Siege gegen die TSG Hoffenheim sind für Thomas Tuchel fast schon selbstverständlich. Der 2:1-Erfolg seiner Elf war für ihn als Trainer im 14. Duell bereits der achte Sieg gegen die Kraichgauer (fünf Unentschieden). Aber diesmal war er besonders wichtig.

Durch den 17. Dreier in der laufenden Saison, dem zwölften zu Hause, überholte der BVB eben die TSG Hoffenheim und kletterte in der Tabelle wieder auf Rang drei. Also den Platz der zur direkten Teilnahme an der UEFA Champions League berechtigt.

„Was die Mannschaft an Intensität und Bereitschaft bringt, um ihre Ziele zu erreichen, dafür gebührt ihr das größte Kompliment. Von Beginn an haben wir eine herausragende Verteidigungsleistung gebracht. Das war der absolute Schlüssel“, analysierte Thomas Tuchel nach der Partie. Die Kompaktheit in der Defensive, die Bereitschaft, noch einen weiteren Meter zu gehen, den gegnerischen Spieler zu attackieren, raubte der TSG ein wenig den Nerv. So schien es zumindest.

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Zum 2:0 getroffen, aber einen Elfmeter verschossen: Aubameyang.

Zu klaren Tormöglichkeiten kamen die Gäste daher trotz eines Ballbesitzes von 58 Prozent nur selten. „Wir hatten keine megaklaren Chancen“, erkannte selbst Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann. Der BVB wiederum nutzte immerhin zwei von insgesamt elf Torschüssen. Marco Reus traf aus Abseitsposition schon in der vierten Minute zum 1:0. Pierre-Emerick Aubameyang, der zuvor einen Handelfmeter neben das Tor gesetzt hatte (14.), stellte die Weichen endgültig auf Sieg (82.). Der Anschlusstreffer von Andrej Kramaric (86.) – ebenfalls aus elf Metern – kam zu spät. „Wir haben das 2:1 am Ende über die Zeit geschaukelt“, sagte Gonzalo Castro.

„Für den Kopf war es unglaublich wichtig, gegen einen direkten Konkurrenten zu gewinnen“, erklärte Marco Reus nach der Partie. Die Rechnung des 27-Jährigen: „Wenn wir aus den letzten beiden Spielen vier Punkte holen, sind wir Dritter. Das wollen wir erreichen.“

Platz drei vor Augen, das DFB-Pokalfinale im Sinn… Thomas Tuchel mahnte nach dem 2:1-Erfolg zur Vorsicht: „Die Saison ist noch nicht vorbei, Platz drei ist noch nicht gesichert. Es ist elementar wichtig, nicht die Spannung zu verlieren.“

Die kommenden Wochen haben es in sich, beinhalten Spiele beim immer noch abstiegsbedrohten FC Augsburg (Hinrunde 1:1), gegen die um die Europa League kämpfende Mannschaft von Werder Bremen (2:1) und eben das DFB-Pokalfinale in Berlin. Ein einfaches Restprogramm sieht anders aus. Thomas Tuchel: „Wir haben absolut die Pflicht, weitere drei Wochen auf diesem Niveau zu arbeiten, uns weiter zu verausgaben und uns gegen alle Widerstände zu überwinden. Wir wollen noch drei Mal gewinnen, um unsere Ziele zu erreichen.“

Erste Bewährungsmöglichkeit ist am kommenden Samstag in Augsburg. Gonzalo Castro: „Wenn wir dort gewinnen, war der Sieg gegen Hoffenheim Gold wert.“ (gh)