feinen Schlenzer (83.).

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

Das im Umbau befindliche Stadion an der Gellertstraße in Chemnitz war mit 12.500 Zuschauern ausverkauft. Diese sahen einen überlegenen BVB, der nach 25 Minuten durch Aubameyang in Führung ging und bis zur Pause eine Reihe bester Chancen ausließ, um das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. In der zweiten Halbzeit diktierte Borussia das Spiel weiter, auch wenn die Gastgeber frecher wurden, es aber nicht schafften, Bürki im Tor der Schwarzgelben zu überwinden. Mkhitaryan sorgte sieben Minuten vor Schluss für die Entscheidung.

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Ausgangslage:
Der BVB war der klare Favorit im Spiel gegen den DDR-Meister von 1967. "Wir nehmen diese Rolle an, aber dafür können wir uns nichts kaufen. Es geht darum, dass wir auf den Punkt unsere Leistung abliefern", mahnte Borussias Coach Thomas Tuchel dennoch vor dem Spiel. Zuletzt hatte Borussia durch ein deutliches 5:0 im Rückspiel gegen den Wolfsberger AC die Play-Offs für die Gruppenphase der UEFA Europa League erreicht.

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Bürki hütete das Tor des BVB.

Personalien:
Durm, Großkreutz, Kirch, Sahin und Subotic konnten bei Borussia Dortmund nicht mitwirken. Auch Kampl fiel mit einer leichten Verletzung aus. Im Vergleich zum Spiel gegen Wolfsberg änderte Thomas Tuchel seine Startelf auf drei Positionen. Bürki stand für Weidenfeller im Kasten, Bender spielte im defensiven Mittelfeld für Weigl, und Castro gab für Kagawa sein Startelfdebüt.

Taktik:
Der BVB agierte mit dem Ball aus einer auf viel Ballbesitz angelegten 4-1-4-1-Grundordnung mit Bender als Ballverteiler vor der Abwehr und Aubameyang als Stoßstürmer, hinter dem Gündogan und Castro in der Zentrale die Strippen zogen. Reus und Mikhitaryan kamen über die Außenbahnen. Gegen den Ball wechselte die Mannschaft in ein 4-2-3-1-System, in dem Gündogan neben Bender auf die Doppelsechs rückte.

Spielverlauf & Analyse:
Wie erwartet traf der BVB auf einen sehr tief stehenden Gegner, der darauf bedacht war, das Zentrum zu schließen und es den Schwarzgelben – trotz Spielanteilen von teils über 80 Prozent – so schwer machte, zu Torabschlüssen zu kommen. Wenn es den Borussen jedoch gelang, das Spiel schnell zu machen, ergaben sich auch Chancen.

Nachdem der Chemnitzer Keeper Kunz einen schnellen Ball von Gündogan auf den freistehenden Piszczek an der Grundlinie gerade noch rechtzeitig entschärfen konnte (17.) und Aubameyang nach Zuspiel von Mkhitaryan aus 16 Metern knapp verzog (19.), war es nach 25 Minuten Castro, der aus der Mitte den öffnenden Pass zu Mkhitaryan auf die linke Seite spielte. Der flankte punktgenau in die Mitte, abermals zu Aubameyang, der elf Meter vor dem Tor vollkommen unbedrängt zum Kopfball hochsteigen konnte und den Ball im rechten Eck des Tores unterbrachte.

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Eine absolut verdiente Führung für Borussia Dortmund, die das Team von Thomas Tuchel bis zur Halbzeit durchaus noch in die Höhe hätte schrauben können, denn man erspielte sich in der Folge Chancen fast im Minutentakt. Aubameyang verzog knapp rechts (30.), Mkhitaryan scheiterte aus 14 Metern am glänzend reagierenden Kunz (32.), und Reus hämmerte den Ball zunächst aus 17 Metern an den Pfosten (39., der Treffer hätte aufgrund einer Abseitsposition von Aubameyang aber nicht gezählt), scheiterte dann ebenfalls an Kunz, der gegen seinen Kopfball einen super Reflex zeigte (40.) und verzog dann freistehend nach toller Vorarbeit von Mkhitaryan (43.).

Mkhitaryan mit der Entscheidung

Die Gastgeber waren ob der Überlegenheit der Westfalen die meiste Zeit in der Defensive gebunden, kamen aber zwischenzeitlich einmal brandgefährlich vor das Tor von Bürki. Löning legte mit einem feinen Hackentrick für Danneberg auf, der frei vor dem schweizer Torhüter auftauchte, den Ball an ihm vorbeilegte – aber auch knapp rechts am Tor (31.).

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Auch in der zweiten Halbzeit gab sich der BVB bei hochsommerlichen Temperaturen (Schiedsrichter Peter Sippel unterbrach das Spiel nach 70 Minuten sogar für eine kurze Trinkpause) in Chemnitz kaum eine Blöße und diktierte das Spiel weitgehend über die gesamten zweiten 45 Minuten. Torchancen gab es zunächst aber kaum, denn der CFC stand weiterhin tief und machte die Räume extrem eng. Erst Gündogan ließ nach 67 Minuten mit einem Distanzschuss aufhorchen, den Kunz exzellent zur Seite abwehrte.

Danach fanden die Gastgeber etwas besser ins Spiel. Bürki musste nach 74 Minuten eine echte Glanztat zeigen und drehte einen Schuss von Fink aus 19 Metern so eben noch um den rechten Pfosten. Kurz darauf zeigte Löning einen frechen Freistoß aus 17 Metern, den er flach unter der hochspringenden BVB-Mauer herschob, der aber um Zentimeter am Pfosten vorbeistrich. Auf der anderen Seite machte es Mkhitaryan bei einem schnellen Gegenstoß besser, als er von Aubameyang freistehend 13 Meter links vom Tor bedient wurde und den Ball zum 2:0 rechts ins Tor schlenzte (83.). Gündogan traf in der Schlussminute noch die Querlatte.

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Ausblick:
Am kommenden Freitag startet die Bundesliga-Saison 2015/16. Borussia Dortmund empfängt einen Tag später am Samstagabend (18:30 Uhr) im ersten Topspiel der Saison Borussia Mönchengladbach im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK.

Teams und Tore