Julian Weigl feierte vor neun Tagen seinen 20. Geburtstag. „Er spielt nicht nur wie alter Hase, er spricht auch schon wie ein alter Hase“, sagte Kommunikations-Direktor Sascha Fligge nach der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den FC Krasnodar, bei der Julian Weigl mit auf dem Podium saß.

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Julian, wenn man Dir vor zwei Monaten gesagt hätte, dass Du gegen Krasnodar möglicherweise Dein schon fünftes Europapokalspiel bestreitest, was hättest Du Deinem Gegenüber erwidert?
Da war das für mich ein Traum, alles noch nicht realistisch. Ich wollte hier in Dortmund ankommen und zeigen, was ich kann, und ich wollte sehen, wie weit ich von diesem Niveau noch entfernt bin. Ich wollte erst einmal ein paar Minuten sammeln. Dass es nun tatsächlich schon einige geworden sind, macht es für mich umso schöner. Ich genieße jede Minute, die ich bekomme, und ich hoffe, dass es noch einige Euroleague-Spiele mehr werden in dieser Saison. Aber zunächst freue ich mich auf das Spiel gegen Krasnodar.

Was wisst Ihr über Krasnodar?
Morgen Vormittag gehen wir in einer Videoanalyse genauer auf den Gegner ein. Da bekommen wir den letzten Input, wie wir mit den Stärken dieser Mannschaft umgehen sollen, und wo und wie wir sie vielleicht knacken können. Die Hauptsache wird ohnehin sein, dass wir unser Spiel durchdrücken; so, wie wir es bisher in jeder anderen Partie auch getan haben.

Borussia Dortmund wird als Favorit auf den Gruppensieg gehandelt. Eine realistische Einschätzung?
Wir haben einen guten Start hingelegt und wollen in jedem weiteren Spiel daran anknüpfen. Es ist wichtig, mit einem guten Ergebnis in die Europa League zu starten, und wir wollen vor unseren Fans zeigen, was wir können. Ob man Favorit in einer Gruppe ist, ist auf dem Platz egal. Wir müssen das Spiel positiv gestalten, um uns eine gute Ausgangslage für die weiteren Spiele zu verschaffen.

Marco Reus hat das Finale als Ziel ausgegeben. Wie sehen das die Kollegen?
Ich glaube, dass wir durch unseren Start gezeigt haben, was in der Mannschaft steckt. Dass wir eine Chance haben, auch in diesem Turnier vorne mitzuspielen. Das sollte unser Ziel sein. Marco liegt da mit seiner Einschätzung nicht so falsch. Wir wollen in diesem Wettbewerb etwas reißen. Aber dazu müssen wir uns erst einmal in unserer Gruppe eine gute Ausgangsposition verschaffen.

Die beiden Play-Off-Spiele gegen Odds verliefen skurril – zieht man daraus Lehren für die Partie gegen Krasnodar?
Im Grunde sind diese beiden Spiele abgehakt. Wir haben da in der Anfangsphase Tore kassiert, die nicht passieren dürfen. Wir wollen den Gegner annehmen, von der ersten Minute an voll da sein und zu Hause zeigen, was los ist.

Krasnodar ist international noch nicht so bekannt. Lauert da eine Gefahr, diesen Gegner zu unterschätzen?
Das denke ich nicht. Wir bereiten uns auf jeden Gegner gut vor. Egal, ob das Chemnitz ist als Drittligist, ob Krasnodar oder Leverkusen am Sonntag. Wir werden keinen Gegner unterschätzen.
Protokoll: Boris Rupert