Als die Mannschaft von Borussia Dortmund in den frühen Mittagsstunden von der „Startbahn Ruhrgebiet“ abhob, und der Flieger Kurs nahm auf den Aeroporto Francisco Sá Carneiro, den zweitgrößten Flughafen Portugals, waren mit Ausnahme von Sokratis und Joo-Ho Park nicht nur alle Spieler an Bord, sondern auch eine Statistik, die Mut macht für das Rückspiel am morgigen Donnerstag (21.05 Uhr MEZ) gegen den FC Porto.

Nach dem 2:0-Erfolg im Hinspiel durch die Tore von Lukasz Piszczek und Marco Reus kann sich der BVB eine Niederlage mit einem Tor Differenz erlauben, um dennoch ins Achtelfinale der UEFA Europa League einzuziehen. Zwar hat der BVB alle bisherigen Gastspiele in Portugal verloren (1963 bei Benfica Lissabon mit 1:2 sowie 1999 und 2001 bei Boavista Porto mit 0:1 bzw. 1:2 ), aber eben nur mit der für das anstehende Duell mit dem FC Porto „erlaubten“ Differenz von einem Treffer.

Auch die Historie spricht für Schwarzgelb: Zum 17. Mal legten die Borussen im Europapokal im Hinspiel einen Heimsieg vor, nur einmal – im November 1987 – reichte es am Ende nicht fürs Weiterkommen. Nach einem 3:0 über den FC Brügge unterlag man im Rückspiel mit 0:5 nach Verlängerung und schied aus.

Schwarzgelb ist ohnehin auf der Hut – denn Portos Heimstärke ist bekannt! Bis zur 0:2-Niederlage gegen Dynamo Kiew am 24. November 2015 hatten die Portugiesen zwölf Mal hintereinander im Europapokal im Estádio do Dragão nicht verloren. Der BVB wiederum hat in dieser Europapokal-Saison bis auf die Partien in Krasnodar (0:1) und Saloniki (1:1) alle Auswärtsspiele gewonnen: 1:0 in Wolfsberg, 4:3 bei Odds BK, 3:1 bei Qäbälä FK.

Sollte es zu einem Elfmeterschießen kommen (für den Fall, dass die Portugiesen nach 120 Minuten mit 2:0 führen): Der FC Porto scheiterte sowohl gegen Sampdoria Genua (1994/95) als auch an Schalke 04 (2007/08). Borussia kam bei den ersten beiden „Shoot-Outs“ weiter – 1992/93 gegen AJ Auxerre, 1999/2000 gegen die Glasgow Rangers – zog bei den letzten beiden Duellen vom Elfmeterpunkt (2003 gegen den FC Brügge, 2008 gegen Udinese Calcio) jedoch den Kürzeren.

Aber bis zum Elfmeterschießen soll es ja gar nicht erst kommen. Gelingt den Schwarzgelben ein Treffer, müsste Porto schon vier Tore schießen, um weiterzukommen...
Boris Rupert