Die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga 2016/17 ist für Borussia Dortmund eindeutig: Um Platz drei zu verteidigen und auf direktem Weg in die UEFA Champions League einzuziehen, darf die Mannschaft im Heimspiel gegen Werder Bremen nicht schlechter abschneiden als der Konkurrent TSG Hoffenheim, der den FC Augsburg zu Gast hat.

Da jeder mit einem Sieg der Kraichgauer rechnet, müssen also auch die Borussen ihr Heimspiel gewinnen. „Wir sind zuhause immer gut drauf und machen den dritten Platz fest“, verspricht Erik Durm. Von den acht Bundesliga-Begegnungen im Jahr 2017 vor heimischer Kulisse wurden sieben gewonnen – ein Spiel endete trotz drückender Überlegenheit und eines Chancenfeuerwerks mit 0:0 (gegen Köln). So etwas kann passieren – wiederholt sich jedoch meist nicht so schnell.

„Wir wollen unsere Serie fortsetzen. Dann sind wir Dritter und haben das große Ziel erreicht“, meint Durm. Seine Kollegen Marcel Schmelzer und Marco Reus spannen den Bogen sogar etwas weiter: Sie würden ein gutes Ergebnis und eine gute Leistung gegen Werder Bremen auch als wichtigen Fingerzeig fürs Pokalfinale eine Woche später gegen Eintracht Frankfurt werten. „Das Heimspiel gegen Werder Bremen wollen wir mit Blick aufs Pokalfinale und die Tatsache, dass wir nicht in die Quali wollen, gewinnen – dann ist das Thema auch erledigt“, so Reus. Und Schmelzer meinte: „Wir wollen nicht in die Play-Offs, und dann haben wir ja noch ein Finale im Pokal vor uns. Wir wollen den dritten Platz in der Liga behalten und den Pokal nach Dortmund holen.“

In Augsburg hätten die Schwarzgelben ohnehin noch nicht für eine Entscheidung im Kampf drei sorgen können, da Hoffenheim in Bremen siegte. Zwischendurch war die TSG nicht nur nach Punkten, sondern beinahe auch nach Toren mit den Borussen gleich gezogen, was bedeutet hätte, dass ein Sieg gegen Werder Bremen nicht automatisch Platz drei bedeutet hätte. So aber gehen die Schwarzgelben mit vier Toren Vorsprung in diesen letzten Spieltag und müssen (hoffentlich) nur mit einem Auge in die Rhein-Neckar-Arena schielen, welche Zahlen dort auf der Anzeigetafel stehen.

„Für uns hat sich nichts geändert“

„Für uns hat sich nichts geändert. Wir sind auf dem dritten Platz. Das ist das, was zählt“, meinte Roman Bürki nach dem 1:1 beim FCA, was einer weniger guten Chancenverwertung und ein wenig auch einem „trockenen Platz“ (Durm) geschuldet war: „Aber das soll keine Ausrede sein.“ Matthias Ginter: „Wir hatten viele Halbchancen, bei denen der letzte Pass fehlte, die Flanke nicht kam oder der Torwart gut hielt.“

Der Trend jedenfalls stimmt: Borussia Dortmund ist seit fünf Runden ungeschlagen, holte elf von 15 möglichen Punkten und hat das Saisonziel „immer noch in der eigenen Hand“, wie Schmelzer bemerlt: „Dazu müssen wir das Heimspiel gegen Werder Bremen gewinnen.“
Boris Rupert