Thomas Tuchel legte nach dem 3:3 des BVB in Ingolstadt den Finger in die Wunde. Zwar verwies der Trainer auf seine junge Mannschaft, die nun einmal auch Leistungsschwankungen unterliegt, dennoch sprach er bei sky von einem „krassen Missverhältnis zwischen der ersten und zweiten Halbzeit“.

Thomas Tuchel (BVB): „Wir waren nicht bereit, Bundesliga zu spielen. In keinem Bereich, weder technisch, taktisch noch in bei Intensität und Körpersprache. In der ersten Halbzeit haben wir keinerlei Spannung und Bereitschaft gefunden, die man benötigt, um ein Pflichtspiel in der Bundesliga zu spielen. Meine Jungs machen das derzeit grundsätzlich phantastisch. Man darf aber nicht vergessen, dass wir teilweise mit A-Jugendspielern auftreten. Selbst Spieler wie Julian Weigl oder Matthias Ginter, die bei uns als erfahren gelten, aber noch U21 spielberechtigt sind, sind es nicht gewohnt, die ganze Zeit im Wechsel Champions League, Liga, Champions League zu spielen. Daher ist es auch erklärbar. Aber wir können auch festhalten, dass wir mit der Körperspannung und der Unschärfe im Spiel nirgends Bundesliga spielen können. Zwei Standardsituationen in einer Partie wegzuschenken, die Dir sowieso schwerfällt, ist grob fahrlössig. Es war ein krasses Missverhältnis zwischen der ersten und zweiten Halbzeit. Wir laufen auch zu oft Rückständen hinterher. Aber es ist auch angebracht, Verständnis für die Spieler aufzubringen und anzuerkennen, dass die zweite Halbzeit gut war. Klar sind wir enttäuscht, weil wir erwartet haben, von Beginn an so zu spielen, aber vielleicht können wir das auch noch nicht erwarten.“

Markus Kauczinski (Ingolstadt): „Unter dem Strich ist das Ergebnis in Ordnung. Auf uns hat niemand einen Pfifferling gesetzt, und dann haben wir so ein geiles Spiel gemacht. Wir waren dem Sieg ganz, ganz nah. Aber auch der Punkt ist ein Riesenerfolg, wenn man überlegt, wo wir herkommen. Es war ein Riesenauftritt.“ (fu)