Marcel Schmelzer meinte im Interview nach dem Spiel gegen Leverkusen, dass der BVB den Matchplan nicht umsetzen konnte. „Wir hätten mehr Druck auf die Stürmer ausüben müssen“, so der Kapitän.

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Schmelle, wie hast Du das Spiel erlebt?
Wir haben kein gutes Spiel gemacht. Wir wussten, dass Leverkusen uns früh, sehr energisch und aggressiv angreifen wird. Eigentlich wollten wir versuchen, den Gegner im Eins gegen Eins auszuspielen. Gerade auf der letzten Linie haben wir das aber nicht gut hinbekommen. Da haben wir es unseren Mitspielern dann auch nicht einfach gemacht. Den Ball dann einfach nur abzuspielen und zu gucken, was passiert, ist zu wenig. Gerade gegen einen Gegner, der so viel Druck aufbaut.

Werdet Ihr von Euren Gegnern in letzter Zeit zu hart angefasst?
Heute in der ersten Halbzeit fand ich es zwischenzeitlich schon extrem. Gerade in der Phase, als beide Leverkusener Sechser Gelb sehen. Gerade Aranguiz hätte wohl schon früher verwarnt werden können, wenn nicht erst die dritte Minute gelaufen wäre. Gerade in der ersten Halbzeit war es heute einen Tick zu viel vom Gegner. Aber im Fußball ist es erlaubt, etwas zu hart reinzugehen und dafür die Gelbe Karte zu kassieren.

„Müssen uns als Mannschaft darauf einstellen“

Was kann man als Mannschaft dagegen unternehmen?
Wir müssen uns als Mannschaft darauf einstellen. Nur weil ein Gegner aggressiv verteidigt, bedeutet das nicht, dass wir unser Spiel einstellen. Wir müssen darauf vertrauen, dass wir den Gegner ausspielen können – oder dass er irgendwann dann verwarnt wird, bzw. im zweiten Schritt dann vom Platz fliegt.

Ihr habt jetzt gegen zwei Gegner verloren, die es besonders verstanden haben, gerade Julian Weigl aus dem Spiel zu nehmen. Was fehlt Euch da?
Uns fehlen da nicht die Mittel. Die Idee war da, dies zu unterbinden. Wir konnten es einfach nicht richtig umsetzen. Wir hätten von hinten noch mehr Druck auf die Stürmer ausüben müssen, um es den Mitspielern dann einfacher zu machen, wenn wir den Pass spielen. Wenn wir das besser umgesetzt hätten, wäre mehr möglich gewesen.

„Wir nehmen uns die Zeit“

War nach den harten letzten Wochen ein Substanzverlust zu spüren?
Wir hatten jetzt eine sehr intensive Phase und dürfen nicht vergessen, dass wir viele junge Spieler haben und das unser Team auch noch nicht so lange zusammen ist. Dazu kommen im Moment ein paar Verletzungen, nur zwei fitte Innenverteidiger. Wir müssen aus solchen Spielen wie gegen Leverkusen lernen und in Zukunft gerade gegen Mannschaften, die uns so früh anlaufen, besser machen.

Ist es ärgerlich, dass Ihr die Vorlage der Bayern heute nicht verwandeln konntet?
Natürlich wollten wir nachziehen, weil Bayern Punkte liegengelassen hat. Aber wir haben auch so in dieser Saison noch viel vor. Aber wie gesagt: Das Team ist erst relativ frisch zusammen. Deshalb nehmen wir uns die Zeit.
Aufgezeichnet von Dennis-Julian Gottschlich