Borussia Dortmund hat durch einen 3:1 (1:0)-Sieg über den SC Freiburg in der Fußball-Bundesliga am 5. Spieltag die nächste Hürde gemeistert und kann nach vier Siegen aus den letzten vier Spielen mit großem Selbstvertrauen in das Spiel gegen Real Madrid am Dienstag gehen. Mit 24 ungeschlagenen Heimspielen am Stück stellte der BVB zudem den Vereinsrekord ein.

Vor 80.800 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK (aus Freiburg waren 1380 Karten zurückgekommen) waren die Schwarzgelben mit Ausnahme der ersten 15 Minuten die deutlich tonangebende Mannschaft, ließen den Gegner so gut wie gar nicht zur Entfaltung kommen und gingen kurz vor der Pause hochverdient mit 1:0 durch Aubameyang in Führung (45.). Piszczek besorgte kurz nach Wiederanpfiff das 2:0 (53.), doch Philipp brachte Freiburg nur wenige Minuten später wieder heran (60.). Borussia konnte in der 90. Minute durch Guerreiro aber alles klar machen.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

Ausgangslage: 
Dritter gegen Neunter. Borussia Dortmund war mit drei, der Sport-Club Freiburg mit zwei (Heim-)Siegen in die Saison gestartet. Dortmund gewann die letzten zehn Bundesliga-Spiele gegen Freiburg – eine längere Siegesserie gelang einzig gegen Uerdingen (elf Siege von 1989 bis 1996).

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Weigl zog die Strippen im defensiven Mittelfeld.

Personalien: 
Reus (Aufbautraining), Bender (Sprunggelenk), Durm (Knie-OP), Subotic (Brust-OP) und Schürrle (Bänderdehnung) fehlten weiterhin beim BVB, auch Bartra (Adduktorenzerrung) und Ramos (Adduktorenansatzzerrung) mussten passen. Neu in die Startelf rückten Ginter, Castro und Mor. Die Gäste mussten ohne Kempf (Reha) auskommen; auch für Föhrenbach, Kübler, Torrejon und Nielsen (alle Trainingsrückstand) kam die Begegnung zu früh.

Taktik:
Thomas Tuchel schickte sein Team wie schon zuletzt in einer 4-1-4-1-Grundordnung auf den Platz, in der besonders die Youngster Mor und Dembélé auf den Flügeln für ordentlich Betrieb sorgten und die Freiburger Hintermannschaft immer wieder durch starke Dribblings und Flanken vor arge Probleme stellten. Christian Streich hingegen ließ seine Mannschaft in einem 4-4-2-System agieren. Freiburg versuchte schnell umzuschalten und früh zu attackieren (was nur in der Anfangsphase so richtig gelang), zog sich gegen den Ball aber häufig mit acht, teils neun Spielern an den eigenen Strafraum zurück.

Spielverlauf & Analyse:
Der SC Freiburg startete äußerst engagiert in die Partie, attackierte die ballführenden BVB-Spieler häufig schon extrem früh und zwang sie so zu Fehlern. Folge war unter anderem bereits nach fünf Minuten ein Querschläger, der in den Füßen von Grifo landete, welcher freie Bahn hatte, am Ende aber freistehend vor Bürki vergab.

Nach etwa einer Viertelstunde riss Borussia Dortmund das Spiel dann aber immer mehr an sich, drückte den Gegner in die eigene Hälfte und erarbeitete sich eine Reihe guter Chancen. Besonders der quirlige Mor tanzte seinen Gegnern immer wieder Knoten in die Beine zog ein ums andere Mal von außen ins Zentrum, um dann abzuziehen. Sein Abschluss nach 20 Minuten landete noch knapp neben dem Tor, drei Minuten später fälschte ein Gegner ab und die Kugel knallte an die Latte. Zuvor hatte schon Aubameyang nach Traumpass von Ginter Millimeter neben den linken Pfosten gelupft (18.) und Schwolow im Kasten der Breisgauer eine Flanke von Dembélé im letzten Moment entschärft (11.).

Aubameyang trifft in seinem Jubiläumsspiel

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Piszczek traf im zweiten Spiel in Folge, nachdem er zuvor 1 1/2 Jahre kein Tor erzielt hatte.

Die Schwarzgelben schnürten den Sport-Club regelrecht in deren Hälfte ein, machten den Gegner so mürbe. Das 1:0 wollte in der ersten halben Stunde aber nicht fallen, denn auch Piszczeks Abschlüsse – jeweils nach Ecke – konnten im letzten Moment durch einen Freiburger ins Toraus abgefälscht werden (23./28.). Der erlösende Treffer gelang dann aber doch noch vor der Pause: Götze ließ links zwei Mann stehen und legte präzise an den Fünfer, wo Dembélé ihn direkt auf den reinrutschenden Aubameyang weiterleitete, der in seinem 100. Bundesliga-Spiel aus kurzer Distanz seinen 59. Bundesliga-Treffer erzielte (45.).

Nach Wiederanpfiff machte der BVB zunächst genau dort weiter, wo er vor der Pause aufgehört hatte: Dembélé scheiterte zwar erst an Schwolow (47.) und verzog dann von der Strafraumkante (51.), das 2:0 erzielte dann aber Piszczek. Der Pole leitete den Angriff mit einem feinen Pass auf Castro selbst ein, der im Strafraum quer legte. Söyüncü konnte zwar dazwischen gehen, wehrte die Kugel aber direkt vor die Füße von Piszczek ab, der aus etwa zehn Metern vollenden konnte (53.).

Borussia bis zum Schluss am Drücker

Eigentlich beruhigend, diese Zwei-Tore-Führung, doch eine Unachtsamkeit in der Hintermannschaft des BVB brachte den Sport-Club urplötzlich wieder ran. Philipp rauschte von rechts in den Strafraum, blieb im Eins gegen Eins mit Bürki cool und vollendete aus spitzem Winkel ins lange Eck zum 1:2 (60.). Aubameyang hätte nur drei Minuten später das alte Torverhältnis wiederherstellen können, nachdem Niedermeier seinen eigenen Keeper in große Bedrängnis gebracht hatte, konnte den Nachschuss aber nur an den Außenpfosten setzen (63.).

In der Schlussphase wurde das Spiel dann offener, obwohl der BVB die bessere Mannschaft blieb. Bürki parierte stark gegen Niederlechner (73.), Niedermeier zeigte vollen Einsatz gegen Castro und blockte dessen brandgefährlichen Schuss ab (74.) und Aubameyang bekam den Ball am gut agierenden Schwolow erst nicht vorbei und setzte ihn dann aus sieben Metern knapp neben das Tor (76.). Am Ende gingen Freiburg die Kräfte aus, und Borussia brachte das Ergebnis ohne ganz großes Zittern über die Zeit. Aubameyang hätte das 3:1 noch erzielen können, Niedermeier ging aber im letzten Moment dazwischen (87.). Egal, denn kurz darauf war Guerreiro nach toller Vorarbeit von Aubameyang und Castro zur Stelle und erzielte das entscheidende 3:1 (90.+1).

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Ausblick:
Am Dienstag ist Real Madrid in der UEFA Champions League in Dortmund zu Gast (20:45 Uhr), kommende Woche Samstag geht es für den BVB in der Bundesliga zu Bayer Leverkusen (1.10., 18:30 Uhr).

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