In Julian Weigl fehlt dem BVB im Meisterschafts- und zudem im Pokalfinale ein extrem ball- und passsicherer Spieler. In Nuri Sahin steht genau dieser „Spielertyp“ rechtzeitig wieder zur Verfügung. Zudem verkörpert der 28-Jährige die Erfahrung aus zwölf Profi-Jahren.

Thomas Tuchel ließ sich am Freitag zwar noch nicht in die Karten schauen. Doch er sagte: „Nuri fühlt sich bereit, er ist eine Option fürs zentrale Mittelfeld. Matthias Ginter hat das in Augsburg auch sehr gut gemacht. Es geht um diese beiden Kandidaten.“

Da in Erik Durm (Wirbel) und Lukasz Piszczek (Adduktoren) zwei Akteure für die rechte (Abwehr-)Seite fraglich sind, dürfte Ginters Betätigungsfeld womöglich eher dort gefragt sein – wenn er denn selbst spielen kann. Der Vize-Olympiasieger klagt über Rückenbeschwerden.

Ob Tuchel auf die Personallage mit einer System-Änderung reagiert, bleibt damit bis zum Anpfiff offen. Eindeutig ist jedenfalls die Ausgangslage. Und die nennt Tuchel „eine sehr besondere“. Denn: „Wir haben jetzt zwei große Endspiele, in denen wir unsere Saisonziele erreichen können. Wir freuen uns riesig, die Anspannung steigt, ich bin aufgeregt.“

Der Trainer freut sich insbesondere „auf die Stimmung, die im Stadion herrschen wird, auf das besondere Knistern in der Luft“. Mit den Fans im Rücken – und die werden so laut wie möglich benötigt! – soll im Fernduell mit der TSG Hoffenheim Platz drei gesichert werden: „Wir brauchen den Sieg, wir wollen den Sieg!“

Dass es am Ende sogar um die Tordifferenz gehen könnte, will Tuchel nicht ausschließen: „Wir wissen, dass in der Bundesliga schon die verrücktesten Dinge passiert sind. Es bleibt dahingestellt, ob du sie stoppen kannst, wenn du sie vorher besprichst. Die Kunst ist, auf das zu reagieren, was passiert und sich nicht unnötig unter Druck zu setzen. Es würde nur ablenken, auf den anderen Platz zu schauen. Mit einem Sieg werden wir mit hoher Wahrscheinlichkeit unser Ziel erreichen.“
Boris Rupert

BVB total!-Video: Die komplette Pressekonferenz mit Thomas Tuchel