Thomas Tuchel erwartet ein „anstrengendes Spiel, körperlich wie mental“, wenn Borussia Dortmund am Samstagabend (Anstoß 18.30 Uhr) gegen Rasenballsport Leipzig antritt und kündigt an: „Wir wollen unseren Stil durchbringen.“

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Mit einem Sieg über den Tabellenzweiten könnte die Mannschaft „enormes Selbstvertrauen“ tanken, manches Gerede verstummen lassen („Ich empfinde die Situation als Prüfung, gelassen zu bleiben“), und alle könnten „einen Push bekommen vor dieser entscheidenden Phase mit Pokal, Liga und Champions League“, sagt Thomas Tuchel. Dann würde aus einer Serie mit nur einem Sieg aus den letzten fünf Ligaspielen eine Serie von sieben ungeschlagenen Spielen in der Liga oder wettbewerbsübergreifend eine Serie von nur einer Niederlage aus den zurückliegenden 18 Partien, was so etwas ähnliches bedeutet wie: unschlagbar!

Das Spiel zwischen dem auf Tabellenplatz zwei notierten Aufsteiger (Tuchel: „Sie machen es sehr gut und stehen verdient da, wo sie stehen.“) und dem Vizemeister aus Dortmund steht im Fokus der Fußball-Öffentlichkeit. So viele Kameras wie zuletzt vor dem Hit gegen Bayern München waren im Presseraum aufgebaut, als sich Tuchel am Freitag – offenherzig und gut gelaunt – den Fragen der Medienvertreter stellte. Die Konstellation kommt dem Coach entgegen. „In diesen Spielen waren wir bisher sehr, sehr gut.“ Er meint München, er meint Madrid.

Natürlich sind die Auftritte in Bremen (2:1) und Mainz (1:1) intern besprochen und vor allem ist die Frage thematisiert worden: „Wieso haben wir die Tür nochmal aufgemacht, wieso haben wir nicht früher nachgelegt für ein 2:0?“ Und auch über Pierre-Emerick Aubameyang wurde geredet, dessen Interview mit einem französischen Radiosender. „Wer sich die Mühe macht, im Detail zu lesen und Zwischentöne zu beachten“, so Tuchel, der kommt zu dem Ergebnis, „dass er eine grundsätzliche Überlegung anstellt, ob er seine Karriere hier beendet oder den Schritt wagt.“ Und weiter: „Für mich zählt, wie er hier auftritt. Er ist bereit, alles zu geben. Ich habe es schon häufiger gesagt: Wir werden keines unserer Ziele ohne Auba erreichen.“

Der Torjäger sprühte im Training vor Treffsicherheit und weckte nicht nur bei allen Beobachtern, sondern auch beim Cheftrainer „große Vorfreude auf dieses Spiel“.
Boris Rupert

BVB total!-Video: Die komplette Pressekonferenz mit Thomas Tuchel