Borussia Dortmund hat sich im Kampf um die Teilnahme an der UEFA Europa League für die Play-offs qualifiziert: Nachdem der BVB schon das Hinspiel gegen den Wolfsberger AC mit 1:0 gewonnen hatte, gab es im heimischen Signal Iduna Park gegen die Österreicher ein am Ende begeisterndes und furioses 5:0 (0:0).

Es berichtet Felix Ulrich

Vor 65.190 Zuschauern hatten es die Schwarzgelben eine Hälfte lang spannend gemacht, in der zweiten Halbzeit aber für klare Verhältnisse gesorgt. Direkt nach Wiederanpfiff hatte Reus (48.) für einen Traumstart gesorgt. Aubameyang (61.) und Mkhitaryan (73., 82., 86.) mit einem lupenreinen Hattrick machten alles klar.

Ausgangslage:
Der BVB ging als Favorit in das Rückspiel gegen den Wolfsberger AC. Das erste Duell hatte die Borussia mit 1:0 gewonnen. „Wir wollen unbedingt in Europa dabei sein. Das ist ein wichtiges Spiel für uns und für den gesamten Verein“, sagte Sokratis vor der Partie. Trainer Thomas Tuchel erklärte: „Wir wollen unsere Fans begeistern.“

Bild
Traf zum 2:0: Aubameyang.

Personalien:
Für die Partie gegen den Wolfsberger AC standen neben Nuri Sahin auch Neven Subotic und Erik Durm nicht zur Verfügung, Oliver Kirch hatte sich zudem beim 2:0-Testspielsieg gegen Betis Sevilla einen Faserriss zugezogen. Im Vergleich zum Hinspiel änderte Trainer Thomas Tuchel die Startelf auf zwei Positionen: Kagawa spielte für Hofmann, Weidenfeller durfte an seinem Geburtstag für Bürki im Tor stehen.

Taktik:
Der BVB agierte wie im Hinspiel aus einer 4-2-3-1-Grundordnung, in der Kagawa die zentrale Position in der offensiven Dreierreihe übernahm. Reus kam über die rechte Seite, Mkhitaryan wie vor einer Woche über links. Bei den sehr tief gestaffelten Wolfsburgern war es ein fließender Übergang von 4-1-4-1 mit Sollbauer in zentraler Rolle vor der Abwehr über 4-5-1 zu einem 4-3-2-1.

Spielverlauf & Analyse:
Eine Halbzeit lang mussten alle Borussen richtig schwitzen: Zum einen aufgrund der Temperaturen von über 30 Grad im Signal Iduna Park. Zum anderen weil der Wolfsberger AC lange Zeit die Null und sich damit immer noch alle Möglichkeiten für ein Weiterkommen offen hielt. Die Österreicher standen in der Deckung weitestgehend sicher, während sie in der Offensive eher zaghaft agierten.

Zu Chancen kam der BVB allerdings trotzdem: Nachdem Kagawa nach einer Viertelstunde erstmals abgeschlossen, den Ball aber weit über das Tor geschossen hatte, musste in der 26. Minute WAC-Keeper Kofler eingreifen. Nach Flanke von Schmelzer klärte er den Kopfball von Aubameyang aber zur Ecke. Eine „100-Prozentige“ vergab in der 38. Minute Marco Reus, als er nach einer tollen Kombination über Mkhitaryan in der Strafraummitte zum Abschluss kam, aber direkt auf Kofler zielte.

Bild

Schwarzgelb scheiterte jedoch nicht nur am WAC-Torwart, sondern in der ersten Hälfte auch am Unparteiischen Ionut Marius Avram: In der 40. Minute erkannte er bei einem Foulspiel von Kofler an Reus fälschlicherweise nicht auf Elfmeter. Deutlicher ging es eigentlich nicht - auch ohne Zeitlupe. Und der Rumäne stand 120 Sekunden später erneut im Fokus, als er ein Stehenbleiben von Aubameyang als aktives Abseits wertete. Richtiger wäre wohl gewesen, das Tor von Kagawa (42.) anzuerkennen. Denkbar jedoch, dass Avram Aubameyangs Passivität als Sperren des Gegenspielers gewertet hat. Zur Pause wäre eine Dortmunder Führung in jedem Fall verdient gewesen.

Alle Videos zum Spiel finden Sie bei BVB total!

Nach dem Wechsel sorgte der BVB Gott sei Dank schnell für klare Verhältnisse: Gündogan hatte Mkhitaryan über die linke Seite geschickt, der Armenier quer zu Reus gelegt, und der Kofler aus zwölf Metern keine Abwehrmöglichkeit gelassen - 1:0 (48.). Ein Traumstart. Die Dortmunder in der Folge weiter spielbestimmend, der WAC war bei ca. 30 Prozent Ballbesitz eigentlich nur im Rückwärtsgang. Und im Gegensatz zu den ersten 45 Minuten klappte es jetzt auf Seiten der Borussia auch mit der Chancenverwertung. Nach einem Traumpass von Gündogan in den Lauf von Aubameyang, lupfte der Gabuner das Leder über Kofler hinweg ins Tor - 2:0 (61.).

Bild
Mkhitaryan traf gegen Wolfsberg gleich drei Mal.

„Auba“ hätte in der 68. Minute sogar auf 3:0 erhöhen können, vergab aber die Hereingabe von Reus kläglich. Besser machte es Mkhitaryan: Der Armenier hielt einfach mal aus 22 Metern drauf - und traf in die rechte untere Ecke (73.). Apropos Mkhitaryan: Der 26-Jährige legte gegen den WAC einen Gala-Auftritt hin, wirkte spielfreudig wie lange nicht und traf sehenswert auch noch zum 4:0 (82.). Den letzten Doppelpack hatte der Armenier am 8. Februar 2014 beim 5:1 in Bremen erzielt. Aber es kam noch besser: Mkhitaryan traf auch noch zum 5:0 (86.). Bei einem Torschussverhältnis von 21:5 war das am Ende aber durchaus verdient.

Ausblick:
Am morgigen Freitag (07.08.) findet im schweizerischen Nyon ab 13 Uhr die Auslosung zu den Play-offs (20.08./27.08.) statt. Weitere Infos zur Auslosung finden Sie hier. Das nächste Pflichtspiel bestreitet der BVB am Sonntag um 14 Uhr im Rahmen des DFB-Pokals beim Chemnitzer FC (3. Liga).

Teams & Tore