Borussia Dortmund ist mit einem Sieg in die Saison 2016/17 gestartet: Zu Hause gegen den 1. FSV Mainz 05 gewann das Team von Trainer Thomas Tuchel mit 2:1 (1:0).

Vor 81.360 Zuschauern im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK erzielte Pierre-Emerick Aubameyang (17., 89.) beide Tore. Der Stürmer traf zunächst nach schöner Flanke von André Schürrle per Kopf. Kurz vor Spielende verwandelte er einen Elfmeter zum 2:0. Für den Gabuner war es bei vier Versuchen der fünfte und sechste Bundesliga-Treffer an einem ersten Spieltag. Der Anschlusstreffer von Mutu (90.+2) war nur noch Ergebniskosmetik für Mainz.

Es berichtet Felix Ulrich

Ausgangslage
„Wir sind bereit, wirklich bereit, zu 100 Prozent“, sagte FSV-Trainer Martin Schmidt vor dem Anstoß. Gleiches galt auch für den BVB, der im Supercup trotz der Niederlage gegen den FC Bayern sowie im Pokal in Trier jeweils ein Ausrufezeichen setzen konnte. Mit Blick auf die Statistik waren die Schwarzgelben ohnehin favorisiert. Neun der letzten zehn Duelle gegen Mainz gewann die Borussia, die zudem saisonübergreifend seit 21 Partien im SIGNAL IDUNA PARK ungeschlagen war.

Bild
Bartra im Duell mit Keeper Lössl.

Personalien
Mit den gleichen zehn Feldspielern wie am Montag im DFB-Pokal bei Eintracht Trier (3:0) startete Borussia Dortmund ins erste Bundesliga-Spiel der Saison 2016/17. Einen Wechsel gab es lediglich im Tor: Bürki spielte für Weidenfeller. Nicht gegen Mainz dabei waren Reus (Trainingsrückstand), Durm (Knie-OP), Subotic (Brust-OP), Götze (Trainingsrückstand), Bender und Ginter (Schonung nach Olympia-Teilnahme).

Mainz reiste ohne Curci (Faserriss Wade), Jairo (Innenbandverletzung Knie), Latza (Adduktoren), Zimling und Berggreen (beide Kreuzbandriss) an. Nach dem 4:2-Erfolg im Elfmeterschießen bei der SpVgg Unterhaching tauschte Schmidt auf vier Positionen: Malli, Clemens, Gbamin und Onisiwo kamen neu in die erste Elf.

Taktik
Borussia agierte aus einer 4-2-3-1-Grundordnung, in der sich beide Außenverteidiger bei Ballbesitz weit nach vorn orientierten, insbesondere Schmelzer auf der linken Seite. Schürrle konnte dann nach innen einrücken, so dass sich in der Mainzer Hälfte ein 3-2-4-1 ergab, wie es in der zweiten Hälfte der vergangenen Spielzeit Standard war bei Schwarzgelb. Mainz begegnete den Dortmunder Angriffen in einem 4-1-4-1-System mit Gbamin als zentralem Defensivspieler. Der „Zehner“ Malli spielte als „falsche Neun“ ganz vorn vorn.

Spielverlauf & Analyse
Der BVB hatte von Beginn Mühe, die Gäste in den Griff zu bekommen. 45 Minuten spielten die Mainzer frech mit, konterten schnell und suchten den Torabschluss. Nach Torschüssen (7:6) führten die 05er sogar zur Pause, gegen die ansonsten so heimstarke Borussia eine Seltenheit.

Den ersten Aufreger gab es in der 09. Minute: Nach einem Freistoß von Castro hatte Bell gegen Bartra mit einem (zu) hohen Bein geklärt. Weil der Mainzer den Spanier nur leicht touchiert hatte, blieb der Elfmeter-Pfiff aus, einen indirekten Freistoß hätte es aber im 16er für den BVB geben müssen. Schiedsrichter Robert Hartmann ließ weiterspielen.

Bild
Der Torjubel von Aubameyang.

Die erste richtige Torchance hatte der BVB in der 16. Minute, als Schürrle per Kopf auf Aubameyang ablegte, Lössl aber seinen Schuss zur Ecke lenkte. Und genau nach dieser Standardsituation befanden sich die 05er im Tiefschlaf. Die Ecke wurde kurz ausgeführt, der Ball zurückgelegt, Schürrle flankte auf den zweiten Pfosten, Aubameyang lief Gbamin im Rücken weg - 1:0 (17.).

Die Führung gab Schwarzgelb aber nicht die notwendige Sicherheit, immer wieder ergaben sich Räume für die Mainzer. Bürki musste sich bei Freis Schuss aus halblinker Position richtig strecken (26.), kurz danach schlug Clemens an der Strafraumkante einen Haken, setzte den Ball unbedrängt aber über das Tor (27.). Und bei Onisiwo (30.) war Gott sei Dank wieder Bürki zur Stelle.

Sebastian Rode vergibt das 2:0

Bild
Dembele war oft nur durch Fouls zu stoppen.

Nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste zwar durch Clemens (48.), der von Schmelzer zu viel Platz bekommen hatte und frei vor Bürki aufgetaucht war, die erste (Riesen)Chance der zweiten Hälfte, der BVB hatte dennoch die Partie in den zweiten 45 Minuten besser unter Kontrolle.

Ein Indikator: Nach gut einer Stunde wurden aus den 6:7 Torschüssen zur Pause 13:10. Die Borussia wirkte abschlussfreudiger, kreierte allerdings auch keine 100-Prozent-Chance. Die beste Möglichkeit, um auf 2:0 zu erhöhen hatte Rode in der 59. Minute, Kagawa und Schürrle hatten sie eingeleitet.

Aubameyang sicher vom Punkt

In der Folge neutralisierten sich beide Teams, der BVB hatte aber bis zum Ende ein leichtes Übergewicht, behielt auch nach den Einwechselungen (59. Weigl für Castro, 76. Piszczek für Passlack, 86. Guerreiro für Rode) seine spielerische Linie und defensiv seine Stabilität. Indem die Schwarzgelben das Leder geschickt in ihren eigenen Reihen hielten, ließen sie keine Chance der Gäste zu und erhöhten selbst per Elfmeter (Onisiwo an Schürrle) auf 2:0 (89.). Aubameyang verwandelte sicher und brachte die ersten drei Punkte der Saison unter Dach und Fach. Daran konnte auch der Kopfball von Mutu (90.+2) zum 1:2 nichts mehr ändern.

Ausblick
Für den BVB geht es in der Bundesliga erst in zwei Wochen weiter: Dann mit dem Auswärtsspiel in Leipzig (Sa., 18.30 Uhr). Vier Tage später folgt der Auftakt in der Champions League bei Legia Warschau. Im SIGNAL IDUNA PARK tritt Schwarzgelb am 17. September gegen den SV Darmstadt 98 wieder an.

Alle Videos zum Spieltag auf BVB total!

Teams & Tore