Die Auslosung zum Viertelfinale der Königsklasse beschert Borussia Dortmund eine Premiere: Der Sieger von 1997 und Finalist von 2013 trifft in seinen Champions-League-Spielen Nummer 99 und 100 erstmals auf AS Monaco.

 

Der Tabellenführer der französischen Ligue 1 hat sich in der Vorrundengruppe E gegen Bayer Leverkusen (1:1/0:3), Tottenham Hotspur (2:1/2:1) und ZSKA Moskau (3:0/1:1) als Gruppensieger durchgesetzt und im Achtelfinale Manchester City ausgeschaltet. Im Hinspiel führten die Monegassen im Etihad Stadium durch Tore von Falcao (2) und Mbappé Lottin mit 2:1 und 3:2, mussten sich nach hochklassigen 90 Minuten jedoch mit 3:5 geschlagen geben – und drehten das Duell im Rückspiel! Treffer von Mbappé Lottin (8.), Fabinho (29.) und Bakayoko (77.) bescherten bei einem Gegentreffer von Sané (71.) den erforderlichen Sieg (3:1) mit zwei Toren Differenz und damit den Einzug in die Runde der besten acht europäischen Mannschaften.

„Ich habe ihr Rückspiel gegen ManCity gesehen – das war überzeugend“, berichtete Hans-Joachim Watzke und bemerkte mit Blick auf die französische Liga: „Monacos Tordifferenz, plus 58, sagt ebenfalls eine Menge aus.“ 84 Mal hat der Tabellenführer in der laufenden Spielzeit bereits eingenetzt, deutlich häufiger als Titelverteidiger Paris St. Germain (58). Immerhin drei Teams kassierten jedoch weniger Gegentreffer.

Ein attraktives, aber schwieriges Los

Und so kommen die Borussen zu der einhelligen Meinung: Ein attraktives, aber schwieriges Los – doch „leichte“ Gegner gibt es in dieser Runde ohnehin nicht mehr. „Monaco führt die französische Liga nicht von ungefähr vor Paris St. Germain an und hat in Manchester City einen starken Kontrahenten aus dem internationalen Wettbewerb geworfen“, bemerkt Michael Zorc, und Thomas Tuchel äußert: „Es ist eine sehr homogene Mannschaft mit großer individueller Klasse und einem herausragenden Trainer. Wir benötigen zwei Mal unsere absolut beste Leistung, um diesen Gegner auszuschalten.“

Die Schwarzgelben sehen sich vor dem Viertelfinale mit dem Finalisten von 2004 (0:3 gegen Porto) auf Augenhöhe. „Monaco stellt nicht nur individuell starke Spieler, sondern tritt auch als geschlossenes und willensstarkes Team auf. Wir müssen genau diese Tugenden in beiden Partien abrufen, um eine Chance zu haben. Dass wir das können, haben wir in den letzten Jahren in der Champions League bewiesen“, meint Marcel Schmelzer.

„Die Bundesliga hat jetzt absolute Priorität!“

Die Entscheidung über den Einzug ins Halbfinale fällt am 19. April im Stade Louis II im Fürstentum Monaco, das 18.523 Besuchern Platz bietet. Die Borussen müssen am 11. April in Dortmund vorlegen. „Grundsätzlich hast du immer das zweite Spiel lieber zuhause, aber wir müssen es so nehmen, wie es kommt“, sagte Watzke nach der Auslosung am Freitagmittag in Nyon (Schweiz) und richtete den Blick gleich nach vorn: „Wenn wir nächstes Jahr wieder hier sein wollen, müssen wir mindestens Dritter werden. Die Bundesliga hat jetzt absolute Priorität!“
Boris Rupert