Es war das erste Training nach dem Champions-League-Spiel gegen Monaco. „Wir müssen einen Weg finden“, sagte Thomas Tuchel, „den Weg zurück zum Spaß und zur Sinnhaftigkeit.“ Jeder Spieler müsse das Geschehene auf seine Weise verarbeiten. „Wir glauben nicht, dass das Gießkannenprinzip helfen kann.“ Den Profis wird jede erdenkliche Hilfe zur Seite gestellt.

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Auslaufen und Regeneration standen am Donnerstag auf dem Trainingsplan – und ein Feedback seitens des Trainerteams auf das am Mittwoch unter irrealen Bedingungen Geleistete. Tuchel sprach von einem „durchgehend ordentlichen Niveau in der ersten und einem sehr hohen Niveau in der zweiten Halbzeit. Das war eine tolle Leistung. Wir haben der Mannschaft ein dickes Kompliment ausgesprochen“.

Bis Freitagnachmittag ist frei; dann steht die Vorbereitung auf das am Samstag folgende Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt an, „eine sehr unangenehme Mannschaft, die ganz lange in der Saison am obersten Limit ihres Leistungsvermögens gespielt hat“, so Tuchel, aber aufgrund von Verletzungen – insbesondere ihres Schlüsselspielers Hasebe – „in der Rückrunde einige Probleme mit ihren Ergebnissen“ habe. Und weiter: „Sie können sehr aufmerksam und kompakt verteidigen. Es ist sehr schwer, ihre letzte Reihe zu überspielen und zu Torchancen zu kommen. Wir brauchen gute Ideen und gute Lösungen.“

Die ein Marco Reus sicherlich einbringen kann. Nach dann sechswöchiger Pause (Faserriss) soll der Top-Stürmer gegen die Eintracht sein Comeback feiern, sofern er auch beim Abschlusstraining am Freitag problemlos mitwirken kann. „Marco kann vielleicht für uns spielen und starten. Das würde viel Energie freisetzen“, hofft und weiß sein Trainer. Gonzalo Castro (Adduktoren) absolviert am Freitag einen Härtetest, und dann sollen auch Raphael Guerreiro und Christian Pulisic, die sich im Spiel gegen Monaco kleinere Blessuren zuzogen, ebenso wie Nuri Sahin und Emre Mor (leichte Infekte) wieder am Ball sein. Und Marc Bartra „würde am liebsten schon Samstag spielen mit Ganzarmgips“, merkte Tuchel an. Der Spanier will auf dem für vier Wochen skizzierten Genesungsprozess jedenfalls „alle Rekorde brechen“.

Die Borussen wollen „versuchen, das Spiel auf dem bestmöglichen sportlichen Level zu spielen. Aber du bist nur dann der beste Sportler, wenn du dir keine Sorgen machen musst“, sagt der Coach – und setzt deshalb gegen die Eintracht ganz besonders „auf unsere Zuschauer, die ein ganz feines Gefühl haben. Sie werden uns sicher dabei helfen“. Beeindruckt war er von der Choreographie: „Das BVB-Logo über 90 Minuten an der Wand zu sehen, war bombastisch, überragend!“ Im Verbund mit den Fans soll dann eine Leistung stehen, „die uns erlaubt, das Spiel zu gewinnen.“
Boris Rupert

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