Der BVB bleibt zu Hause eine Macht - und auch im 40. Bundesliga-Heimspiel in Serie ungeschlagen: Gegen den 1. FC Köln gelang dem Tabellenführer ein lockerer 5:0 (2:0)-Erfolg.

Vor 81.000 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK stellte Maximilian Philipp bereits in der zweiten Minute die Weichen auf Sieg. Der Sommerzugang aus Freiburg überwand nach einer Flanke von Yarmolenko per Kopf Kölns Keeper Horn. Sokratis (45.+1), Aubameyang (59., 60.) und erneut Philipp (69.) trafen zu einem nie gefährdeten Sieg. Kurios: Schwarzgelb profitierte gleich zwei Mal - beim zweiten und dritten Treffer - vom Video-Beweis.

Ausgangslage
Spitzenreiter Borussia Dortmund traf am vierten Spieltag auf das Liga-Schlusslicht aus Köln. In dieser Tabellen-Konstellation gab dieses Duell noch nie zuvor. Der FC hatte zudem in der Liga keines der vergangenen 09 Auswärtsspiele gewinnen können, unter Trainer Peter Stöger verloren die Rheinländer allerdings noch nie gegen den BVB, der wiederum seit sechs Partien auf einen Sieg gegen die Geißböcke wartete.

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Peter Bosz stellte die Startelf gegen Köln auf drei Positionen um.

Personalien
Im Vergleich zum 1:3 in Tottenham veränderte Peter Bosz seine Startelf auf drei Positionen: Zagadou, Castro und Philipp begannen an Stelle von Toljan (muskuläre Probleme), Kagawa und Pulisic. Nicht dabei waren zudem: Schmelzer, Bartra, Reus, Guerreiro, Schürrle, Rode, Durm und Götze. Bei den Gästen aus der Domstadt gab es ebenfalls drei Veränderungen: Horn für Rausch (Bank), Rissen für Hector (Syndesmosebandanriss) und Osako für Zoller (Bank).

Taktik
Auf einem ganz schmalen Korridor warteten neun Kölner Feldspieler auf die Dortmunder Angriffe. Zehn Meter vor der Viererkette hatte der FC eine Fünferkette formiert, aus der sich bei eigenen Angriffen Bittencourt oder Osako lösten, um die einzige Spitze, Cordoba, zu unterstützen. Dem Kölner 5-4-1 begegneten die Borussen anders als gegen Tottenham wieder mit einer 4-3-3-Formation.

Spielverlauf und Analyse
Der BVB erwischte gegen äußerst defensiv auftretende Kölner einen Traumstart: Yarmolenko hatte Narrenfreiheit gegen Jannes Horn, der Ukrainer flankte auf den ersten Pfosten, wo Philipp hochstieg und zum 1:0 ins lange Eck einköpfte (2.). Der BVB blieb mit der Führung im Rücken am Drücker. Aubameyang, der noch nie zuvor gegen den FC getroffen hatte, scheiterte jedoch an Keeper Timo Horn, der das Leder mit einer Hand um den Pfosten lenkte (17.).

Etwas mehr hätte durchaus auch in der 20. Minute herausspringen können, als der agile Yarmolenko im Gegenzug nach einer Kölner Ecke zum Abschluss kam. Mit seinem Linksschuss aus 18 Metern hatte Horn jedoch keinerlei Mühe. Wenig später (22.) klärte Jorge Meré eine scharfe Hereingabe des Ukrainers zur Ecke. Sahins Knaller aus 30 Metern wiederum ging einen Meter über die Querlatte (32.). Während die Borussia zwischenzeitlich mehr als 80 Prozent Ballbesitz hatte, geduldig auf Lücken lauerte, fanden die Geißböcke offensiv kaum statt.

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Kollektiver Jubel über das frühe 1:0 von Maximilian Philipp.

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte folgte ein echter Aufreger: Nach einem Fehler von Timo Horn, der aufgrund eines leichten Zusammenstoßes mit seinem Mitspieler Dominique Heintz einen Eckball nicht festhalten konnte, drückte Sokratis den Ball über die Torlinie. Schiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg) pfiff die Situation ab und entschied zunächst auf Stürmer-Foul.

Sokratis' Treffer zählt nach Video-Beweis

Per Headset konsultierte der 38-Jährige Video-Schiedsrichter Felix Brych. Danach gab der Unparteiische das 2:0. Was die Kölner auf die Palme brachte, war zum einen das Gegentor, aber vor allem der Zeitpunkt des Schiedsrichter-Pfiffes. Als Ittrich das vermeintliche Stürmerfoul pfiff, schauten die Gäste regungslos zu, hätten auch nicht mehr entscheidend eingreifen können, der Schuss von Sokratis hatte aber noch nicht die Kölner Torlinie überquert...

Aubameyang trifft endlich gegen den 1. FC Köln

Nach dem Wechsel drückte der BVB, der zur Halbzeit 10:2 Torschüsse verbuchen konnte, kräftig aufs Gaspedal, das 3:0 sollte so schnell wie möglich fallen. Aubameyang (46.), dessen Schuss knapp am rechten Pfosten vorbeiging, und Dahoud (51.) verpassten aber die Entscheidung. In der 58. Minute gab es erneut den Video-Beweis: Philipps Kopfball wurde von Klünter mit der Hand abgewehrt, Aubameyangs Nachschuss geblockt. Statt (zunächst) auf Ecke entschied Ittrich nach Rücksprache auf Strafstoß. Aubameyang verwandelte sicher zum 3:0 (59.). 85 Sekunden später stand es sogar 4:0 (60.): Piszczek hatte geflankt, „Auba“ vollstreckt.

Der 1. FC Köln ergab sich seinem Schicksal, sorgte offensiv bei am Ende 6:21 Torschüssen allerdings (fast) nie für Torgefahr. Einzige Ausnahme: Klünter scheiterte in der 79. Minute am glänzend reagierenden Bürki. Den Schlusspunkt für den BVB setzte - wie zu Spielbeginn - erneut der starke Maximilian Philipp (69.), Dahoud hatte die Vorarbeit geleistet.

Ausblick
Es geht Schlag auf Schlag weiter: In der Bundesliga tritt der BVB am Mittwoch (20.30 Uhr) beim Hamburger SV an. Am kommenden Samstag (18.30 Uhr) empfängt die Borussia Mönchengladbach im SIGNAL IDUNA PARK.

Teams & Tore