Borussia Dortmund hat das letzte Gruppenspiel der UEFA Europa League gegen PAOK Saloniki mit 0:1 (0:1) verloren. Dennoch ist der BVB als Zweiter der Gruppe C für die K.o.-Phase qualifiziert. Auf wen die Schwarzgelben dort treffen, wird am kommenden Montag (ab 13:00 Uhr) in Nyon ausgelost.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

Vor 55.200 Zuschauern im SIGNAL IDUNA PARK war der BVB die spielbestimmende Mannschaft und scheiterte in Halbzeit eins durch Kagawa (10.) und Reus (42.) gleich zweimal am Pfosten. PAOK hingegen stellte durch den Treffer von Mak zum 1:0 den Spielverlauf auf den Kopf (33.). Auch im zweiten Durchgang waren die Schwarzgelben drückend überlegen, scheiterten aber wieder am Aluminium (Aubameyang) oder am stark aufspielenden PAOK-Keeper Glykos.

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Ausgangslage:
Für die Zwischenrunde der UEFA Europa League war der BVB schon seit Anfang November qualifiziert. Vor dem letzten Gruppenspieltag stand man punktgleich mi FK Krasnodar auf Platz zwei der Gruppe C und war, da der direkte Vergleich an die Russen ging, im Fernduell auf Schützenhilfe von FK Qäbälä angewiesen, um den Gruppensieg doch noch zu erreichen - sofern man selbst seine Hausaufgaben erledigte. "Ich würde gerne als Gruppenerster weiterkommen“, verriet Thomas Tuchel im Vorfeld der Partie gegen Saloniki, allerdings „mehr für unseren Anspruch und für unser Selbstvertrauen, dass wir sagen können, wir haben die Gruppe gewonnen, als darauf zu spekulieren, ein vermeintlich einfacheres Los zu bekommen.“

Personalien:
Dem BVB fehlte Gündogan nach seiner im Spiel in Wolfsburg erlittenen Rückenblessur. Auch Durm und Sahin (beide im Aufbautraining) waren noch nicht bereit. Castro, Piszczek und Schmelzer gönnte Thomas Tuchel eine Pause. Dafür kehrten Hummels, Sokratis und Weigl nach überstandenem Infekt in den Kader zurück, Hummels sogar in die Startelf. Dort standen auch Weidenfeller, Ramos, Januzaj und Park. Außerdem gab der 19-Jährige Stenzel sein Profi-Debüt.

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Kagawa trifft nach 10 Minuten nur den Pfosten.

Taktik:
Mit acht Mann verbarrikadierten sich die Griechen rund um den eigenen Strafraum und setzten in ihrer 5-3-2-Grundordnung ausschließlich auf sporadisch dosierte Konter. Borussia agierte aus einer 4-3-3-Grundordnung mit Bender als Bindeglied zwischen Abwehr und den beiden weiteren Mittelfeldspielern Stenzel und Kagawa. Vorne tauschten Reus und Januzaj häufig die Seiten. Ramos ließ sich mitunter zurückfallen, um Bälle aus dem Mittelfeld zu holen.

Spielverlauf & Analyse:
Während der taktische Plan der Griechen von Beginn an daraus bestand, tief zu stehen und dann blitzartig umzuschalten, behauptete der BVB in einem anfangs etwas zähen Spiel den Großteil des Ballbesitzes, drückte PAOK hinten rein, tat sich aber schwer, Lücken zu finden. Ein noch abgefälschter Schuss von Kagawa an den Außenpfosten (10.) und Ginters Abschluss, nach schöner Vorarbeit von Reus, aus etwa sieben Metern über das Tor (23.) waren die einzigen nennenswerten Torraumszenen in der ersten halben Stunde.

Saloniki hingegen agierte clever, machte hinten dicht und stellte dann den Spielverlauf auf den Kopf. Konstantinidis schickte Mak mit einem langen Ball von der linken Seite in Richtung Strafraum. Der Ex-Nürnberger umkurvte den herauseilenden Weidenfeller geschickt und traf aus spitzem Winkel zum 1:0 für die Gäste (33.). Bitter für die Borussen, auf deren Seite Januzaj und Reus neun Minuten später hätten ausgleichen können, aber Glykos im griechischen Kasten parierte den Schuss des Belgiers von der Strafraumkante gut und Reus’ Nachschuss aus spitzem Winkel knallte wie schon Kagawas Versuch ans Aluminium (42.).

Borussia ist drückend überlegen

Zur Halbzeit brachte Thomas Tuchel Mkhitaryan für Reus und Weigl für Bender in die Partie. Die Schwarzgelben versuchten den Ausgleich nun zu erzwingen, angesichts der drückenden Überlegenheit und der Vielzahl an Chancen wäre dieser auch hochverdient gewesen. Mkhitaryan hatte sogleich die erste richtig dicke Chance, als er aus 12 Metern am stark parierenden Glykos scheiterte (47.). Gleiches galt für die Kopfbälle von Kagawa und Ginter (53.), bei denen der griechische Torwart ebenfalls zweimal glänzend reagierte. Auch Mkhitaryans Abschluss aus halblinker Position fand den Weg nicht ins Tor, sondern strich um ein Haar rechts am Pfosten vorbei (60.).

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Januzaj beißt sich an der griechischen Defensive die Zähne aus.

Salonikis Coach Tudor hingegen nahm nach 66 bzw. 70 Minuten mit zuerst Mak und dann Berbatov die beiden einzigen wirklichen Offensivkräfte vom Platz, rührte noch mehr Beton an, ließ seine Mannschaft nun teils mit acht bis zehn Mann direkt am eigenen Strafraum verteidigen und machte es Borussia so immer schwerer, zum Torerfolg zu kommen. Die kam zwar weiter zu Chancen, aber es war zum Verzweifeln, denn auch Aubameyangs Kopfball nach ganz feiner Vorarbeit von Mkhitaryan klatschte an den Pfosten (77.) und der Armeinier selbst köpfte Glykos aus kurzer Distanz in die Arme (83.). Borussia rannte bis zum Schlusspfiff an, kam aber nicht mehr zum Ausgleich.

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Ausblick:
Die Europa-League-Zwischenrunde wird am Montag ausgelost und am 18. und 25. Februar ausgespielt. Vorher steht für den BVB bereits am Sonntag das nächste Spiel an, wenn Eintracht Frankfurt (Anstoß: 17:30 Uhr) in der Bundesliga im SIGNAl IDUNA PARK zu Gast ist.

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