Borussia Dortmund hat Eintracht Frankfurt in einem in der ersten Halbzeit hochattraktiven Duell am 29. Bundesliga-Spieltag mit 3:1 (2:1) geschlagen und bleibt damit auch im 35. Bundesliga-Heimspiel in Serie ungeschlagen.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

Drei Traumtore, ein extrem schnelles, toll anzusehenes Spiel und ein Comeback von Marco Reus, das besser nicht hätte beginnen können: Die 81.360 Zuschauer im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK konnten sich mehr als glücklich schätzen, diese erste Halbzeit live vor Ort mitverfolgen zu können, in der Reus bereits nach 120 Sekunden per Hacke für die Führung der Borussia sorgte. Fabián egalisierte nach einer guten halben Stunde (29.) mit einem Kracher aus 22 Metern. Doch Sokratis nahm sich den Mexikaner zum Vorbild und stellte mit einem nicht minder schönen Distanzschuss den alten Abstand wieder her (34.). Nach dem Seitenwechsel ebbte das Tempo etwas ab, Aubameyang (86.) machte kurz vor Schluss den Deckel drauf.

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Ausgangslage:
Mit einem Punkt Rückstand auf den Tabellendritten TSG Hoffenheim ging der BVB in den 29. Spieltag. Die seit neun Spielen sieglose Eintracht war vom dritten auf den neunten Rang zurückgefallen. Borussia Dortmund feierte gegen Eintracht Frankfurt bisher 41 Siege – gegen keine andere Mannschaft waren es mehr.

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Reus kehrte nach Verletzung zurück und traf sofort - genauso wie Sokratis.

Personalien:
Borussia musste auf Bartra (5. Gelbe Karte, Handoperation), Durm (Muskelverletzung), Götze (Stoffwechselerkrankung), Schürrle (Achillessehne) und Rode (muskuläre Beschwerden) verzichten, bei der Eintracht fehlten Anderson (Reha nach Knie-OP), Regäsel (Aufbautraining nach Hüft-OP), Hasebe (Knie-OP), Medojevic (Reha), Meier (Fersenprobleme) und Tawatha (Schlag aufs Sprunggelenk). Reus kam nach sechs Wochen Verletzungspause zu seinem Comeback und stand direkt in der Startelf, in der Thomas Tuchel im Vergleich zum Spiel gegen Monaco am Mittwoch mit Pulisic und Sahin zwei weitere Änderungen vornahm. Ginter, Guerreiro und Dembélé rückten dafür auf die Bank, auf der erstmals auch Isak Platz nahm.

Taktik:
Dortmund agierte in einer 4-3-3-Grundordnung mit Weigl auf der „Sechs“ sowie Kagawa und Sahin auf den Halbpositionen, wobei sich der Japaner deutlich weiter nach vorn orientierte als Sahin, der sich mitunter weit zurückfallen ließ und das Spiel von hinten ankurbelte. Pulisic (rechts) und Reus stürmten über die Außenpositionen, Aubameyang im Zentrum. Frankfurt verteidigte im 5-4-1 und versuchte, die Räume extrem eng zu machen. Nach Balleroberung schoben die Außen Chandler und Oczipka vor ins Mittelfeld, dann unterstützten Wolf und Fabian Hrgota im Angriff.

Spielverlauf & Analyse:
Viel besser als Marco Reus kann man sich nach einer Verletzung nicht in der Bundesliga zurückmelden. Exakt 120 Sekunden waren gespielt, als der BVB-Vize-Kapitän jubelnd vor der Nordtribüne des SIGNAL IDUNA PARK abdrehte. Ein echter Traumstart für den BVB, und ein Traumtor noch dazu! Pulisic hatte den Doppelpass mit Aubameyang gespielt und den Ball dann vor dem herauseilenden Hradecky von rechts in die Mitte gegeben. Dort lief Reus ein und schob ihn mit der Hacke aus vier Metern in die Maschen.

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Bereits in der zweiten Minute besorgt Reus mit diesem Hackentrick das 1:0 für den BVB.

Auch danach stellten die Schwarzgelben den Gegner durch ihr extrem schnelles und direktes Spiel vor Probleme. Frankfurt schaffte es aber immer wieder, in großer Not im Strafraum zu klären. Schmelzer (11.), Reus (12.) und Pulisic (14.) gaben scharf nach innen, erreichten Aubameyang aber jeweils nicht. Valejo erzielte beinahe ein Eigentor, als er vor dem Gabuner ausputzte (6.), und Hradecky rettet stark erst gegen Reus und dann Kagawa im Strafraum (19.).

Sokratis holt den Hammer raus

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Sokratis bejubelt sein Traumtor zum 2:1.

Dem hatte die Eintracht zwar eigentlich nur wenig entgegenzusetzen, wenn sie aber mal den Weg nach vorne fand, dann wurde es auch sofort brandgefährlich: Fabián vergab die erste sehr gute Gelegenheit freistehend am langen Pfosten (9.), und Bürki parierte einen Abschluss von Gacinovic aus sieben Metern mit sensationellem Reflex (22.). Sieben Minuten später konnte der Schweizer dann nichts mehr ausrichten, als Fabián aus gut 22 Metern abzog und die Kugel oben rechts zum Ausgleich in den Giebel hämmerte (29.).

Das nächste Traumtor an diesem Nachmittag, aber da war noch lange nicht Schluss. Denn nur fünf Minuten später trieb Sokratis den Ball durchs Mittelfeld in Richtung Strafraum, vor dem er Ordonez mit einer Körpertäuschung stehen ließ, die man vom rustikalen Griechen eher nicht gewohnt ist. Der war von seinen eigenen technischen Fähigkeiten aber wohl weniger beeindruckt als die meisten Zuschauer, nahm Maß und zimmerte den Ball nicht minder schön als Fabián zuvor zur erneuten BVB-Führung oben links in den Winkel (34.).

Aubameyang macht den Deckel drauf

Nach der Pause nahm das Tempo deutlich ab, denn beide Mannschaften schalteten einen Gang zurück und konzentrierten sich auf geordnete Defensivarbeit. Aubameyang verpasste aus vier Metern im Fallen das 3:1 (58.) für Schwarzgelb, auf der anderen Seite verzog Fabián aus 18 Metern ganz knapp flach neben linken Pfosten (69.). Kurz vor Schluss schickte Sahin dann Dembélé mit einem langen Ball vom eigenen Strafraum links auf die Reise. Der Franzose legte am Strafraum rechts rüber zu Aubameyang und der machte mit dem Lupfer an Hradecky vorbei alles klar (86.).

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Ausblick:
Am Mittwoch (19. April, 20:45 Uhr) geht es für Schwarzgelb im Rückspiel beim AS Monaco um den Einzug ins Halbfinale der UEFA Champions League. Kommenden Samstag gastiert man im Abendspiel der Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach (22. April, 18:30 Uhr).

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