Die positiven Dinge zuerst: Aufgrund eines Last-Minute-Ausgleichs in der 90. Minute hat Borussia Dortmund eine Niederlage beim 1. FC Köln abgewendet. Durch das 1:1 bleibt der BVB zwar Sechster, hat aber jeweils einen Punkt auf den Zweit- und Drittplatzierten RasenBallsport Leipzig bzw. Hertha BSC gutgemacht. „Mit uns bleibt zu rechnen, wir bleiben dran!“, sagte Trainer Thomas Tuchel.

Ebenfalls erwähnenswert: Marco Reus verbuchte mit seinem Tor zum Unentschieden in seinem erst fünften Spiel nach seinem Comeback die bereits zehnte Torbeteiligung (vier Treffer, sechs Vorlagen). Drei Tage nach seinem 2:2-Ausgleich in Madrid bewahrte der 27-Jährige den BVB auch in Köln vor einer Niederlage. „Die Art und Weise, wie er zurückgekommen ist, ist eindrucksvoll. Dass er mit seiner Torgefährlichkeit und aufgrund seiner Persönlichkeit für uns nicht zu ersetzen ist, wussten wir schon vorher – jetzt ist es offensichtlich“, erklärte Tuchel.

Dritter positiver Aspekt: Nach zuletzt zwei 1:2-Niederlagen beim 1. FC Köln, reiste Schwarzgelb endlich mal wieder mit Zählbarem zurück nach Dortmund. Ein Remis zwischen beiden Teams in Müngersdorf gab es zuletzt am 12. Februar 2006 (0:0).

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Sokratis verletzte sich beim 1:1 in Köln. Ob er in Hoffenheim auflaufen kann, entscheidet sich im Laufe der Woche.

In Sachen Moral macht der Borussia ohnehin kaum eine Mannschaft etwas vor. In dieser Saison lag der BVB in zehn Pflichtspielen mit 0:1 in Rückstand, nur drei Mal verließ Schwarzgelb den Rasen als Verlierer, holte immerhin zwei Siege. „Kompliment an die Mannschaft, dass wir noch das 1:1 erzielen konnten“, meinte Kapitän Marcel Schmelzer. Matthias Ginter hatte nach der Partie in Köln trotzdem „gemischte Gefühle“. Ein Punkt sei zwar besser als keiner, „aber wir haben uns mehr vorgenommen, ein Sieg wäre möglich gewesen“.

Und genau da setzte die Kritik an: Das Gegentor nach einer Standardsituation war unnötig. Marcel Schmelzer nahm den Treffer komplett auf seine Kappe, da er den Ball zuvor verloren und den Freistoß verursacht hatte. Erik Durm, der Artjom Rudnevs (28.) treffen ließ, nahm er damit aus der Schusslinie. Thomas Tuchel: „Mit dem Rückstand wurde es noch viel komplizierter, als es ohnehin schon war. Wir haben uns dagegengestemmt, alles versucht und sind spät belohnt worden.“

BVB punktet zum vierten Mal nach Spiel in Champions League

Allerdings blieb dem BVB, der lediglich zu drei Torchancen kam und damit einen eigenen Saison-Minus-Rekord aufstellte, mit dem 1:1 der dritte Sieg nach einer Partie in der UEFA Champions League verwehrt. Dies war zuvor nur nach dem 6:0 in Warschau und dem 1:0 gegen Sporting gelungen. „Es war ein Auswärtsspiel auf schwierigem Platz gegen einen leidenschaftlich verteidigenden Gegner. Dass es etwas zäher ausschaut, halte ich für das Normalste, was es gibt“, analysierte Thomas Tuchel. Matthias Ginter haderte dennoch: „Wir hatten schon schlechtere Spiele –  und haben sie gewonnen. Wir müssen daran arbeiten, in Zukunft solche Spiele zu gewinnen.“

Die nächste Möglichkeit bietet sich am Freitag (20.30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim. Mit einem Dreier könnte der BVB die Kraichgauer sogar überholen… (gh)